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Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Titel: Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
Autoren: Katherine Garbera
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sich um ihren Job kümmern. Außerdem schuldete sie Gui eine Erklärung. Leider war sie jedoch im Augenblick noch nicht in der Verfassung, auch nur irgendjemandem gegenüberzutreten.
    Zunächst einmal musste sie für sich selbst herausfinden, welchen Weg sie in ihrem Leben einschlagen wollte und warum sie sich in einen Mann verliebt hatte, der sie nicht lieben konnte – genauer gesagt, der sie nicht lieben wollte. Diese Einsicht tat weh. Es schmerzte, dass ausgerechnet sie – eine intelligente Frau – solch einen fatalen Fehler begangen hatte.
    Zu gehen war ebenso dumm gewesen. Rina hatte völlig recht: Wenn sie Gui wollte, dann sollte sie bereit sein, um ihn zu kämpfen. Sie sollte schleunigst nach Madrid zurückfliegen und ihn wissen lassen, was akzeptabel war und was nicht. Sie brauchte ihn als ihren Mann. Und er hatte sie gebeten – nein, er hatte ihr mehr oder weniger befohlen – ihn zu heiraten, wäre es von daher nicht folgerichtig, wenn er ebenfalls anfing, Gefühle für sie zu entwickeln?
    „Miss de Montaine?“
    Sie blickte zu dem untersetzten Mann auf, der neben ihrem Tisch stand. Sie war in eins der kleinen Cafés am Strand eingekehrt, um etwas zu Mittag zu essen. Es war ein herrlicher Frühlingstag in einer paradiesischen Umgebung, und trotz ihrer Sorgen genoss Kara den Aufenthalt in diesem luxuriösen Feriendomizil für die Reichen und Schönen. Und die Verlorenen.
    „Ja, ich bin Kara de Montaine.“
    „Man hat mich gebeten, Ihnen dies hier zu geben.“
    Der Mann reichte ihr einen großen gepolsterten Umschlag. Als Kara nach ihrer Handtasche griff, um dem Boten ein Trinkgeld zu geben, schüttelte er den Kopf. „Ich werde dort drüben auf Ihre Antwort warten.“
    Er entfernte sich einige Meter, und Kara öffnete den Umschlag. Eine flache Schachtel mit einer grünen Schleife kam zum Vorschein. Neugierig streifte sie die Schleife ab und hob langsam den Deckel. Auf dem Seidenpapier lag eine Karte mit einer Nachricht von Gui.
    Ihr Herz begann schneller zu klopfen – so schnell, dass sie schon fürchtete, gleich einen Herzinfarkt zu bekommen.
Ich war ein Dummkopf zu behaupten, ich würde dich nicht brauchen. Du bedeutest mir mehr, als ich sagen kann. Bitte leiste mir heute Abend beim Essen Gesellschaft.
Dein Guillermo
    Kara sah sich aufgeregt um. War Gui etwa hier? Sie konnte ihn nirgends entdecken.
    Lächelnd drehte sie die Karte um und schrieb quer über die Rückseite, dass sie seine Einladung gern annahm. „Bitte bringen Sie das dem Herrn zurück.“
    „Gern, Ma’am. Sofern Ihre Antwort Ja lautet, wird ein Wagen um halb acht vor Ihrem Hotel auf Sie warten.“
    Sie nickte, und der Mann verschwand. Kara trank ihr Glas leer und schaute nachdenklich auf die Schachtel. Sie war nicht so groß, also konnte sie ausschließen, dass sich etwas zum Anziehen darin befand. Und für Schmuck war das Paket wiederum zu umfänglich.
    Mit leicht zittrigen Fingern schob sie das Seidenpapier zur Seite und stieß auf ein Buch. Neugierig nahm sie es aus der Schachtel und blickte verwundert auf den Einband. Der glich einem kolorierten Buchdeckel aus dem Mittelalter und zeigte einen Ritter in glänzender Rüstung, der stolz auf einem Pferd saß. Der Blick des Ritters war zu einer Burg gerichtet, in deren Turm eine Frau zu sehen war, die verdächtig viel Ähnlichkeit mit ihr selber hatte. Sie hatte langes, schwarz gelocktes Haar, genau wie sie. Und die Augen des Burgfräuleins waren grau, genau wie ihre.
    Kara nahm das Buch heraus und betrachtete den Ritter etwas genauer. Er sah Gui zum Verwechseln ähnlich.
    Fasziniert öffnete sie das Buch und stellte fest, dass es sich um ihre und Guis Geschichte handelte. Das Buch war wie ein Märchen geschrieben. Es begann mit „Es war einmal …“
    Begierig überflog sie die Seiten, um zu erfahren, was in der Geschichte passierte. Das Buch war ein handwerkliches Meisterwerk, das auf jeder Seite handgemalte Bilder enthielt, die jeweils andere Szenen aus dem Leben des Ritters und seiner Prinzessin zeigten. Gui musste ein Vermögen dafür bezahlt haben, um diese Kostbarkeit so schnell anfertigen zu lassen.
    Die Geschichte endete abrupt, als die Prinzessin verschwand. Der Ritter begab sich auf die Suche nach ihr … und dann folgten nur noch unbeschriebene Seiten. Langsam schloss Kara das Buch und legte es zurück in die Schachtel. Sie war sich nicht sicher, was Gui für den Abend plante, aber es war ganz offensichtlich, dass er zu ihr gekommen war.
    Und das war alles, was
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