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Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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eisig. “Komm zum Punkt, ich habe nicht ewig Zeit.”
    “Es geht um die bevorstehende Heirat der Prinzessin mit ihrem Verlobten”, erklärte Milla. “Ich bin für die musikalische Organisation der Feierlichkeiten verantwortlich.”
    “Ach, wirklich? Früher warst du gegen alles, was mit dem Königshaus zu tun hatte. Altmodisch, spießig und bieder lauteten deine exakten Worte, wenn ich mich recht erinnere.”
    “Das ist lange her”, entgegnete Milla ausweichend, denn sie wusste sehr wohl, dass Mårten recht hatte. Noch vor Kurzem wäre ihr nicht einmal im Traum eingefallen, für die königliche Familie zu arbeiten, aber jetzt … “Vielleicht habe ich meine Meinung einfach nur geändert.”
    Ein ironisches Lächeln umspielte Mårtens Mundwinkel, doch es erreichte seine Augen nicht. “Eigentlich sollte mich das wohl nicht einmal besonders wundern. Du warst schon immer eine Opportunistin und hast deine Meinungen und Ansichten bedenkenlos an die jeweiligen Umstände angepasst, um deine Vorteile zu wahren. Ich frage mich allerdings, was du dir von diesem Arrangement versprichst.”
    Gerade aus seinem Munde fand Milla eine solche Anspielung alles andere als angebracht, doch sie sagte nichts. “Willst du dir nun anhören, was ich zu sagen habe?”
    Er schien kurz darüber nachzudenken, dann schüttelte er den Kopf. “Nein, eigentlich nicht.”
    Als er sich abwandte und Anstalten machte zu gehen, spielte Milla verzweifelt ihren letzten Trumpf aus. “Du solltest es dir wirklich noch einmal überlegen”, rief sie ihm nach. “Ich weiß, dass du in ziemlichen Schwierigkeiten steckst. Und ich kann dir helfen!”
    Abrupt blieb Mårten stehen.

2. KAPITEL
    “W as willst du damit sagen?” Mårten verspürte eine irritierende Mischung aus Zorn und Argwohn, und als er sich zu Milla umdrehte, war sein Blick eisig. “Wie kannst du annehmen, dass du
irgendetwas
von mir weißt?”
    Wütend fuhr er mit der Hand durch sein dunkles Haar. Angesichts der Tatsache, wie es damals zwischen ihnen zu Ende gegangen war, zeugte ihr gesamtes Verhalten von einer geradezu unglaublichen Unverfrorenheit. Und nun versuchte sie auch noch, ihn unter Druck zu setzen! Er fragte sich, ob sie vielleicht tatsächlich etwas ahnte. Aber nein, das konnte unmöglich sein! Niemand, abgesehen von Thorbjörn, kannte die ganze Geschichte. Vermutlich hatte sie einfach irgendetwas gesagt, um ihn vom Gehen abzuhalten – doch er musste sicherstellen, dass sie wirklich nichts wusste.
    “Komm, lass uns hinausgehen”, sagte Milla und versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln, was gründlich misslang. “An der frischen Luft redet es sich viel besser.”
    Sie verließen den Saal und traten hinaus in den weitläufigen Park, der Kronborg Slott umgab. Ohne ein Wort zu sprechen, gingen sie eine Weile nebeneinander her. Mårten seufzte leise. Offenbar war ihm die düstere Stimmung, in der er sich befand, deutlich anzusehen. Denn die Blicke der Gäste, die die letzten Sonnenstrahlen des frühen Aprilabends nutzten, um die prachtvollen Gärten und Parkanlagen von Kronborg Slott zu erkunden, sprachen Bände. Ein Mann im eleganten Abendanzug, der an einem herrlichen Tag wie diesem mit finsterer Miene durch einen der schönsten Parks von ganz Schweden flanierte, fiel nun einmal auf. Besonders, wenn er sich in Begleitung einer wunderschönen Frau befand.
    Vor einer Bank im Schatten einer hohen Kastanie am Ufer eines Ententeichs blieb Milla stehen. Das grünlich schimmernde Wasser war fast zur Hälfte von Seerosenblättern bedeckt, deren Blüten hübsche Farbtupfer in Rosa und Hellgelb abgaben.
    Mårten setzte sich, lehnte sich zurück und atmete tief durch.
    Warum warf ihn die Begegnung mit Milla eigentlich so aus der Bahn? Die Sache mit ihr lag nun schon so lange zurück, und in der Zwischenzeit hatten sich einige Dinge zugetragen, die ihn zu einem anderen Menschen gemacht hatten. Sollte er also nicht längst über diese alte Geschichte hinweg sein?
    Wie es aussah, war dies jedoch nicht der Fall – und das verstärkte seinen Zorn auf sie sogar noch. Er hatte schon genug Probleme, auch ohne dass sie auftauchte und sein Leben noch mehr durcheinander wirbelte. Zugleich brauchte er bloß die Augen zu schließen, um ihr Bild vor sich zu sehen. Das lange honigblonde Haar, das im Schein der sinkenden Sonne wie Gold schimmerte. Ihre klaren Augen, so blau wie der Himmel an einem Sommertag, und die verführerisch geschwungenen Lippen, die förmlich zum Küssen einluden
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