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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)
Autoren: Heinrich Heine
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Herzensfreude. Endlich artikulierte sich ihre Freude:
    »Ja, ja, ja, so ist es recht:
In die Stube mit dem Knecht!
Mit der Stubenmagd in Stall
’s ist ein nagelneuer Fall.
Alsdann wird’s im Stalle besser:
Hier die Küfer, Säufer, Fresser,
Herr und Roß in einer Hut,
Das tut beiden wohl und gut.
    Drum, Brüder, drum faßt frischen Mut!
Laßt fröhlich springen das alte Blut!
Ein neu Gesetz bringt in den Stall
Die Stubenmädchen Knall und Fall
Und macht uns von der Quälerei
Der liebeleeren Knechte frei;
Drum, Brüder, drum faßt frischen Mut!
So ist es recht, so kommt es gut!«
    Die Begeisterung drang immer tiefer in die Töne ein, durch die Töne durch – da schlug es am Kirchturme eins. Und stille ward’s plötzlich im Stalle, stille ringsum. Ich war wie in einer andern Welt. Ich sah den Mond wieder scheinen, sah, wie der Wirt vorsichtig ums Haus schlich, er wollte mich suchen und hätte mich nicht gern überrascht; und ergriffen, wie ich war, hätte ich gerne ohne ihn mich ins Bett gedrückt. Ich wartete, bis er hinter dem Hause war, aber wie ich zur Vordertüre leise eintrat, kam er zur Hintertüre herein, begrüßte mich mit den üblichen Worten und sagte, es werde mir wohl noch ein Gläschen belieben? Ich dankte, nahm ein Licht und ließ den Wirt stehn, der nun ein Gläschen für mich und eins für sich wird getrunken haben.
    Ich aber erlebte eine erbärmliche Nacht. Alles, was ich ehemals geglaubt hatte und jetzt nicht mehr, gramselte mir vor den Augen herum, machte seine Rechte geltend, trieb mir der Hölle heißen Pfahl in die Seele, und ich konnte mich mit nichts wehren als mit einem öden Nichtsglauben, der keine Gründe hatte und vor jedem Gespensterwesen davonfloh und feige sich barg. Und zu der Angst kam die Neugierde, wie die Pferde zu einem solchen Gesetz hätten kommen wollen, und wessen Verwendung sie angesprochen, wem sie die Redaktion übertragen hätten? Dann das Leid über die menschliche Beschränktheit, welche die Ohren, besonders wenn Baumwolle darin ist, nur an einem Orte haben kann. Ich hatte in den Kuhställen brummen hören, grunzen bei den Schweinen, sogar die Hühner schienen leise Gespräche zu rühren, aber wegen den Pferden konnte ich die alle nicht hören, und mit Schlag ein Uhr war alles aus. Es plagte mich die Verlegenheit, ob ich etwas von dem Gehörten erzählen solle oder alles für mich behalten und den Ungläubigen fortspielen. Wo so viel einen Menschen plagt, da kann man denken, wie elend es dem Menschen wird.
    Es waren Nadeln im Bette, ich mußte aufstehen. Ich schrieb das Erlebte nieder und alle meine Peinigungen. Ich will es fest verwahren; bei meinen Lebzeiten wird es kaum ein Mensch erblicken, und ob meine Enkel es erblicken werden, hängt von der Weise ab, in der ich sterbe. Aber leben möchte ich noch ein Jahr, um zu vernehmen, wie und was Kühe und Hühner sprechen. Ein Mann wie ich muß alles wissen, und eines jeden Geschöpfes Stimmung sollte er kennen.

Furchtbar schlimm
    (Richard Dehmel)
    Vater, Vater, der Weihnachtsmann!
Eben hat er ganz laut geblasen,
viel lauter als der Postwagenmann.
Er ist gleich wieder weitergegangen,
und hat zwei furchtbar lange Nasen,
die waren ganz mit Eis behangen.
Und die eine war wie ein Schornstein,
die andre ganz klein wie’n Fliegenbein,
darauf ritten lauter, lauter Engelein,
die hielten eine großmächtige Leine,
und seine Stiefel waren wie Deine.
Und an der Leine, da ging ein Herr,
ja wirklich, Vater, wie’n alter Bär,
und die Engelein machten hottehott;
ich glaube, das war der liebe Gott.
Denn er brummte furchtbar mit dem Mund,
ganz furchtbar schlimm, ja wirklich; und –
    »Aber Detta, du schwindelst ja,
das sind ja wieder lauter Lügen!«
    Na, was schad’t denn das, Papa?
Das macht mir doch soviel Vergnügen.
    »So? – Na ja.«

Vom Helljäger
    (Carl und Theodor Colshorn)
    E in Schäferbursch in Ribbesbüttel hat nebst seiner Mutter am Sonntage zwischen Weihnachten und Neujahr seine Base besucht, welche in Rötgesbüttel gewohnt hat. Als sie spät abends zurückwandern und ins Auckenrod kommen, einen Forst, der zwischen beiden Orten liegt und den ein furchtbarer Sturm krachend durchströmt hat, da hören sie urplötzlich in der Ferne ein entsetzliches Getöse. Rasch kriechen Mutter und Sohn unter einen dichten Wacholderbusch und lugen durch dessen Zweige empor. Im Nu ist über ihnen ein großer Gespensterzug dahingefahren, gar schrecklich anzusehen und anzuhören: Auf fahlem kopflosen Pferde hat ein Jägersmann
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