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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Augen auf. »Du liebst mich?«
    Er wartete darauf, dass ihre Lippen sich zu einem glücklichen Lächeln verzogen, dass ihr Blick weich wurde. Stattdessen sah sie aus, als wäre sie von der ersten Runde Musketenfeuer bei Lexington getroffen worden.
    Caramba, was für ein Blödmann er doch war! Er schob sich das Baby unter den Arm und marschierte vor. »Tut mir Leid. Das ist nicht so rausgekommen, wie ich’s wollte. Es ist bloß – ist es nicht verdammt heiß hier? Vielleicht funktioniert ja deine Klimaanlage nicht richtig. Ich könnt sie mir mal ansehen, wenn du willst.«
    Was war denn bloß mit ihm los? Den Großteil seines Lebens hatte er in Gesellschaft von Frauen verbracht und wusste, wie sie dachten. Wieso verpatzte er gerade jetzt alles, im wichtigsten Augenblick seines Lebens?
    Eine Vielzahl von Emotionen huschte über ihr Gesicht, aber er hätte beim besten Willen nicht sagen können, welche. Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück, schlug ihre schlanken Beine übereinander und machte mit ihren Fingern ein kleines Dach. »Wann hattest du diese erstaunliche – und offenbar unwillkommene – Erkenntnis?«
    »Sonntag.«
    Ihre Nasenflügel blähten sich. »Letzten Sonntag?« Keine Frage, sondern eine Anschuldigung!
    »Jawohl! Und sie war nicht unwillkommen.« Das Wimmern des Babys wurde lauter. Er schaukelte es.
    »Es ist dir erst vor zwei Tagen aufgegangen?«
    »Das heißt nicht, dass ich’s nicht schon die ganze Zeit gefühlt hab.« Als Rechtfertigung kam selbst ihm das recht schwach vor. Seine Stimme brach. »Ich liebe dich schon lange.«
    »Aha … ach, so ist das!« Sie erhob sich und ging zu ihm, nicht um ihm um den Hals zu fallen, wie er hoffte, sondern um ihm das Baby wegzunehmen.
    Der unterarmgroße Benedict Arnold schien mehr als froh zu sein, es sich wieder an ihrer Schulter gemütlich machen zu können. »Du scheinst nicht sehr glücklich darüber zu sein«, sagte sie. Das Baby packte eine Hand voll Mayflower-Perlen und schob sie sich in den Mund.
    »Und wie! Überglücklich sogar!«
    Wieder diese hochgezogene Augenbraue.
    Verdammt noch mal! Er verdiente seinen Lebensunterhalt mit Worten. Wieso mussten sie ihn ausgerechnet jetzt im Stich lassen? Es ging ihm zwar verflucht gegen den Strich, aber leider war es Zeit, sich der Gnade des Gerichts anheimzustellen. »Nealy, ich liebe dich. Es tut mir Leid, dass es so lang gedauert hat, bis ich drauf gekommen bin – aber das macht es nicht weniger spürbar. Was wir zusammen haben, ist zu kostbar, um es wegzuwerfen – bloß weil ich Mist gebaut hab.«
    Sie schien nicht beeindruckt zu sein. »Deine Art, zärtliche Gefühle zu zeigen, ist also, zur CNN zu gehen und vor der ganzen Welt über mich zu reden, oder irre ich mich?«
    »Ich hab doch bloß geblufft. Du hast meine Anrufe nicht angenommen, schon vergessen? Irgendwie musste ich deine Aufmerksamkeit erregen.«
    »Mein Fehler! Und was hast du nun mit diesen deinen neu entdeckten Gefühlen vor?«
    »Ich hab vor, dich zu heiraten, was glaubst du denn?«
    »Aha!«
    Das Baby kaute vergnügt auf ihrer Perlenkette herum. Mat hätte liebend gerne auch ein wenig an ihr herumgekaut – an ihrer Unterlippe, ihrem Ohrläppchen … an einer Brust. Er unterdrückte ein Stöhnen. Nicht der rechte Zeitpunkt, um in Wallung zu geraten. »Und?«
    »Und was?«
    »Wirst du mich heiraten?«
    Ihr eisiger Blick sagte, da müsste er sich schon was Besseres einfallen lassen. Etwas Logisches, nicht diesen emotionalen Kram. »Wahrscheinlich denkst du, dass die Ehe nicht standesgemäß wäre, weil ich kein Aristokrat bin wie du. Aber vielleicht ist es ja Zeit, die Litchfield-Gene ein wenig mit osteuropäischem Bauernblut aufzufrischen.«
    »Um drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen?«
    Er verengte die Augen. Was sollte das schon wieder heißen? Nealy sah, wie er seinen großen Schädel schief legte und sie studierte wie ein Insekt unter einem Mikroskop. Ihr Herz tat so weh, dass sie ihre Fassung nur mit größter Willensanstrengung aufrecht hielt. Glaubte er wirklich, dass sie seine widerwillige Liebeserklärung glauben und diesen erbärmlichen Heiratsantrag annehmen würde?
    Jetzt erkannte sie, dass es ein Fehler gewesen war, zu versuchen, ihn aus dem Leben der Mädchen zu verbannen. Auch wenn er es nicht hatte ausdrücken können, so wusste sie doch, wie sehr er sie liebte. Aber sie hätte nie geglaubt, dass er so weit gehen würde, um sie wiederzubekommen … dass er in seiner Verzweiflung sogar eine Ehe vorschlüge.
    Mat
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