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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde
Autoren: Mark Brandis
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oder aber in eine neue Umlaufbahn gezwungen werden. Freilich, um dies zu bewerkstelligen, müßten wir zunächst mehr über das Ding - wie Commander Brandis das Objekt zu bezeichnen beliebt - wissen."
    Der Einsatz war beim Namen genannt worden; die Spannung begann sich zu lösen. Battingtons letzte Worte lösten Gelächter aus.
    Battington hob eine Hand; sofort trat wieder Stille ein.
    „Ich glaube nicht", sagte er, „daß es uns in der Kürze der uns zur Verfügung stehenden Zeit gelingen wird, Helin zu vernichten. Wohl aber sollte es möglich sein, eine Korrektur seiner Bahn vorzunehmen -und danach, meine Herren, mag er sich trollen, wohin er immer will."
    Battington war nicht nur ein anerkannter Wissenschaftler; er verfügte auch über Humor. Mit Befriedigung sah ich, daß meine Männer ihn auf Anhieb akzeptierten.
    „Also, meine Herren, damit ich überhaupt einen vernünftigen Plan entwickeln kann, wie man dieses Ding da unschädlich machen soll, muß ich zunächst einmal alle jene Werte sammeln, die uns bislang noch unbekannt waren: exakte Größe der Oberfläche, Durchmesser, Umfang, Gewicht und Masse."
    Battington nickte meinen Männern kurz zu, setzte sich wieder - und die Pfeife wanderte von der Tischplatte zurück in seinen Mund.
    Ich sah mich um.
    „Mit der Vorarbeit, der kartographischen Fotografie, haben wir bereits begonnen. Gibt es zu dem soeben Gehörten irgendwelche Fragen, Captain Romen?"
    Mein Pilot schüttelte den Kopf. Das, was es zu tun galt, war klar.
    Auch Lieutenant Stroganow, der Navigator, die Lieutenants Xuma und Torrente von der Maschine, Lieutenant Simopulos, der Radarcontroller, und Lieutenant Mercier, der Funker, blieben stumm.
    Ich erklärte die Einsatzbesprechung für beendet und ordnete Klarschiff an.
    Aufzeichnung eines Funkgesprächs zwischen GR Medusa (Commander Brandis) und VEGA-Venus (John Harris), geführt am 18. April 2078.
    Brandis: Hier Commander Brandis. Wie ist die Verständigung, Sir?
    Harris: Ich höre Sie laut und deutlich ... laut und deutlich.
    Brandis: Folgendes, Sir. Wir sind jetzt dran. Alles läuft wie geschmiert. Battington fliegt gleich mit dem Dingi seine erste Erkundung. Lieutenant Xuma begleitet ihn.
    Harris: Können Sie schon ungefähr übersehen, was an Personal und Material benötigt wird?
    Brandis: Das hängt von Battingtons Analysen ab ... Augenblick, Sir! ... Also, Battington ruft mir gerade zu, daß die Analysen mit Bordmitteln allein nicht zu machen sind. Die Auswertung muß irgendwo anders erfolgen: Erde oder Venus.
    Harris: Venus. Das spart Zeit.
    Brandis: Roger, Sir. Wir nehmen also die Proben an Bord und kehren zurück zur Venus. Dort fällt dann die eigentliche Entscheidung.
    Harris: Verstehe ... Tut mir aufrichtig leid, Brandis, daß ich Ihnen das zusätzlich aufbürden mußte, aber die Medusa ist nun mal unser schnellstes Schiff ... und daß der ganze Einsatz ein Wettlauf mit der Zeit ist, darüber brauche ich wohl weiter keine Worte zu verlieren. Mit dieser Kilimandscharo-Affäre haben wir bereits genug Probleme am Hals. Wenn es jetzt zu einer neuen Katastrophe käme - das wäre das Ende.
    Brandis: Wir tun, was wir können, Sir. Und damit - von hier aus -: Ende und Schluß!
    Harris: Also - Mast- und Schotbruch, Brandis! Mast und Schotbruch! ... Ende und Schluß!
    Um 18.14 Uhr Bordzeit meldete mir Lieutenant Xuma, der 1. Ingenieur, das Dingi startklar. Sein ebenholzschwarzes Gesicht trug bereits den ruhigen, konzentrierten Ausdruck eines Mannes, der nach sorgfältiger Abwägung seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten im Begriff steht, in unbekanntes Neuland vorzustoßen. Ich entließ ihn -und rief ihn gleich darauf noch einmal zurück.
    „Noch eins, Lieutenant..."
    Lieutenant Xuma, bereits im silberfarbenen Raumanzug, den schweren Helm in der Hand, drehte sich um: ebenso selbstbewußt wie respektvoll.
    „Sir?"
    Auf einmal schien mir, was ich zu sagen mir vorgenommen hatte, fehl am Platze zu sein. Der Lieutenant war ein erfahrener Mann und alles andere als leichtsinnig. Dennoch - da es mir schon auf der Zunge lag - sprach ich es aus:
    „Keine waghalsigen Experimente, Bill! Sollten Sie das Gefühl haben, daß mit dem Ding da etwas nicht stimmt, dann machen Sie auf der Stelle kehrt."
    Lieutenant Xuma nickte:
    „Ich werde es Battington sagen, Sir."
    Ich wurde deutlicher: „Nicht Battington, sondern Sie, Lieutenant, führen das Dingi. Ist das klar?"
    In Xumas dunklen afrikanischen Augen las ich die Zeichen des Abschieds. Er hatte es eilig
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