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Weibliche Lust ohne Tabus

Weibliche Lust ohne Tabus

Titel: Weibliche Lust ohne Tabus
Autoren: Verena Dr Med Breitenbach
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dass ein Brustimplantat auch ohne Komplikationen nur eine begrenzte Lebensdauer hat (10 bis 15 Jahre). Das bedeutet, dass sich Frauen mit Silikonkissen meist noch einmal operieren lassen müssen. Und das ist gar nicht so billig. Aber manche Frauen setzen da ihre eigenen Prioritäten. Wie zum Beispiel Daniela Katzenberger, die sich echauffierte: »Ich hab ein Dirndl anprobiert, das sollte 2500 Euro kosten! Unglaublich! Da krieg ich ja eine Brust für!« Aha …
    Die Krankenkassen zahlen solche Brustvergrößerungen übrigens in der Regel nicht, es sei denn, es handelt sich um die Rekonstruktion der Brust nach einer Tumor-Operation. Mussten sich Krebspatientinnen bis vor wenigen Jahren noch Brustprothesen aus Silikon in den BH stecken, wird die Brust heute meist chirurgisch wieder aufgebaut. Die gute Nachricht: Ein Silikonkissen behindert die Tumor-Nachsorge und -vorsorge nicht unbedingt, allerdings werden statt der klassischen Mammographien dann eher andere radiologische Techniken eingesetzt. Die Schönheit leidet heutzutage also nach einer Brustkrebsoperation längst nicht mehr so sehr wie früher, wohl aber die Lust. Denn oft werden bei einer Brustrekonstruktion die Brustwarzen versetzt und damit jene Nervenenden zerstört, die sie zu einer der sensibelsten erogenen Zonen der Frau machen. Aber wir wissen ja inzwischen (siehe Kapitel 2), dass unser Körper über so viele erogene Zonen verfügt, dass die meisten Brustkrebspatientinnen diesen eventuellen Verlust verschmerzen können. Sex-Appeal, Lust und Erotik befinden sich bei solchen Erkrankungen auf der Prioritätenliste verständlicherweise zunächst einmal ganz weit unten. Denn hier steht das Leben auf Messers Schneide.
    Tiefe Einblicke
    Ob es nun mit Jugendwahn, Konkurrenzfähigkeit oder Eitelkeit zu tun hat: Viele Frauen (aber auch Männer) wünschen in den letzten Jahren vermehrt, sich auch »unten rum« verschönern zu lassen. Das hat unter anderem auch mit dem Trend zur Intimrasur (siehe Kapitel 9) zu tun, weil sie den Blick auf das freigibt, was zuvor gnädig vom Schamhaar bedeckt war. Darum wächst der Markt für die sogenannte »Intim-Chirurgie« beständig, und die Scheu der Patienten davor schwindet. Scheidenraffungen und S chamlippenverkürzungen gehören bei den Frauen zu den häufigsten Eingriffen im Genitalbereich. Nicht immer sind es rein ästhetische Gründe, die Frauen dazu bewegen. Man kann unter besonders langen, großen Schamlippen sehr leiden, weil sie sich beim Radfahren oder Reiten wundscheuern und beim Tragen von knackigen Jeans oder Bikinis im Weg sind. Oft stören sie auch beim Sex. Andere wünschen sich einen jugendlichen »Look«, weil die Schamlippen altersbedingt erschlafft sind und sie sich sexuell nicht mehr begehrenswert finden.
    Auch eine Scheidenraffung kann gute medizinische Gründe haben. Denn eine altersbedingte Senkung der Gebärmutter und / oder der Scheide als Folge eines geschwächten Beckenbodens schränkt nicht nur das Lustempfinden ein, sondern kann auch zu Blasenproblemen, Inkontinenz, Schmerzen und anderen Problemen führen. Frauen, die mehrere Geburten hinter sich haben oder unter Übergewicht leiden, können von einer Senkung übrigens früher betroffen sein als andere. Den Spaß am Sex behindert das zwar nicht unbedingt. Aber oft strafft eine Scheidenstraffung auch das Selbstbewusstsein, und Frauen können (abgesehen von Peinlichkeiten, die durch Senkungen von Beckenboden, Blase und Harnwegen entstehen) ihre Erotik wieder intensiver genießen.
    Eine meist rein sexuell motivierte Maßnahme ist die Klitorisvergrößerung , wobei es sich hierbei nicht wirklich um einen operativen Eingriff handelt. Mit sogenanntem Vakuum-Pumping oder Silikon-Einspritzungen werden die Oberfläche und das Volumen des Kitzlers vergrößert. Das macht die Klitoris beim Sex orgasmusfähiger, allerdings auch extrem sensibel, sodass sie eventuell nur durch das Tragen eines Slips schon dauerhaft stimuliert wird, was im Alltagsleben ja nicht unbedingt immer willkommen ist. Vergleichbar wäre das in etwa so wie ein »Dauerständer« beim Mann.
    Apropos Männer: Auch sie wollen natürlich sexuell attraktiv bleiben und gehören zunehmend zu den Kunden von Intimchirurgen – auch wenn sie (noch) nicht so offen damit umgehen wie Frauen. Da werden Penisse operativ verlängert oder verdickt. Und immer öfter müssen die Chirurgen eine Hodensackerschlaffung straffen, wenn die Hoden so tief zwischen den Oberschenkeln hängen, dass es die Männer beim
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