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Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)

Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
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versuchten alle möglichen Fluchtwege auszumachen und zu blockieren. Und die ganze Zeit über war Julian sicher im Überwachungsraum eingesperrt, unter den wachsamen Augen eines zunehmend verärgerten Agent Ramirez. Vielleicht war es am besten so. Es gab nichts das er hätte tun können um zu helfen. Weder seinem eigenen Team und ganz sicher nicht Romeo.
     
    * * * *
     
    „Meine Herren.“ Chief Baxter nickte jedem von ihnen kurz zu als sie den stickigen Überwachungsraum betrat. „Ich kann wohl mit Gewissheit sagen dass das der größte Mist war, den ich je gesehen habe.“
    Weder Julian noch Ramirez hatten irgendetwas dazu zu sagen, also nickten sie nur stumm. Baxter sah sie einen Moment lang streng an, dann stieß sie einen Seufzer aus. „Zumindest sollten wir den Fall schnell zum Abschluss bringen können—genau wie Ihren anderen Fall, Special Agent Harris.“
    „Chief?“ Julian starrte sie an, krampfhaft bemüht seine Gefühle nicht zu zeigen während sein Hirn auszusetzen schien. Eine eigenartige Leere erfüllte ihn. Es war nicht was er erwartet hatte aber vielleicht ganz gut. Vielleicht würde es so weniger wehtun.
    „Die Akte Romeo. Es ist vorbei. Der Fall ist abgeschlossen.“
    „Was meinen Sie mit der Fall ist abgeschlossen?“ zwang Julian sich zu fragen. Er hörte seine eigene Stimme als käme sie von weit her.
    „Naja, ich denke dass Sie mir dahingehend zustimmen dass die Person die heute Abend hier rein spaziert ist niemand anderes war als Ihr Hauptverdächtiger im Fall Romeo. Ihr einziger Verdächtiger, genaugenommen. Wir haben ausreichend Grund zu der Annahme, dass er hinter den Diebstählen steckt und sofern nicht in den nächsten Monaten weitere Einbrüche begangen werden die wir ihm zuschreiben müssen, betrachte ich die Angelegenheit als vorüber.“
    „Aber wir haben keine positive Identifizierung, weder von dem Einbrecher heute Nacht noch von Romeo. Ich bin der einzige der ihn je gesehen hat, und ich habe ihn auf dem Bildschirm nicht erkannt“, protestierte Julian.
    „Agent Harris. Wenn Sie Ihre Aufzeichnungen mit dem vergleichen was Agent Ramirez herausgefunden hat, bin ich sicher dass Sie ausreichend überzeugende Beweise dafür finden dass der Eindringling und Ihr Romeo ein und dieselbe Person sind.“
    „Bei allem gebührenden Respekt, Chief, aber das erklärt immer noch nicht warum Sie wollen dass ich die Akte schließe.“
    Baxter atmete tief durch. Die schmalen Linien ihrer Lippen wurden ein wenig weicher. „Ich möchte dass Sie sie schließen weil der Verdächtige in diesem Fall—Ihre Nemesis, Romeo—tot ist.“
    Julian hatte damit gerechnet und hatte versucht auf diese Worte vorbereitet zu sein aber sie trafen ihn dennoch mit der gnadenlosen, vernichtenden Gewalt einer atomaren Explosion.
    „Sind Sie…“ Julian musste sich zwingen die Wörter auszusprechen obwohl sein Hals sich anfühlte als sei er mit Pergamentpapier ausgelegt. Alt, vergilbt und spröde. Er würde wahrscheinlich unter der Belastung zerfallen. „Sind Sie sicher?“
    Sie nickte knapp. Natürlich war sie sich sicher, sonst hätte sie es nicht gesagt. „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Er wurde von einer Kugel getroffen und stürzte.“
    „Wo ist die…Leiche?“
    „Wir suchen noch danach.“
    „Dann ist er ja vielleicht nicht…“ Der Funke Hoffnung glühte kurz auf aber Chief Baxter erstickte ihn mit einem Kopfschütteln.
    „Agent Harris“, sagte sie ernsthaft. „Er wurde von zwei Kugeln getroffen, und mindestens eine davon traf ihn direkt in die Brust. Ich bin mir nicht ganz sicher wo die zweite Kugel ihn erwischte, aber das ist auch nicht wichtig. Die erste reichte völlig um ihn auszuschalten. Dann stürzte er vom Dach. Elf Meter tief und in Wasser dessen Temperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt liegt. Selbst wenn die Kugeln ihn nicht umgebracht haben, dann ist der Aufprall aufs Wasser aus dieser Höhe als würde man auf Beton aufschlagen. Das überlebt vielleicht ein erfahrener Turmspringer aber ganz sicher niemand der im freien Fall abstürzt nachdem gerade auf ihn geschossen wurde. Und dann ist da noch die Wassertemperatur. Selbst wenn er nach all dem noch am Leben war, hätte ihn die Kälte allein innerhalb von vier Minuten umgebracht.“
    Julians Gesicht musste seine Gefühle verraten haben. Der Ausdruck in ihren Augen wurde noch ein wenig sanfter und ein Glanz erschien in ihnen den wahrscheinlich niemand im FBI je zuvor gesehen hatte.
    „Es tut mir leid, Agent Harris.
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