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Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Titel: Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn
Autoren: Mark Brandis
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eigenen Gedanken beschäftigt. So ging das nun schon seit über einem Jahr. Um den Fuchs zur Strecke zu bringen, mangelte es mal an der Gelegenheit, mal an den Mitteln. In der Regel fehlte es an beidem. Hastings seufzte.
    »Mit anderen Worten, Major: Wir stehen wieder da wie immer: Nur mit unserem guten Willen bewaffnet.«
    Tuomi erhob sich.
    »Diesmal nicht, Exzellenz. Ich weiß, wo es die schnellen Schiffe gibt. Ich werde sie beschaffen.«
    Hastings preßte Tuomis Hand.
    »Schlagen Sie zu, Major. Es ist an der Zeit. Sie haben das Recht auf Ihrer Seite. Gott mit Ihnen!«

5.
    Commander Brandis verließ Peking auf anderem Wege, als er gekommen war. Er verließ es an Bord eines zweisitzigen Aviso , mit der Captain Gaston Weygand erschienen war, um ihn abzuholen.
    Oder er hätte bis auf weiteres in Peking festgesessen. Ursache war ein Grenzzwischenfall am Ussuri.
    Es war einer jener Abschnitte, in der die politische Grenze mit der neuen Klimagrenze zusammenfiel.
    Dürre auf der einen Seite des Flusses, üppige Weizenfelder auf der anderen Seite.
    Hungernde VORs – die Rede war von etlichen Tausend – waren über den Fluß gekommen und waren mit ihren Sensen über das Getreide hergefallen, und die EAAU war genötigt gewesen, sie mit scharfen Schüssen zu vertreiben. Es ließ sich auch sagen: Ein Massaker hatte stattgefunden. Seitdem stand das Politthermometer wieder auf Frost.
    Die Botschafter waren abberufen, der Post-und Fernsprechverkehr zwischen den beiden großen Staaten ruhte, der Flugverkehr war eingestellt.
    Der Aviso war von der gegenseitigen Blockade nicht betroffen. Weithin sichtbar, trug er das Emblem der UGzRR: eine weiße Flagge mit dem roten Johanniterkreuz im gelben Sonnenball.
    Um beurlaubte Besatzungsangehörige bei gelegentlichen Alarmfällen ohne viel Zeitaufwand zusammenzuklauben, war er erst unlängst angeschafft worden. Für den Raumflug nicht geeignet, war er abwechselnd in Metropolis, New York, Kapstadt, Berlin, Sidney als auch Tokio stationiert.
    Diesmal kam er aus Paris.
    Für 15.30 Uhr Metropolis-Zeit angesagt, erschien er schließlich mit mehr als vierzig Minuten Verspätung.
     
    Weygand war im Katastrophenjahr 2089 zur UGzRR gestoßen, ein entlassener Offizier der Strategischen Raumflotte, der belastet war durch den Verlust des Schweren Kreuzers Invictus.
    Schiff und Mannschaft geht verloren – der Kommandant überlebt! Einzig und allein auf Weygands Darstellung der Ereignisse angewiesen, war dem Kriegsgericht nur übriggeblieben, ihn freizusprechen – mit dem Anraten, um Entlassung aus dem Dienst einzukommen.
    Ein halber Freispruch ist ein halber Schuldspruch.
    So sahen das die meisten Astronauten, so sah das auch Brandis.
    Mit der Führung des Rettungskreuzers Fridtjof Nansen war Weygand gegen Brandis’ Willen betraut worden – aufgrund von Weygands persönlichen Beziehungen in den oberen Etagen der Verwaltung. Für ihn sprach mittlerweile, daß er sich bei der Versorgung von Metropolis unbestreitbare Verdienste erworben hatte. Zu sagen, er habe dabei sein Leben eingesetzt, war nur gerecht. Zwei Jahre Krankenhaus waren für seinen Wagemut die Quittung.
    Seit ein paar Wochen tat Weygand wieder Dienst.
    Demnächst sollte er zurückkehren auf die Fridtjof Nansen. Bis dahin flog er als Ersatz für Captain Mboya, der sich auf Hochzeitsreise befand, als Brandis’ Pilot auf der Henri Dunant.
    Unter den Besatzungen der sieben Rettungskreuzer kursierte das Gerücht, Brandis habe Weygand nur deshalb zu sich geholt, um ihm kein eigenes Kommando zu geben.
    In gewisser Weise entsprach dies der Wahrheit.
    Nach wie vor setzte Brandis in Weygands Befähigung zum Vormann nur bedingt Vertrauen. In seinen Augen war Weygand ein Mann, der besser daran getan hätte, aus dem Reich der Sterne, in dem er sein Schiff verlor, nie heimzukehren.
    Weygand wählte für den Rückflug den bequemeren, etwas längeren Kimberley-Pad – so genannt, weil er via Hongkong und Manila quer über den australischen Kontinent hinwegführte. Der Pad war ausgerüstet mit einem elektronischen Leitsystem. Infolge der Spannungen war dies abgeschaltet, so daß Weygand genötigt war, den Aviso von Hand zu steuern.
    Zwei Dschunken der VOR gaben der kleinen Maschine mit dem Johanniterkreuz das Geleit. Unmittelbar vor dem Überfliegen der Staatsgrenze verabschiedeten sie sich mit asiatischer Höflichkeit und drehten ab.
    Und der Aviso tauchte aus der Heiterkeit eines blauen Himmels in brodelndes Gewölk.
    Weygand wandte den
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