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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
Autoren: Brenda Novak
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– weil er nämlich auf gar keinen Fall zulassen würde, dass sie ihn lebend bekamen. Er würde nicht ins Gefängnis gehen, niemals. Dort würde er keinen Tag überleben.
    „Mach schon!“, rief er ungeduldig. „Erschieß mich schon! Ich habe sie mit bloßen Händen erwürgt! Karen habe ich ebenfalls umgebracht, für den Fall, dass du die Schweinerei bei der Blockhütte nicht gesehen hast. Du würdest nicht glauben, was sie getan hat! Ich musste sie während der Fahrt erschießen. Verrückt, was? Wir sind ins Schleudern gekommen und fast den Berg runtergestürzt. Aber ich habe alles wieder in den Griff bekommen!“ Er wusste, dass der Hochmut, der in seinen Worten mitschwang, Cain provozieren würde, und er wurde nicht enttäuscht.
    „Und jetzt bist du mächtig stolz auf dich, was?“
    „Die meisten Leute wären den Abhang runtergestürzt. Oder hätten sie entkommen lassen.“
    „Du bist nicht so clever, wie du glaubst“, erwiderte Cain mit eisiger Stimme. „Dad weiß Bescheid.“
    Das bereitete Owen einige Sorgen. Dabei gab es dazu gar keinen Grund. Sein Vater hatte ihn nie wirklich geliebt – nicht so jedenfalls, wie er Jason geliebt hatte. Allerdings hatte es Owen einen Haufen Arbeit gekostet, sich einen guten Ruf zu erwerben. Und jetzt war alles vorbei. Einfach so. „Dann freust du dich ja bestimmt, dass er weiß, dass du es nicht warst“, sagte er. „Im Vergleich zu mir stehst du jetzt glänzend da, was? Aber er wird dich nie lieben. Jason war der Einzige von uns, der ihm wichtig war. Und das hat sich auch nicht geändert, als er tot war.“
    „Du brauchst Hilfe, Owen!“
    „Ich glaube, dafür ist es ein bisschen zu spät, meinst du nicht?“
    Owen zog seine Waffe und schoss. Sein Stiefbruder stand nicht weit entfernt, er konnte ihn töten. Doch Koda spürte die Bedrohung und stürzte sich auf Owen. Die Kugel streckte ihn nieder, und er stürzte winselnd zu Boden. Fast im selben Moment ging Cains Gewehr los.
    Da war ein tiefes Loch, und sie befand sich auf seinem Boden. Sheridan hörte, wie Cain ihren Namen rief, aber sie schien es nicht bis an die Oberfläche zu schaffen, um sich aus der Dunkelheit zu befreien.
    „Ich liebe dich! Komm zu mir zurück.“
    Sie strengte sich noch mehr an. Sie konnte es schaffen. Sie war eine Kämpferin.
    Mit äußerster Anstrengung öffnete sie die Augen und sah ihn über sich stehen. Sie blickte auf die blau-gelb gestreifte Tapete und wusste, dass sie erneut im Krankenhaus lag.
    „Oh, nein“, murmelte sie. „Was ist dieses Mal passiert?“
    Cain wirkte blass, aber er lächelte. „Du hast schon wieder mal die Superheldin gespielt. Du solltest wirklich langsam damit aufhören.“
    Sie versuchte zu lachen, aber der Kopf tat ihr zu sehr weh. „Hat es mich genauso schlimm erwischt wie beim letzten Mal?“
    „Nein. Die Ärzte sagen, dass du morgen mit mir nach Hause kannst.“
    Sie blickte ihn überrascht an – überrascht und hingerissen. Nach Hause! Mit mir nach Hause! Mit rasendem Herzen sah sie nach unten. „Warum sind meine Hände verbunden?“
    „Nur ein paar oberflächliche Wunden, die gerade gesäubert worden sind. Eine Kugel hat eine Fleischwunde in deinem Arm hinterlassen – das war das Schlimmste. Und natürlich die Schnitte und Wunden an deinen Füßen.“
    „Mein Hals tut weh.“
    „Aber das ist nichts Ernstes. Die Ärzte glauben, dass du ohnmächtig geworden bist, bevor Owen großen Schaden anrichten konnte. Er hat jedenfalls nicht das getan, was er glaubte, getan zu haben.“
    Sie erinnerte sich an den dunklen Wald, die bellenden Hunde, das auf und ab hüpfende Licht, das auf sie zukam. Sie hatte versucht, so lange auszuhalten, bis Cain bei ihr war, aber Owen hatte sie in letzter Minute überwältigt.
    „Wo ist Owen?“
    „Er ist in einem anderen Krankenhaus, in einem Zimmer mit bewaffneten Wachposten davor.“
    „Ich habe ihn also schwer verletzt?“ Sie lächelte schwach.
    „Du hast eindeutig ein paar Spuren hinterlassen, aber deshalb ist er nicht im Krankenhaus. Sie operieren ihm gerade die Kugel raus, die ich ihm verpasst habe, nachdem er auf Koda geschossen hat.“
    „Was?“ Alarmiert setzte sie sich mühsam auf.
    „Schh, alles in Ordnung.“ Mit einer beruhigenden Geste rieb Cain ihren Arm. „Ich habe ihn wieder zusammengeflickt. Er wird sich erholen. Aber wenn John nicht rechtzeitig aufgekreuzt wäre, bezweifle ich, ob Koda und Owen es geschafft hätten.“
    „Das muss ein ziemlicher Tumult gewesen sein.“
    „Das war es auch.
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