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Wenn Alkohol zum Problem wird

Wenn Alkohol zum Problem wird

Titel: Wenn Alkohol zum Problem wird
Autoren: Michael Soyka
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eines Therapieverbunds. Das BKD ist als selbstständiger Fachverband Mitglied des Diakonischen Werkes und arbeitet überkonfessionell.
    Kreuzbund: Der Kreuzbund (gegründet 1896 in Aachen) ist ein freier Zusammenschluss von Menschen, denen Hilfe zuteil wurde und die aus eigener leidvoller Erfahrung heraus anderen zu helfen bereit sind. Er leistet Hilfe im Rahmen der Therapiekette: in der Behandlungsmotivation, in der begleitenden Hilfe während der ambulanten bzw. stationären Behandlung und ganz besonders im Bereich der Nachsorge durch seine Gruppenarbeit.
    Schwerpunkte in der Arbeit des Kreuzbundes sind das Angebot persönlicher Hilfe für Suchtgefährdete und Suchtkranke und ihre Angehörigen, die sachliche Information über Hilfsmöglichkeiten, Hinführung zu Gruppenarbeit und sinnvoller Gestaltung des eigenen Lebensbereiches sowie der Aufbau tragfähiger Bindungen.
    Guttempler Orden: Der Guttempler Orden (IOGT, gegründet 1851 in den USA, 1889 in Deutschland) ist eine Gemeinschaft von alkoholabstinent lebenden Menschen. Seit seiner Gründung unterstützt er Alkoholgefährdete, Alkoholkranke und deren Angehörige. Er ist religiös-weltanschaulich unabhängig. Der Guttemplerorden sieht seine Aufgabe darin,
durch bewusste alkoholfreie Lebenseinstellung des Einzelnen zu verhindern, dass eine Abhängigkeit eintritt,
Abhängigen aus ihrer Krankheit herauszuhelfen,
Hilfestellung bei der Entwicklung der Persönlichkeit zu geben.
    Ziel der Guttempler in Deutschland ist, die Menschen so zu fördern, dass sie selbstbestimmt, eigenverantwortlich und gesund leben können. Sie folgen den Grundsätzen Enthaltsamkeit, Brüderlichkeit und Frieden.
    Dazu kommen weitere Selbsthilfeorganisationen wie z. B. die Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe, die in Deutschland rund 800 Freundeskreise unterhalten. Sie arbeiten unter dem Dach der Diakonie.
    Kontaktadressen finden sich im Serviceteil (siehe →  Seite 162 ).
Was fange ich mit meiner Freizeit an?
    Erfüllende Freizeitbeschäftigungen sind nicht nur für die Lebenszufriedenheit wichtig, sondern auch ein bedeutsamer Schutz vor Rückfällen.
    Wenn für lange Zeit das Trinken die einzige »Freizeitbeschäftigung« war, müssen Sie vermutlich brachliegende Interessen, frühere Hobbys, Aktivitäten, einen Freundeskreis erst wieder ausgraben bzw. neu finden. Da Einsamkeit und Langweile bei vielen eine Rückfallgefahr bergen, ist es sinnvoll, die Freizeitgestaltung bewusst – vielleicht zusammen mit Ihrem Therapeuten – zu gestalten und zu planen.
Welche Hobbys hatten Sie früher? Wollen Sie davon wieder etwas aufleben lassen? Oder worin könnten jetzt Ihre Interessen liegen? Was machen Sie gern? Was macht Ihnen Spaß?
Welche Kurse oder Bildungsangebote in Volkshochschulen oder Vereinen sprechen Sie an? Haben Sie sprachliche oder kreative Interessen? Meist sind die Angebote so umfangreich, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Vielleicht brauchen Sie auch noch etwas Unterstützung durch Ihren Therapeuten, um anfängliche Scheu zu überwinden.
Auch bei der Aufgabe, sich einen neuen Freundes- und Bekanntenkreis zu schaffen, kann Ihr Therapeut Sie mit entsprechenden Übungen und Rollenspielen unterstützen. (Bei langjähriger Abhängigkeit sind alte Freundschaften häufig zerbrochen und der Bekanntenkreis bestand nur noch aus »Trinkkumpanen«.)
Selbsthilfegruppen bieten ebenfalls eine wichtige Anlaufstelle, wenn einem »die Decke auf den Kopf fällt«, häufig bieten sie regelmäßige Treffen an, die auch an den »gefährlichen« Wochenenden und Feiertagen stattfinden. Für viele trockene Alkoholiker gehört der regelmäßige Besuch ihrer Selbsthilfegruppe fest zum Leben dazu.
Bewegung und Sport sind oft ein idealer Ausgleich und helfen dabei, innere Spannungen abzubauen. Wenn Sie eine Mannschaftssportart wählen, kann Ihnen das Gemeinschaftsgefühl zusätzlichen Halt geben. Achten Sie darauf, sich zwar zu fordern, aber nicht zu überfordern, denn auch Sport kann zur Sucht werden, womit wir bei der Frage nach einer Suchtverlagerung sind.
Gibt es eine Suchtverlagerung?
    Viele Alkoholkranke, die anfangen, abstinent zu leben, berichten über erhöhten Konsum von Zigaretten, Kaffee, Mineralwasser usw. Man könnte auch sagen, sie »steigen um« auf andere Mittel. Hat sich also jetzt die Sucht verlagert?
    In unangenehmen Situationen (anstatt des Alkohols) überhaupt nichts zu konsumieren, ist anfangs vermutlich noch schwierig. Achten Sie aber möglichst auf ungefährliche
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