Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
die Hände zwischen den Beinen, presste Knie und Knöchel fest aneinander und richtete sich kerzengerade auf.
    Beunruhigte sie tatsächlich allein seine Nähe schon so sehr? »Entspann dich.«
    »Ich bin entspannt«, entgegnete sie etwas zu übereilt.
    Er musterte sie ausgiebig und schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Ich muss dir wohl mal beibringen, wie man sich lockermacht.«
    Als er sein Bier abstellte und die Hände nach ihren Schultern ausstreckte, begann es in ihren Augen zu lodern.
    Er presste sie unbeeindruckt gegen die Rückenlehne der Couch und begann, ihre verkrampften Muskeln zu kneten. »Komm schon, Sue. Nicht so steif. Hol tief Luft. Genau so. Und jetzt ganz langsam ausatmen.«
    Sie versuchte es, war jedoch viel zu verkrampft.
    »Keine Sorge. Das kriegen wir schon hin.« Er setzte sich wieder neben sie. »Das ist übrigens ein Versprechen.« Er schaltete den Fernseher mit der Fernbedienung an und wechselte die Kanäle, bis er einen Film fand, in dem sich gerade eine Liebesszene abspielte.
    »Na, da haben wir doch was.« Er trank einen Schluck Bier. »Das ist doch besser, als in der glühenden Sonne zu schmoren.«
    Sie verfolgten den Film ein, zwei Minuten lang. Als die Sexszene ausgeblendet wurde und die Werbung anfing, schaltete er weiter durch die Kanäle, bis er Sportnachrichten fand.
    Sie drehte sich zu ihm zu. Die Spannung stieg. Logan wartete ab, was sie tun würde.
    Sie hob eine Hand und berührte seinen Kiefer. Dieser spontane Körperkontakt kam für ihn völlig unerwartet. Er war sprachlos, vollkommen erstarrt und innerlich augenblicklich wild entflammt.
    »Ihr Männer kontrolliert gern die Fernbedienung, was?«
    Was wusste sie denn über Männer und deren Vorliebe für Kontrolle? Er fand die Stimme wieder. »Soll ich wieder zurück zum Film schalten?«
    »Mir ist gleichgültig, was wir uns ansehen. Aber ich bin froh, dass du dich dafür entschieden hast, drin zu bleiben.« Ihre Fingerspitzen wanderten zu seinem Hals. »Du warst schon etwas zu lange in der Sonne.«
    Lieber Himmel, wie war es nur möglich, dass er so extrem auf eine simple Berührung reagierte? »Die Schultern habe ich mir auch etwas verbrannt«, bemerkte er heiser. »Ist wahrscheinlich ein Berufsrisiko. Wir arbeiten die meiste Zeit mit nacktem Oberkörper.«
    Ihr Blick wanderte zu seinen Schultern, und gleich darauf folgten auch ihre Hände. »Dann bist du von der Arbeit auf der Baustelle so stark gebräunt?«
    »Ja, und ich bin auch sonst gern draußen.« Er stellte blindlings das Bier ab. »Ich mag Schwimmen, Rudern und alles, was man draußen machen kann. Ich liebe die Natur.« Sein Bruder besaß ein Häuschen, das sehr versteckt an einem See lag. Sie beide nutzten es, wenn sie einmal Abstand von allem brauchten.
    Die Blockhütte war richtig urig. Man konnte beispielsweise maximal fünf Minuten lang duschen, bevor das heiße Wasser aufgebraucht war. Man musste von Hand den Abwasch erledigen und auch die Wäsche waschen. Das Innere des Hauses war ganz mit Holz ausgekleidet, und es gab drei spartanisch eingerichtete Schlafzimmer, eine winzige, nur mit dem Notwendigsten ausgestattete Küche und ein Badezimmer, in dem man sich gerade so um sich selbst drehen konnte. Von der ausladenden, von hohen Bäumen umgebenen Veranda hatte man einen schönen Blick auf einen versteckt liegenden See, der weitläufig genug war zum Fischen, zum Schwimmen oder um ihn mit einem Ruderboot oder einem kleinen Motorboot zu befahren.
    »Tut es weh?«, fragte sie leise und fuhr über die Haut an seinen Schultern.
    »Was?« Wilde Begierde quälte ihn, aber er war sich ziemlich sicher, dass sie nicht davon sprach.
    »Der Sonnenbrand.« Sie legte die Hand in seinen Nacken und umfuhr dann sein Schlüsselbein.
    Ihre unerwartete Kühnheit kam so überraschend, dass er seinen ausgeklügelten Plan völlig vergaß. Er hielt sie am Handgelenk fest, küsste sie auf die Handfläche und drückte sie an seine Brust. »Sue?«
    Sie sah schmachtend seinen Mund an. »Deine Haut ist so heiß.«
    Scheiß drauf. Sie bettelte geradezu nach einem Kuss, und er war nun mal kein Heiliger. Im Endeffekt wäre es doch unerheblich, ob er jetzt oder später zur Tat schritt, oder? Sie würde ihm gehören, so oder so.
    Sie würde ihn erfreuen.
    Und dann würde sie ihm nützlich sein.
    Er legte ihr die Hand in den Nacken, beugte sich vor und zog sie zu sich. Als sein Mund ihre Lippen berührte, gab sie ein lustvolles Seufzen von sich, und Logan begriff, dass er erledigt war.

3
    Konnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher