Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht
Autoren: Rachel Bailey
Vom Netzwerk:
Figuren aus Knetmasse mitgebracht und extra Filzstifte für Flynn. Damit er meine nicht immer stibitzt.“
    Wieder drückte er sie kurz an sich. Auf Kara konnte er sich immer verlassen. „Du weißt, du bist meine Lieblingsschwester.“
    Sie lachte und sah Susannah vielsagend an. „Das sagt er zu allen seinen Schwestern.“
    Lächelnd blickte Susannah zwischen Matthew und Kara hin und her. „Wie viele Schwestern gibt es denn?“
    „Drei.“ Kara grinste. „Wir Mädchen sind in der Mehrzahl. Bei nur zwei Brüdern.“ Doch kaum hatte sie das gesagt, presste sie die Lippen zusammen und blickte zu Boden. Matt wusste genau, woran sie dachte. Ursprünglich gab es nur zwei Brüder. Bis sie nach dem Tod des Vaters herausfanden, dass sie auch noch einen Halbbruder hatten, eine schockierende Erkenntnis.
    Schnell legte er Susannah die Hand auf den Rücken. „Kara, dies ist Susannah, eine alte Freundin von Grace.“
    Obgleich es nicht abgesprochen war, wie Susannah in die Familie eingeführt werden sollte, schien sie mit dieser Erklärung einverstanden zu sein, denn sie neigte lächelnd den Kopf. Matthew war erleichtert.
    Kara streckte die Hand aus. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Susannah. Sie wollten Flynn besuchen?“
    „Ja. Ich war gerade in der Stadt und rief Matt an. Als ich hörte, dass es Flynn nicht gut geht, wollte ich ihn besuchen.“
    Matthew wurde es warm ums Herz. Wie schnell sie sich auf die Situation einstellte.
    „Grace hätte sich darüber bestimmt gefreut“, sagte Kara leise.
    „Wie ist es, Kara“, Susannah nahm allen Mut zusammen, „Matt sagte, dass Sie für den Zeitplan verantwortlich seien. Ich werde sicher einige Tage hier in der Stadt sein, was von gewissen Umständen abhängt. Und ich hätte nichts dagegen, wenn Sie mich verplanen, im Gegenteil. Das heißt, wenn ich irgendwie von Nutzen sein kann.“
    Oh nein … Matthew biss die Zähne zusammen. Das war keine gute Idee. Je länger Susannah blieb, desto mehr würde Flynn sich an sie gewöhnen und dann verzweifelt sein, wenn sie ihn wieder verließ.
    „Das wäre wunderbar!“ Kara war begeistert. „Die Nächte und die Wochenenden sind selten ein Problem. Aber tagsüber während der normalen Arbeitszeit gibt es schon mal Engpässe. Nur unsere Mutter und Lily sind einigermaßen flexibel. Wenn Sie da aushelfen könnten?“
    Instinktiv wollte Matt etwas einwenden, aber dann schwieg er doch. Wie konnte er etwas dagegen haben, dass seiner Familie die Situation etwas erleichtert wurde? Alle setzten sich so selbstlos für Flynn ein, und dafür war er ihnen dankbar. Im Grunde ging es ja nur um wenige Tage.
    „Sie können mich durchaus für morgen einplanen“, fing Susannah jetzt wieder an.
    „Fantastisch.“ Kara zog schnell ihr Smartphone aus der Tasche. „Geben Sie mir bitte die Telefonnummer, unter der ich Sie erreichen kann.“
    Aber bevor Susannah reagieren konnte, warf Matt ein: „Sie wird bei mir wohnen. Und meine Nummer hast du ja.“
    Etwas irritiert sah Kara ihn an, dann glätteten sich ihre Gesichtszüge wieder. „Umso besser. Ich melde mich.“ Sie warf einen Blick auf das Bett. „Aber ist das nicht mein kleiner Neffe, der dort gerade aufwacht? Da will ich ihm mal schnell Guten Tag sagen.“
    Auf der Fahrt zu seinem Haus schwiegen sie. Schließlich umfasste Matthew das Lenkrad fester und straffte die Schultern. „Es tut mir leid …“, er räusperte sich verlegen, „es tut mir leid, dass ich Sie vorhin mit meiner Lüge überfahren habe.“
    „Aber, Matthew“, sagte Susannah weich, „hier geht es doch um Ihre Familie, um Ihr Leben und um Flynns. Ich will Ihnen nur helfen. Sie entscheiden, was zu tun ist, und ich richte mich danach.“
    Das überraschte ihn, denn eine solche Nachgiebigkeit war er nicht gewohnt. Grace hatte oft ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen wollen, und seine Familie war zwar liebenswert, konnte aber auch stur sein. Dass Susannah ihm die Entscheidungen überlassen und sich fügen wollte, tat ihm in dieser komplizierten Lage wohl.
    Er warf ihr einen schnellen Blick von der Seite her zu. Was für ein klares Profil sie hatte. Ganz sicher verstellte sie sich nicht. „Danke. Das macht es einfacher für mich.“
    „Allerdings wäre es mir lieb, wenn wir uns absprechen könnten, damit ich Bescheid weiß.“
    „Einverstanden. Das hätten wir auch tun sollen, bevor Kara kam, aber sie war diesmal früher da als sonst.“
    „Dann bin ich also eine alte Freundin von Grace?“
    „Ja, und das ist keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher