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Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

Titel: Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot
Autoren: Ute Lauterbach
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    Integrationsfragen
Auf wen bin ich eifersüchtig?
Welche Erwartungen erfüllt die geliebte Person nicht?
Wie könnte ich die Verantwortung für diese unerfüllten Erwartungen selbst übernehmen?
Wen könnte ich außer der abtrünnigen Person noch lieben?
Wann fange ich damit an?
    |55| Tragen wir das Selbstwertdrama der Eifersucht auf der Bewusstseinsskala ein.

    Eigene Position?
     
    Wo auf der Skala ist meine Position, wenn ich mich selbst voll und ganz liebe? Wo, wenn ich auf die Liebeskompetenz all meiner
     Geliebten lauere?
     
    Flugsatz: Eigensinn ist Selbsterfüllung.

|56| Erleuchtung
    Der erleuchtete Geist ist nicht schwer zu erlangen,
sondern unmöglich zu vermeiden.
    Ken Wilber
     
    Im Benennen und Sprechen über eine Sache wird die Unmittelbarkeit des Erlebens aufgehoben. Wir gleiten sozusagen vom Erleben
     in den benennenden Verstand. Es entsteht ein Abstand. Die unmittelbar erlebte Welt wird zum benannten Objekt. Durch das Benennen
     (oder Reflektieren, Analysieren, Urteilen usw.) »entstehen« Subjekt und Objekt. Kaum, dass wir in der Verstandestätigkeit
     sind, sind wir raus aus dem Einssein und drin in der Dualität. Das Verrückte ist, dass der Verstand, bedingt durch sein permanentes
     Abstandhalten, eine Sache nie an sich, unmittelbar, total oder absolut erfassen kann, sondern immer nur relativ, zum Beispiel
     in Relation zu anderem. Das Helle ist ihm erkennbar, weil es in Relation zum Dunklen steht, durch den Vergleich mit jenem
     sich herausschält. Das gilt generell: für Leid und Freude, Lustiges und Trauriges, Warmes und Kaltes, eben für alle Gegensätze
     – diese Dualität oder Dialektik gehört zur Verfasstheit des Verstandes.
    Tiere und kleine Kinder, deren Verstand nicht derart ausgebildet ist, erleben und erfahren den jeweiligen Moment unmittelbar,
     ohne das Erlebte oder die Welt durch begriffliches Einordnen zu relativieren oder einzuzwängen. Sie sind einfach nicht oder
     noch nicht bei Verstand. Und wer nicht bei Verstand ist, lebt in der unmittelbaren Gegenwart . Hieraus ist ableitbar, dass unsere Vorstellung von Zeit mit dem Wachwerden der Verstandestätigkeit in uns aufsteht. Vergangenheit
     und Zukunft sind auf einmal da. Die Vergangenheit ist mental konservierte Erinnerung, und die Zukunft ist eine Art vorweggenommenes
     »Leben«, in das wir zum Beispiel Vergangenheitsstoff oder |57| Träume projizieren. Was uns durch unser Im-Verstand-Sein leider abhanden kommt, ist das Erleben des Augenblicks. (»Werdet
     wie die Kinder.«) Totale Unmittelbarkeitserfahrungen, Erlebnisse des Einsseins, so genannte Gipfelerlebnisse schleichen sich
     beim »normalen« Erwachsenen nur selten am Verstand vorbei. Der »normale« Erwachsene gebärdet sich fast ununterbrochen so,
     wie Heidegger es beschreibt:
    »Der Mensch hält sich im Gangbaren und Beherrschbaren auch da, wo es das Erste und Letzte gilt.   … Die Ansässigkeit im Gängigen ist aber in sich das Nichtwaltenlassen der Verbergung des Verborgenen.« 4
    Mit der »Ansässigkeit im Gängigen« meint Heidegger die Ansässigkeit im, wie er es nennt, »gemeinen Verstand«, im Verstricktsein
     der zweckorientierten Alltagsorganisation. Das Verborgene ist nach Heidegger das Wesen der Wahrheit, das, was sich nicht über
     den Verstand erfassen lässt: Es ist für den Verstand verborgen (= Verbergung des Verborgenen). Das mindeste wäre nun, im Bewusstsein
     dessen zu leben,
dass
wir das Verborgene unablässig nochmals verbergen, aber sogar dieses Bewusstsein lässt der Verstand nicht walten (= Nichtwaltenlassen
     der Verbergung des Verborgenen).
    Fazit: Wenn wir das Wesen der Wahrheit erfassen wollen, müssen wir rein ins unmittelbare, unvermittelte Erleben, rein in den Augenblick
     und raus aus dem Verstand, der Relativität, der Dualität, dem ewigen Auf-Abstand-Sein. Wenn uns das gelingt, dann sind wir
     mittendrin in dem, was seit Jahrtausenden als Erleuchtungserlebnis, als Unio mystica beschrieben wird. Als Zubringer zu dieser
     Erfahrung taugt all das, was unsere Verstandesverstricktheit und unser Eingerichtetsein in der Welt lockert; |58| zum Beispiel extremes Lachen, Verliebtheit, leider mitunter auch »ungünstiges« Schicksal.
    Beim Ausstieg aus dem Verstand ist nur wichtig, den Vorderausgang zu benutzen. Also nicht rückwärts in den prärationalen Schlummer
     von Kind und Tier, sondern vorwärts in den transrationalen Geist der Weisen und Mystiker, um Ken Wilber salopp zu paraphrasieren.
     
    Navigationssätze
Der
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