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Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)

Titel: Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
Autoren: Katherine Garbera
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Möglichkeit, das zu tun, dachte er. Er würde es ihr mit einer großen, öffentlichen Geste demonstrieren müssen. Allerdings durfte es nicht nur wie eine bloße Geste aussehen, das würde Kara sofort durchschauen – und sie würde ihn abweisen.
    Es war wichtig, dass er an das, was er tat, auch wirklich glaubte. Es musste etwas sein, das von Herzen kam und Kara davon überzeugte, dass sie die Frau war, die er liebte. Die Frau, die er sich aus seinem Leben nicht mehr fortdenken konnte. Nicht nur jetzt, weil es praktisch wäre, wenn sie verheiratet wären, sondern für immer, weil sie die einzige Frau war, mit der er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen konnte.
    Allerdings war ihm schleierhaft, wie er es anstellen sollte, sie davon zu überzeugen.
    Nach einigen Tagen Urlaub in Monaco hätte Kara sich eigentlich wieder entspannt haben sollen, aber die Schönheit des Ferienparadieses war an sie verschwendet. Überall sah sie Paare, die hier ihre Flitterwochen verbrachten, sowie andere verliebte Pärchen, und das machte ihr ihren Verlust nur umso schmerzhafter bewusst. Es tat weh, dass Gui nicht an ihrer Seite war.
    Eins war ihr jedoch hier am Meer aufgefallen – Männer schenkten ihr auf einmal Aufmerksamkeit. Als sie Gui verlassen hatte, hatte sie ihr neues Selbstbewusstsein mitgenommen. Die Tatsache, dass sie nicht bei einem Mann geblieben war, der sie nicht liebte, hatte sie erkennen lassen, dass sie genügend Kraft und auch eigene Schönheit besaß.
    Natürlich hatte diese Erkenntnis einige Tage gebraucht, um zu reifen, aber es war nicht so schwierig gewesen, es herauszufinden. Sie war nicht auf die Brosamen angewiesen, die Gui ihr zuteilte. Sie war nicht länger die dicke Schwester, sondern eine gut aussehende Frau, die es verdiente, von Gui geliebt zu werden.
    Manchmal fragte sie sich, ob ihre übereilte Abreise ein Fehler gewesen war. Was machte es schon aus, dass er ihr gesagt hatte, er würde sie nicht brauchen? Er hatte doch in gewisser Weise an jenem Abend die Hand wieder nach ihr ausgestreckt. Wegzulaufen war feige gewesen. Aber zu bleiben und zuzuschauen, wie Gui Elvira tröstete, damit hätte sie ganz sicher nicht leben können. Jedenfalls nicht, solange er sich ihr nicht bedingungslos zugewandt hatte.
    Sie schüttelte den Kopf. Eine Zweckehe war ihr nicht genug. Sie wollte Liebe von Gui und war überzeugt, dass sich zwischen ihnen eine einmalige, lebenslange Liebe auch durchaus entwickeln könnte. Gui gehen zu lassen, war daher vielleicht das Dümmste, was sie je getan hatte.
    Aber zu ihm zurückkehren … Nein, das war unter den gegebenen Voraussetzungen unmöglich. Damit würde sie Gui praktisch einen Freibrief ausstellen, dass er sie, solange sie zusammenblieben, schlecht behandeln durfte. Als würde sie ihm damit signalisieren, ich liebe dich, daher darfst du mich jederzeit als Fußabtreter benutzen.
    Wenn sie das zuließ, könnte sie ihrem Spiegelbild nicht mehr in die Augen schauen. Und weil ihre Jacht noch nicht fertig war, verbrachte sie weiter ihre Tage in einem Luxushotel, lag stundenlang in der Sonne, ließ sich das köstliche Essen schmecken und tat so, als wäre alles okay. Dabei war nichts in Ordnung. Gar nichts.
    In Wahrheit blutete ihr das Herz. Sie war tief verletzt, weil sie den falschen Mann liebte. Und sie konnte sich nicht einmal trösten, indem sie sich einredete, die Gefühle für ihn wären erloschen, denn noch immer liebte sie ihn von ganzem Herzen.
    Vielleicht ist es ja auch gar nicht der falsche Mann, dachte sie.
    Jeden Morgen erwachte sie in der Hoffnung, dass Gui ihr nachgereist kam. Was natürlich dumm war, denn er würde sich niemals dazu herablassen. Sie gehörte nicht zu den Frauen, denen die Männer hinterherliefen. Er würde erwarten, dass sie zu ihm zurückkehrte. Vor allem nach seiner Erfahrung mit Elvira, zu der er zurückgekommen war, nur um festzustellen, dass sie sich anderweitig orientiert hatte. Kara wusste also, dass sie vergeblich hoffte.
    Sie gönnte sich die Zeit, sich von zu viel Liebe zu erholen. Aber wie hatte das geschehen können? Wieso hatte sie sich Hals über Kopf in Gui verliebt, obwohl sie sonst so vernünftig war?
    Noch immer hatte sie nicht die Antworten gefunden, die sie gesucht hatte, als sie Madrid verlassen hatte. Sie war fortgelaufen, anders konnte man das nicht bezeichnen. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie etwas Unverantwortliches getan, und diese Erkenntnis machte ihr zu schaffen. Eigentlich müsste sie dringend zurückkehren und
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