Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst
Autoren: Kerstin Dirks
Vom Netzwerk:
noch immer benommen am Boden lag.
    Â»Wovon reden Sie?«
    Â»Es wiederholt sich alles. Miss Serena muss schon wieder leiden.«
    Â»Serena steckt dahinter?« Er wusste, dass Serena eine gefährliche Frau war, dass sie wirklich über Leichen gehen würde, hätte er jedoch nicht gedacht. Das wäre selbst für sie eine Nummer zu groß.
    Â»Nein!«, schrie Albert und wagte einen nächsten Versuch, ihn anzugreifen. Wieder hatte er keine Chance gegen Espens trainierte Fäuste. Dieses Mal packte er den Diener bei den Schultern und drückte ihn unter Wasser. Er sollte spüren, was Melissa gespürt hatte. Dieselbe Qual erleiden.
    Luftblasen sprudelten nach oben, doch erst als Albert den Mund aufriss, ließ ihn Espen wieder hoch.
    Â»Was hat Serena verlangt?«, brüllte er und schüttelte ihn. Gegen einen anderen Mann hatte dieser Kerl nicht die geringste Chance, deshalb musste er sich wohl an Schwächeren vergreifen.
    Â»Nichts! Ich habe es für sie getan! Für die wunderbare Miss Serena.«
    Espen schüttelte fassungslos den Kopf.
    Â»Sie sollten sie nicht verlassen, ihr nicht alles wegnehmen, wegen dieser Schlampe.«
    Was für ein krankes Hirn! Albert hatte offenbar nicht mal erkannt, dass der Weg zu Serena frei wäre, wenn Espen sich von ihr trennte.
    Â»Ich … wollte doch nur … dass sie glücklich ist.« Tränen liefen ihm über die Wangen. »Diese Hexe hat alles zerstört.«
    Espen hatte genug gehört. Albert widerte ihn an. Er schlug den Diener mit einem einzigen Faustschlag k. o. und schaffte ihn an den Beckenrand zurück. In dem Moment kamen zwei Gestalten den Weg heraufgestürmt. Eine Frau und ein Mann. Sie trugen keine Masken, waren von außerhalb. Der Kerl streckte beide Arme aus, zog erst Albert, dann ihn aus dem Wasser, um ihn sogleich am Kragen zu packen. Espen erkannte die markanten Züge. Andrew Murphy. Ein bisschen zu spät.
    Â»Was ist hier los?«, brüllte Andrew ihn an.
    Â»Das interessiert mich allerdings auch«, sagte Espen gelassen und befreite sich problemlos aus dem Griff. Da entdeckte Andrew die reglose Gestalt am Beckenrand.
    Â»Was ist mit ihr? Was hast du getan?«
    Die Frau hockte sich neben Melissa, suchte nach ihrem Puls und gab Entwarnung. »Sie lebt«, erklärte sie, und als sie den Kopf hob, erkannte Espen ihr Gesicht. Sandrine Ardeur. Laures Schwester.
    Das wurde alles immer verworrener. Woher kannten sich Andrew und Sandrine? Warum waren sie ausgerechnet heute Nacht nach Venus Clams gekommen?
    Â»Was macht ihr auf meinem Grundstück?«
    Â»Was schon? Melissa retten! Was hast du Mistkerl ihr angetan?« Andrew baute sich gefährlich vor ihm auf. Wenn es zu einem Kampf käme, sähe er alt aus, denn gegen einen ­Bodybuilder hätte selbst Espen kaum eine Chance.
    Â»Hier liegt ein Missverständnis vor.« Espen deutete zu dem ohnmächtigen Albert, um Andrew zu verstehen zu geben, dass dieser der Angreifer war und nicht er.
    Â»Ach ja?« Andrew fletschte die Zähne, und Espen hatte das Gefühl, er könne nun sagen, was er wolle, Andrew war so oder so drauf aus, ihm die Fresse zu polieren. Und sei es nur aus gekränkter Eitelkeit. Er wollte, dass er der Schuldige war. »Ich bin ganz Ohr, Kumpel.«
    Espen spürte schon den Druck von Andrews Händen auf seinen Schultern, als er eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm.
    Â»Er hat … er hat … mich gerettet«, erklang eine schwache Stimme, und alle blickten sich um, zu Melissa, die den Kopf hob und von Sandrine gestützt wurde.
    Â»Es war … der Mann … mit der Maske.« Ihre Stimme brach weg, aber Andrew und Sandrine schienen dennoch zu verstehen. Neben dem reglosen Diener lag eine venezianische Maske.
    Â»Wir sollten die Polizei rufen.« Alle wandten sich zu Serena. Niemand wusste, wie lange sie schon dagestanden, was sie gesehen und gehört hatte, aber in ihrem Blick lag Verachtung, die Albert galt.

    Melissa konnte es noch immer nicht glauben, was heute Nacht geschehen war. Und das, obwohl Albert gerade vor ihren Augen in Handschellen abgeführt worden war. Nie im Leben hätte sie vermutet, dass er unter der Maske gesteckt hatte. Es war beängstigend, wozu dieser Mann fähig war, dass er selbst vor Mord nicht zurückschreckte. Ein Zittern durchfuhr ihren Körper. Wenn Espen nicht gewesen wäre, sie wäre nun … Melissa
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher