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Wie eine Rose in der Wueste

Wie eine Rose in der Wueste

Titel: Wie eine Rose in der Wueste
Autoren: Liz Fielding
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auf Ersuchen ihres Bruders hatte mitreisen dürfen, wegen des Mannes geflogen war, der in der Limousine saß. Er trug einen eleganten dunklen Anzug und ein dezent gestreiftes Hemd mit einer Seidenkrawatte und hätte der Vorstandsvorsitzende eines großen Konzerns sein können, der in letzter Minute an Bord gekommen war. Aber das war er nicht.
    Ihre Blicke waren sich begegnet, und sie hatten sich in Sekundenschnelle erkannt, ehe die Stewardess die Kabinentür schnell geschlossen hatte.
    Schade, dachte Rose. Prinz Hassan al Rashid gehörte zu den Leuten, die sie unbedingt kennen lernen musste. In dem Stapel von Fotos, die sie gesehen hatte, war sein markantes Gesicht mit den durchdringenden grauen Augen das Einzige gewesen, das sie hatte aufmerken lassen. Wenn sie auf eine Romanze mit einem Scheich auf einem rassigen Araberhengst aus gewesen wäre, hätte dieser Mann genau ihrer Vorstellung entsprochen.
    Nachdem er die Maschine betreten hatte, war Prinz Hassan kurz stehen geblieben, ehe die Tür hinter ihm geschlossen worden war, und hatte sie mit seinen grauen Augen auf eine Weise angesehen, die ihr durch und durch ging. In diesem Augenblick hatte sie sich unendlich weiblich und verletzlich gefühlt, was zu einer achtundzwanzigjährigen Journalistin mit ihrer Berufs-und Lebenserfahrung überhaupt nicht passte.
    Doch sie, Rose, merkte es, wenn ein Mann ihr gefährlich werden konnte. Sein Foto war der Wirklichkeit nicht annähernd gerecht geworden.
    Was für einen Eindruck sie auf ihn gemacht hatte, wenn überhaupt, war schwer zu sagen. In den wenigen Sekunden, ehe Prinz Hassan hinter der Tür verschwunden war, hatte sein Gesichtsausdruck nichts verraten.
    Es war wie ein Vorgeschmack auf das Rollenspiel zwischen Frau und Mann im Orient gewesen, und Rose fühlte sich unbehaglich. Obwohl man sie während des ganzen Flugs wie eine Prinzessin behandelt hatte, wusste sie, dass Prinz Hassan ihr sehr viel mehr Respekt erwiesen hatte, indem er ihre Anwesenheit nicht zur Kenntnis genommen hatte, als wenn er sich zu ihr gesetzt hatte. Als Journalistin jedoch war sie natürlich enttäuscht.
    Außerdem passte diese Respektsbekundung eigentlich nicht zu seinem Ruf als Playboy. Er würde den Reichtum, der ihm aus den Ölquellen des Landes zufloss, großzügig für den Schmuck schöner Frauen und an den exklusivsten Spieltischen der Welt ausgeben, hieß es.
    Zu Hause allerdings, in Ras al Hajar, beugte er sich anscheinend den Traditionen. Als er vor ihr ausgestiegen und auf der Rollbahn von den Würdenträgern des Landes begrüßt worden war, hatte er die Gewandung eines Wüstenprinzen getragen. Ein schwarzer Prinz.
    Der leichte Kamelhaarumhang, den Prinz Hassan über seine schwarzen Gewänder geworfen hatte, und die schwarze Keffiyeh, die von einem schlichten Strick aus Kamelhaar gehalten wurde, hatten im Wind geflattert. Sie hatte gespürt, wie ungeduldig der Prinz die zeremoniellen Ehrungen über sich ergehen ließ, während die Männer nacheinander vorgetreten waren, um seine Hand zu ergreifen und sich tief darüber zu verneigen.
    Tim war nicht entgangen, dass Rose der Limousine gebannt nachsah, deren dunkle Fenster das Licht der Morgensonne widerspiegelten.
    "Prinz Hassan", sagte er leise.
    "Prinz wer?" Rose stellte sich unwissend. Sie hatte längst gelernt, dass die Leute ihr dann mehr verrieten.
    Doch Tim tat ihr nicht den Gefallen, mit heimischem Klatsch aufzuwarten, wie sie gehofft hatte. "Niemand, der dich interessieren müsste, Schwesterherz. Das ist nur der Playboy des Landes."
    "So? Nach dem unterwürfigen Gehabe zu urteilen, das sie um ihn gemacht haben, als er aus der Maschine stieg, hätte ich eher gedacht, er müsse der nächste Thronanwärter sein."
    "Er ist kein Anwärter auf irgendetwas." Er zuckte die Schultern. "Hassan wird das ganze Gehabe, wie du es nennst, nur zuteil, weil sein Vater eine Kugel abgefangen hat, die für den alten Emir bestimmt war. Genau gesagt, mehrere Kugeln."
    "Tatsächlich?" Stell dich dumm, Rosie. Der alte Trick. "Er wurde angeschossen?"
    Sein ungläubiger Blick verriet ihr, dass sie vielleicht etwas übertrieben hatte, doch Tim tat ihr den Gefallen und stillte ihre Neugier. "Ja, er wurde angeschossen. Als Belohnung für eine Kugel in der Schulter und ein zerschmettertes Bein erhielt er die Lieblingstochter des alten Emirs zur Frau und viele Vergünstigungen. Leider konnte er das schöne Leben nicht lange genießen."
    "Er hat den Anschlag nicht überlebt?"
    "Von dem hat er sich ziemlich
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