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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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zierten. Das steinerne Gewand umschmeichelte ihren Körper in flüssigen Linien. Auf der Schulter trug sie einen Korb mit Blumen, und ein leichtes, geheimnisvolles Lächeln lag auf ihren Lippen.
    „Sie ist reizend“, sagte sie. „Wer ist das?“
    „Persephone.“
    Persephone war von Hades, dem Gott der Unterwelt, in sein sonnenloses Reich entführt worden. Man könnte sagen, er war der Erste, der mit einer Frau durchgebrannt ist. „Mögen Sie ihre Geschichte?“, fragte Mary argwöhnisch und dachte an seine Affäre mit Lady Newcombe.
    „Über Mythologie weiß ich nicht gut Bescheid, fürchte ich“, erwiderte Dominick. „Ich mag die Statuette, weil sie mich an Sie erinnert.“
    „An mich?“ Mary nahm die Figur genauer in Augenschein. Unverhofft verspürte sie den Drang, vor Verlegenheit zu kichern wie ein Schulmädchen, weil er sie für derart hübsch hielt. Weil er überhaupt an sie dachte.
    „Und Sie?“, fragte er, während er sich vorbeugte, um die Statuette zu begutachten.
    Sie berührten sich nicht, standen sich indes so nahe, dass sie seine Wärme spürte.
    „Haben Sie ein Lieblingsstück unter den Statuen, das Sie heute besucht haben?“
    „Oh, es gibt hier so viele schöne Exponate, die mir gefallen. Hauptsächlich aber kam ich wegen der Ruhe.“
    „Der Ruhe?“
    „Ja.“ Sie warf ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zu und stellte fest, dass er sie aufmerksam ansah. Kein Wunder, dass die Damenwelt ihm zu Füßen lag. Er besaß immer noch die wunderbare Gabe, einer Frau das Gefühl zu geben, sie sei der einzige Mensch auf der Welt, der ihn interessierte. „Meine jüngste Schwester weilt bei mir zu Besuch, wissen Sie.“
    Dominick lachte. „In diesem Fall müssen Ruhe und Frieden in der Tat rare Güter in Ihrem Hause sein. Auch ich habe übrigens einen jungen Verwandten zu Gast.
    Meinen Cousin.“
    „Captain Heelis.“
    Verwundert hob er eine Augenbraue. „Sind Sie mit ihm bekannt?“
    „Bedauerlicherweise ja.“ Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf.

    Womöglich konnte Dominick ihr bei ihrem Problem mit Ginny helfen. Er wusste, welch großen Skandal ein unbesonnenes junges Liebespaar auslösen konnte.
    Vielleicht konnte er Captain Heelis zur Vernunft bringen. Es war offensichtlich, dass sie keinerlei Einfluss auf Ginny hatte. „Ich fürchte, meine Schwester verspürt eine gewisse Zuneigung für Ihren Cousin. In den vergangenen Wochen äußerte sie kaum einen Satz, in dem nicht sein Name vorkam.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Also ist Ihre Schwester der Grund dafür.“
    „Wofür ist meine Schwester der Grund?“
    „In letzter Zeit hat Arthur auffallend viele Briefe geschrieben und Gedichtbände gelesen. Um den Namen seiner Angebeteten macht er jedoch ein großes Geheimnis.
    Wenn es Sie tröstet, Mary, ich bin mir gewiss, seine Absichten sind lauter.“
    „Oh, das weiß ich. Er hat Ginny bereits einen Antrag gemacht. Meine Eltern billigen die Verbindung jedoch nicht.“
    „Ah, ja. Selbstverständlich können sie es nicht billigen, wenn ein junger Gentleman ohne gesicherte Zukunft ihrer Tochter den Hof macht.“
    Allzu gut war Mary noch in Erinnerung, dass ihre Eltern ihn einst aus denselben Gründen abgelehnt hatten. „Gewiss ist Captain Heelis ein respektabler, aufrichtiger junger Gentleman, aber ... Können Sie verstehen, in welcher Zwickmühle ich mich befinde? Ginny steht unter meiner Obhut.“
    Er nickte. „Ich werde mit Arthur sprechen, obwohl ich befürchte, dass dies nicht viel bewirken wird. Verliebte junge Menschen ...“
    „... sind nicht ganz zurechnungsfähig“, sagte Mary leise.
    Dominick lachte. „Oft hat es den Anschein, aber solche Empfindungen vergehen, wie Sie wohl wissen.“
    Vergingen sie tatsächlich? Einst hatte sie ebenso gedacht, aber nun, da sie sich im Bann seiner wunderschönen Augen gefangen sah, war sie sich dessen ganz und gar nicht mehr sicher.
    „Ich wünschte nur, diese Gefühle verflögen ein wenig schneller“, sagte sie. „Meine Schwester weint und klagt unaufhörlich.“
    „Immerhin versucht sie sich nicht als Dichterin und liest Ihnen anschließend ihre literarischen Ergüsse vor, um Ihre Meinung dazu zu erbitten“, erwiderte Dominick sarkastisch. „Byron hat jedenfalls von den Werken meines Cousins keine Konkurrenz zu fürchten.“
    „Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mit Ihrem Cousin sprechen wollen“, sagte Mary.
    „Auch wenn es keinen unmittelbaren Erfolg zeigen sollte, so wird das Gespräch möglicherweise einen
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