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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht
Autoren: C. Griehte
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parke und leise die Treppe zu meiner Wohnung bezwinge. Mich völlig ermattet aus meinen Klamotten schäle und nach einem kurzen Abstecher ins Badezimmer bettfertig auf meine Matratze krieche, um mich der befreienden Schwärze meines Schlafes hinzugeben.
    Viel zu schnell bricht jedoch der neue Tag und somit die anstehende Party auf mich herein, was mich schwerfällig aus meinem Bett treibt. Spätestens halb neun muss ich los, um rechtzeitig am Hauptbahnhof anzukommen und werfe einen prüfenden Blick auf meinen Wecker.
    **15.37 Uhr** blinkt mir die Digitalanzeige entgegen und jagt mich hastig ins Badezimmer zum Zähne putzen und
     
    Haare kämmen. Da mir gerade erschreckend bewusst wird, dass ich für eine Party nichts Geeignetes zum Anziehen habe und deshalb schleunigst in die Stadt muss. Mit meinen Nullachtfünfzehnklamotten kann ich ganz sicher keinen Blumentopf gewinnen und schon gar nicht Sebastian gegenübertreten.

Also befinde ich mich zwanzig Minuten später im ersten ausgewählten Klamottenladen und sehe die Aussichtslosigkeit ganz deutlich vor mir. Alles nur Schund, womit man sich niemandem präsentieren kann. Und so stürze ich von einem Geschäft zum nächsten, wobei mit jedem weiteren Fehlgriff meine Laune zusätzlich sinkt. Bis ich schließlich vor einem kleinen unscheinbaren Schaufenster stoppe und später vollkommen glücklich kurz nach sechs mit Klamotten zum Niederknien wieder zuhause aufschlage.

Singend laufe ich durch meine Wohnung und breite mein neues Outfit auf meinem Bett aus, nachdem ich das noch geordnet habe und bestaune voller Entzücken meine Auswahl für die Party. Beschließe mir noch ein ausgiebiges entspannendes Bad zu gönnen und mich dann in aller Ruhe fertig zu machen.
    Zwanzig nach acht habe ich mein Beautyprogramm beendet und stehe komplett gestylt vor meinem Kleiderschrank und betrachte mich ausgiebig. Als es mich wie ein Blitz durchfährt.

„Was mache ich hier überhaupt? Geht’s eigentlich noch?“, führe ich Selbstgespräche mit meinem Spiegelbild und befreie mich in Windeseile wieder aus meinen neu gekauften Klamotten. Vor mich hinfluchend über meine eigene Blödheit, zerre ich mürrisch ein dunkelgrünes Shirt mit schwarzem Aufdruck und eine schwarze Röhrenjeans aus meinem Schrank, was ich mir umgehend anziehe und meine Haare flüchtig mit meinen Fingerspitzen wieder ordne, um mir hastig meine Tasche zu schnappen und Schlüssel, sowie Handy hineinzudonnern, bevor ich zügig meine Wohnung verlasse.

„Da bist du ja. Ich dachte schon du drückst dich“, begrüßt Niklas mich grinsend, als ich zehn Minuten zu spät am Bahnhof ankomme und zieht mich in eine freundschaftliche Umarmung. „Komm steig ein“, hält er mir die Tür einer Taxe auf, ohne mir nur die Möglichkeit zu geben etwas zu meiner Verteidigung vorzubringen. Vorerst belasse ich es also dabei und setze mich in das Auto, woraufhin Niklas mir direkt folgt und dem Fahrer die gewünschte Zieladresse mitteilt.

„Ich freu mich, dass du mitkommst“, lächelt er mich sanft an und entlockt mir ein Seufzen.
    „Ich halte es immer noch nicht für eine gute Idee. Partys sind nicht so mein Ding und außerdem kenne ich doch niemanden dort“, versuche ich ihm meinen Unmut über seinen Überfall mitzuteilen.
    „Ach komm, das wird sicher lustig. Die sind alle voll nett und du kennst ja mich und Lennox“, stupst er mir neckend seinen Ellenbogen in die Seite und grinst mich breit an.

„Toll, der nach gestern ganz sicher sehr erfreut ist mich zu sehen“, brumme ich leise vor mich hin.
    „Uuuuuund außerdem ist Sebastian ja auch da“, zwinkert er mir zu, was ich bis eben versucht habe erfolgreich zu verdrängen.

„Na super“, trieft meine Antwort geradezu vor Ironie, woraufhin wir den Rest der Fahrt schweigend verbringen, wobei mir Niklas hin und wieder einen schmunzelnden Blick zuwirft.

Schließlich kommen wir irgendwann bei dem Veranstaltungsort an und meine Schritte verlangsamen sich, je näher wir dem Haus kommen wo die Party stattfindet. Sanft legt Niklas seine rechte Hand an meine Schulter und sieht mich aufmunternd an, was ich mit einem schwachen Lächeln kommentiere. In mir tobt ein Orkan und wirbelt
     
    eine Vielzahl von Gefühlen durcheinander, sodass ich nicht einschätzen kann was richtig und falsch ist. Ob ich wirklich hineingehen oder es doch besser lassen sollte.
    Doch bevor ich auch nur im Ansatz zu einer Antwort komme, befinde ich mich schon inmitten des Geschehens. Niklas hat
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