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Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn tausend Sterne fallen: Roman (German Edition)
Autoren: LESLEY PEARSE
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zuvor hatte sie dieses Miteinanderverschmelzen so intensiv erlebt wie in diesem Augenblick. Von Emotionen überwältigt, fing sie unvermittelt zu weinen an.
    »Nicht weinen«, murmelte er und küsste ihr die Tränen fort. »Sonst denkt Fred noch, ich tu dir weh, und beißt mir in den Hintern.«
    Daisy drehte den Kopf ein wenig und sah Fred neben dem Bett sitzen, den Kopf schief gelegt, die Ohren gespitzt, als fragte er sich, was die beiden da trieben. Daisy lachte los.
    »Daisy, unser neuestes Modell, von Tränen zu Gelächter in eins Komma fünf Sekunden«, meinte Joel, den Radiosprecher eines Werbespots für eine Automarke nachahmend. »Erleben Sie den Fahrkomfort und den Reiz des Ungewöhnlichen mit der neuen Daisy!«
    Sie lachten noch immer, als sie hinuntergingen, Joel in seinen Boxershorts, Daisy in Slip und Joels Poloshirt, und den Nachtisch aßen. Später nahmen sie eine Flasche Wein mit in den Garten hinaus und setzten sich in die Hollywoodschaukel.
    »Wir könnten es hier wiederholen«, schlug Joel vor. »Sozusagen unter den Augen der Nachbarn. Das macht die Sache spannender.«
    Daisy legte sich auf den Rücken und blickte zu den Sternen hinauf. »Die Schaukel ist da, solange ich denken kann. Mum konnte sich einfach nicht von ihr trennen, obwohl sie schon anfängt zu rosten und der Bezug fadenscheinig geworden ist. Vielleicht hat sie schöne Erinnerungen an alte Zeiten damit verknüpft, als wir noch klein waren und Dad und sie hier draußen geschmust haben.«
    »Ja, kann sein.« Joel lächelte und legte sich neben sie. »Eins der ersten Dinge, die mir auffielen, als ich hierher kam, war die Liebe in diesem Haus. Man kann sie förmlich spüren, sie hüllt einen richtig ein. Ein Jammer, dass wir es deinem Dad nicht abkaufen können, falls er je wegziehen will.«
    Daisy schaute ihn fragend an.
    Wieder lächelte er. »Wahrscheinlich sollte ich dich erst einmal fragen, ob du mich heiraten möchtest, bevor ich vom Hauskauf rede. Würdest du einen armen Bullen heiraten, auch wenn er dir nicht deinen gewohnten Lebensstandard bieten kann?«
    »Ist das ein Antrag oder eine Frage im Zusammenhang mit einer polizeilichen Untersuchung?«
    »Ein Antrag.«
    Daisy kicherte. »Ja, ich würde einen armen Bullen heiraten. Ich würde sogar in seine verwahrloste kleine Sozialbauwohnung ziehen. Aber nur, wenn er in aller Form um meine Hand anhält.«
    »Doch nicht etwa mit Hinknien und so?«, hakte er in gespieltem Entsetzen nach.
    »O doch. Entweder richtig oder gar nicht.«
    Joel ließ sich von der Schaukel ins Gras fallen, kroch auf allen vieren zu einem Rosenstock, brach eine Rose ab, klemmte sie sich zwischen die Zähne und kam auf allen vieren zu Daisy zurück.
    »Möchtest du meine Frau werden, Daisy?«
    »Ja, das möchte ich«, antwortete sie. Als sie sich vorbeugte, um ihn zu küssen, fiel sie von der Schaukel, die zurückschwang, und plumpste auf Joel.
    Sie liebten sich ein zweites Mal. Obwohl das Gras in der abkühlenden Luft feucht wurde, blieben sie lange eng umschlungen liegen. »Wir dürfen diese Nacht nicht vergessen«, flüsterte sie. »Und wenn wir Silberhochzeit feiern, machen wir es noch-mal – zum Andenken an alte Zeiten.«
    »Aber ich werde dann schon über sechzig sein«, erinnerte er leise.
    »Ich sorg schon dafür, dass du fit bleibst, keine Bange«, meinte sie lachend. »Und falls dein Hintern nicht mehr so knackig sein sollte wie heute, wirst du umgetauscht.«

25. Kapitel
     
    A m Samstagmorgen eine Woche nach ihrer Nacht mit Joel brachte der Postbote ein großes, dickes Päckchen für Daisy. Als sie das Packpapier aufriss, fand sie zu ihrer Überraschung Josies Buch darin. Sie hatte angenommen, es würde in einen großen Umschlag passen.
    Statt der Notizbücher voll handschriftlicher Aufzeichnungen, die Daisy erwartet hatte, fand sie ein sauber getipptes Manuskript in zwei Heftern vor. Sie bekam vor Aufregung Herzklopfen.
    Der Anwalt aus der Chancery Lane hatte einen Begleitbrief beigefügt. Man habe ihn gebeten, schrieb er, ihr dieses Manuskript zu übersenden, und sie könne frei darüber verfügen. Falls sie jedoch eine Veröffentlichung in Erwägung ziehe, rate er ihr, die Angelegenheit erst mit ihm abzuklären. Es sei kein Testament vorhanden, fügte er hinzu, deshalb werde er sich nach dem Verkauf der Wohnung und des Geschäfts mit ihr in Verbindung setzen, da es offensichtlich keine anderen Erben gab.
    Daisy hätte sich am liebsten hingesetzt und sofort angefangen zu lesen. Aber da ihr Vater
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