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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition)
Autoren: Christiane W. Kasmir
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Steffi bis über beide Ohren unter der Decke, um so den Sonnenstrahlen entfliehen zu können. Luca lachte laut auf.
    „Also, so wie es aussieht, hast du die letzte Nacht mal wieder durch gemacht. Jetzt stellt sich nur die Frage, ob du dich in irgendwelchen Bars herumgetrieben hast, oder ob du fleißig am Computer warst um deinen neuen Roman zu schreiben? Nun, als deine Freundin und Agentin hoffe ich, du hast letzteres getan.“ Luca stand, die Hände in die Seiten gestemmt, mit einem auf Steffi gerichteten, warnenden Blick vor dem Fenster.
    „Ich treibe mich nicht in Bars herum“, brummelte Steffi unter der Decke. „Ich amüsiere mich nur. Das ist ein großer Unterschied.“
    „Ach, wirklich? Den musst du mir bei Gelegenheit erklären. Aber nicht jetzt. Los, sieh zu! Steig endlich aus deiner Gruft! Das Wetter ist schön und ich will raus. Wenn ich schon mal einen freien Tag habe, will ich ihn auch genießen.“
    „Musst du ihn denn ausgerechnet mit mir genießen?“, war erneut ein Brummen von Steffi zu vernehmen.
    Langsam ungeduldig werdend stapfte Luca zum Bett, zog die Decke mit einem Ruck weg und warf sie auf den Boden. Steffi lag in Embryonalstellung da und blinzelte verstört mit den Augen. Luca zögerte nicht lange, warf sich auf sie und kitzelte Steffi am Bauch.
    „Wenn du nicht freiwillig aufstehst, muss ich eben mit härterem Geschoss auffahren. Steh auf oder ich kitzele dich bis du in die Hose machst“, drohte sie lachend.
    Steffi kreischte. Verzweifelt drehte und wendete sie sich unter Luca, doch - keine Chance – Luca war stärker als sie.Außerdem spürte sie jetzt ihre prall gefüllte Blase (eines der vielen Biere der letzten Nacht hatte sie anscheinend noch nicht weggebracht), also das mit dem in die Hose machen war gar nicht mal so abwegig.
    „Okay, du hast gewonnen, ich ergebe mich. Stöhn … ich stehe ja schon auf.“
    Mit skeptischem Blick setzte sich Luca auf, hielt Steffi jedoch weiterhin an den Armen fest.
    „Du musst schon von mir runter, sonst wird das nix mit dem Aufstehen, Süße. Oder möchtest du mit mir im Bett bleiben?“ Steffi zwinkerte Luca verführerisch zu. Ohne zu antworten, aber mit einem breiten Grinsen, kletterte Luca schließlich von Steffi und machte es sich auf dem Bettrand bequem.
    Nachdenklich betrachtete Steffi Lucas Gesicht. Luca war schon eine halbe Ewigkeit ihre Agentin und Freundin. Vor langer Zeit war sie die einzige, die an Steffis Talent zum Bücher schreiben geglaubt hatte. Sie rührte bei verschiedenen Verlagen ganz kräftig die Werbetrommel – wobei sie auch etwas, na sagen wir mal, unkonventionelle Methoden anwendete - und half Steffi somit, ihre Geschichten zu veröffentlichen.
    In erster Linie schrieb sie Frauenromane, die bisher auch mit mittelmäßigem Erfolg verkauft wurden. Steffi aber war total glücklich damit. Ihre Bücher wurden gelesen, und das war ihr Ziel. Sie hatte sogar eine kleine Fangemeinde und einen eigenen Fanclub, den sie regelmäßig besuchte.
    Steffi war also absolut zufrieden mit ihrem Leben.
    Und dann änderte sich schlagartig ihr Schriftstellerinnendasein. Ihr letzter Roman schlug nämlich ein wie eine Bombe! Warum das so war, wusste sie eigentlich auch nicht so recht. Luca vermutete, dass er erstens, wirklich außerordentlich gut war und zweitens, es auch an der aktuellen Situation lag. Homosexualität war plötzlich ein „In“ Thema. Es wurde über die Homoehe und das Adoptieren von Kindern durch homosexuelle Paare diskutiert. Immer mehr Promis outeten sich in den Medien, Lesben und Schwule traten auf die Straßen um auf ihre Rechte aufmerksam zu machen und überhaupt trauten sich immer mehr zu ihrer Neigung zu stehen. Auch in der Gesellschaft war endlich eine steigende Toleranz zu bemerken.
    Nun ja, egal was der Grund war, der Roman und auch viele ihrer älteren „Werke“ verkauften sich wie warme Semmel und Steffi wurde zu einer recht bekannten lesbischen Romanautorin, worauf ganz besonders Luca sehr stolz war.
    Irgendwann einmal hatten Steffi und Luca auch geglaubt, sie wären ineinander verliebt. Das Resultat war der Versuch, eine Beziehung zu führen. Wenn man fast täglich zusammen ist und eigentlich alles was geschieht miteinander teilt, kann leicht der Gedanke aufkommen, da würde mehr als nur Freundschaft hinter stecken. Bei den beiden war dies allerdings ein Irrtum. Sie waren „nur“ gute Freundinnen, und schon nach einigen Tagen „Beziehung“ wussten sie das auch. Zum Glück warensie in der Lage das
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