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Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen

Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen

Titel: Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen
Autoren: Maximilian Ledochowski
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mehr verträgt – egal, was es ist.
    Aus diesem Grund nehmen multiple Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Multiintoleranzen) zu. Ganz schlimm wird es aber, wenn durch die Fehlbesiedelung des Darmes bzw. durch die chronische Schädigung der Darmwand im Rahmen einerNahrungsmittelunverträglichkeit diese irgendwann für Nahrungsmittelallergene durchlässig wird. Dann kommen zu den Nahrungsmittelunverträglichkeiten noch Nahrungsmittelallergien dazu.
    Es gibt aber auch die umgekehrte Variante, dass nämlich zuerst eine Nahrungsmittelallergie vorliegt, die zu einer chronischen Schädigung der Darmwand führt. Die Folge ist dann oft ein vermehrter Übertritt von Eiweiß aus dem Blut in den Darm. Blut ist ein idealer Nährboden für eiweißabbauende Bakterien; dieser Umstand könnte bei der Entstehung einer Histaminintoleranz von Bedeutung sein.
Häufige Kombinationen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
    Die Unfähigkeit, ein Nahrungsmittel zu resorbieren, muss noch nicht unbedingt Beschwerden verursachen. Sie ist nur die Voraussetzung dafür, dass sich die Darmflora in einer Weise verändert, dass Beschwerden entstehen können. Aus diesem Grund werden zwei Menschen mit derselben Nahrungsmittelunverträglichkeit oft sehr unterschiedlich stark von Beschwerden geplagt.
    Eine Unverträglichkeit bahnt oft den Weg für die nächste.
    Wenn also im Rahmen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit Beschwerden auftreten, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass weitere Nahrungsmittelunverträglichkeiten dazukommen. Eine Unverträglichkeit bahnt sozusagen den Weg für die nächste. Dazu kommt, dass eine Fehlbesiedelung des Dünndarms oft zur Folge hat, dass Bakterienprodukte die körpereigenen Enzyme hemmen, sodass wieder »neue« Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln entstehen. Multiintoleranzen sind daher nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel.
    Folgende Nahrungsmittelunverträglichkeiten treten oft gemeinsam auf:
Sorbitintoleranz, Fruktoseintoleranz, sorbitabhängige Fruktosemalabsorption,
Laktoseintoleranz und Fruktoseintoleranz,
Histaminintoleranz und Glutamatunverträglichkeit,
Laktoseintoleranz und Histaminintoleranz,
Fruktoseintoleranz und Histaminintoleranz,
Laktose-, Fruktose- und Histaminunverträglichkeit,
Gluten-, Kasein- und Histaminunverträglichkeit,
Nahrungsmittelallergie und Histaminunverträglichkeit.

Was kann man tun?
    Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind so verschieden wie die Menschen, die unter ihnen leiden. Dennoch kann man ein grobes Schema zur Vorgehensweise empfehlen, um die Beschwerden einzugrenzen und leichter behandelbar zu machen.
Schritt 1: Magen-Darm-Erkrankungen ausschließen
    Es ist zwar richtig, dass eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oft den Weg für eine weitere bereitet, dennoch muss man immer auch an die Möglichkeit denken, dass eine Erkrankung des Darmes vorliegt und die Nahrungsmittelunverträglichkeit nur ein Symptom für diese Grunderkrankung darstellt. Sie sollten sich in diesen Fällen deshalb immer zuerst an einen Gastroenterologen wenden, um eine entsprechende Grunderkrankung ausschließen zu lassen.
Schritt 2: Bei einer Laktoseintoleranz muss die Form abgeklärt werden
    Wenn im Rahmen einer Multiintoleranz eine Laktoseintoleranz vorliegt, sollte neben dem Wasserstoff-Atemtest immer auch eine molekulargenetische Untersuchung durchgeführt werden.
Ist der Gentest positiv, bedeutet dies, dass eine angeborene Form einer Laktoseintoleranz (primäre Laktoseintoleranz) vorliegt. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Laktoseintoleranz lediglich der »Wegbereiter« für die andere(n) Intoleranz(en) ist. Eine weitere Abklärung ist (in den meisten Fällen) nicht notwendig, die Behandlung sollte dann vor allem mit einer Enzymersatztherapie (Laktase) erfolgen.
Ist der Gentest jedoch negativ, dann liegt definitionsgemäß eine sekundäre Laktoseintoleranz vor, was bedeutet, dass doch eine Darmerkrankung vorliegen muss! In diesem Fall muss man also unbedingt einen Gastroenterologen aufsuchen und nach der zugrunde liegenden Erkrankung suchen lassen. Nach unseren Erfahrungen sind etwa zehn Prozent der sekundären Laktoseintoleranzen durch eine bakterielle Fehlbesiedelung (SIBOS) bedingt und können mit einer antibiotischen Therapie geheilt werden. Leider werden Fehlbesiedelungen aber oft übersehen, weil der Wasserstoff-Atemtest nicht immer richtig interpretiert wird.
Schritt 3: Bei mehreren Intoleranzen möglichst eine medikamentös behandeln
    Wenn mehrere
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