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Wehrlos vor Verlangen

Wehrlos vor Verlangen

Titel: Wehrlos vor Verlangen
Autoren: Chantelle Shaw
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qualitativ besten Steine aus, um zu garantieren, dass jedes einzelne Schmuckstück von absoluter Topqualität ist.“ Ein solches Gespräch gehörte wahrscheinlich eher in einen Konferenzsaal als auf eine Party. Aber Reynolds Gems konnte jeden Kontakt gebrauchen. „Vielleicht würden Sie es ja in Betracht ziehen, Schmuck von Reynolds Gems in das Sortiment vom Artemis aufzunehmen?“ Tahlia holte eine Visitenkarte aus ihrer Handtasche. „Ich bin sicher, es wäre ein Arrangement zum beiderseitigen Nutzen. Reynolds ist bekannt für seine handwerkliche Meisterschaft und könnte die hohe Qualität Ihres Hotels ergänzen. Und wir bauen unseren Betrieb weiter aus.“
    „Wirklich?“ Er musterte sie scharf, als er die Karte von ihr entgegennahm.
    „Oh, ja. Unser dynamisches Managementteam ist immer auf der Suche nach lohnenden neuen Geschäftsverbindungen.“ Das war immerhin nicht komplett gelogen. Ihr Vater wurde in die Luft springen, sollte sich hier eine Möglichkeit eröffnen.
    Sein Lächeln jagte Hitze durch ihre Adern. Gleichzeitig erinnerte es Tahlia wieder an einen Wolf auf Beutezug.
    „Das ist ein höchst interessanter Vorschlag, Tahlia, den ich auf jeden Fall ernsthaft überdenken werde.“
    „Wirklich?“ Sie vergaß, dass sie die nüchterne Geschäftsfrau spielen sollte, und lächelte strahlend. Thanos gehörten Luxushotels auf der ganzen Welt. Wenn diese bei ihren reichen Kunden Werbung für den Schmuck von Reynolds Gems machten konnte, standen die Chancen gut, dass sich das Blatt für den Betrieb wendete.
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte Thanos ihr Gesicht. Die blasierte Society-Lady war verschwunden, stattdessen stand eine junge Frau mit erstaunlich blauen Augen, funkelnder als jeder Saphir, und einem ansteckenden Lächeln vor ihm. Wie konnte sie derart platt lügen und gleichzeitig so unschuldig aussehen? Und wie konnte er sie derart verabscheuen und sie mit der gleichen Intensität begehren? Im Moment verabscheute er sich selbst sogar noch mehr als sie, denn er konnte die körperliche Anziehungskraft nicht leugnen. Er wollte sie in seine Arme ziehen und seinen Mund auf ihre lächelnden Lippen pressen.
    Plötzlich war er das Spiel leid, das er selbst begonnen hatte. Er hätte sich von Anfang an zu erkennen geben sollen. Thanos war versucht, Tahlia zu eröffnen, dass nicht die geringste Aussicht auf ein „Arrangement zu beiderseitigem Nutzen“ bestand, doch er verkniff es sich. Schließlich hatte er seinen Plan zum Ruin von Reynolds Gems sorgfältig ausgearbeitet. Er freute sich schon jetzt auf ihr Gesicht, wenn sie feststellte, dass sie alles verloren hatte.
    Es gab keinen Grund mehr, sich noch länger mit ihr abzugeben. Scheich Mussada war schon vor einer Viertelstunde gegangen. Dass er dennoch weiterhin an ihrer Seite geblieben war, ärgerte Thanos. Darum lächelte er sie kühl an. „Ich muss Sie bitten, mich jetzt zu entschuldigen. Ich erwarte noch einen Anruf und muss in mein Hotel zurück.“
    „Oh, aber …“ Verblüfft über die abrupte Verabschiedung sah Tahlia ihm nach, als er sich abwandte und ging. Natürlich war es peinlich, ihm nachzurufen, aber eine solche Möglichkeit bot sich ihr vielleicht nie wieder. „Darf ich also einer Antwort entgegensehen, wenn Sie sich meinen Vorschlag überlegt haben?“
    Mit undurchdringlicher Miene drehte er sich zu ihr um. „Sie werden ganz sicher von mir hören, Tahlia“, erwiderte er.
    Seltsam, aber aus irgendeinem Grund jagte ihr seine leise Antwort einen Schauder über den Rücken.
    Am Montagmorgen wachte Tahlia mit einem unguten Gefühl auf. Heute würde ihre Mutter erfahren, ob ihr Krebs durch die Brustamputation und die Chemotherapie aufgehalten worden war. In den letzten Wochen hatte Vivienne wieder etwas Kraft zurückgewonnen. Auch ihr Haar war wieder gewachsen, sodass sie nicht länger die farbenfrohen Seidentücher um den Kopf schlingen musste, die Mutter und Tochter vor Behandlung zusammen ausgesucht hatten.
    Ihre Mutter war so tapfer. Tahlia schluckte den Kloß hinunter, der ihr in der Kehle saß. Zwei Jahre war es inzwischen her, dass Vivienne die schreckliche Diagnose erhalten hatte. Tahlia hoffte von ganzem Herzen, dass sie heute die gute Nachricht hören würden, dass Vivienne geheilt war.
    Die Zukunft von Reynolds Gems blieb eine weitere große Sorge. Unter der Dusche dachte Tahlia über ihr Treffen mit Thanos Savakis nach. Sie glaubte nicht wirklich daran, dass er Reynolds Gems in sein Hotelangebot aufnehmen würde. Wenn
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