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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft
Autoren: Christian Hesse
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Studenten gehaltenen Vortrag in dessen Gesamtnote einfließen ließ. Außer mir gab es nur noch drei weitere Kommilitonen, die seine Veranstaltung belegt hatten, doch aus irgendeinem Grund fand sie in einem großen Hörsaal statt.
    Als ich mit meinem Vortrag an der Reihe war, begab es sich, dass einer meiner Mitstudenten krank war, ein anderer an der Beerdigung seiner Großmutter teilnahm und der Dritte aus mir nicht mehr erinnerlichen Gründen fehlte. Somit spielte sich die ganze Angelegenheit nur zwischen mir als Vortragendem und dem Dozenten als einzigem Zuhörer ab, der etwa zwanzig Meter von mir entfernt in der Mitte des großen Hörsaals Platz genommen hatte.
    Frohgemut und happy-dynamisch begann ich meine Darbietungen, mich bisweilen der Tafel zuwendend, um Formeln darauf festzuhalten. Als ich nach einem dieser Tafelanschriebe wieder in Richtung «Publikum» blickte, musste ich feststellen, dass dieses zu hundert Prozent eingeschlafen war.
    So ergab sich eine dramaturgische Unwucht zwischen Aufführenden und Zuhörenden, vertreten jeweils im Singular wohlgemerkt. Ich wusste nicht recht, was ich tun sollte, zumal eine Seite des Hörsaals aus einer großen Glaswand bestand, hinter derein Gang war, von dem man das Treiben im Hörsaal beobachten konnte. Und der Gang war von Studenten frequentiert. Sollte ich den Vortrag fortsetzen, sollte ich ihn abbrechen? Sollte ich den Dozenten wecken oder ihn schlummern lassen?
    Können Sie sich die Absurdität und Peinlichkeit der Situation vorstellen? Ich kann mich immer noch passgenau in sie hineinversetzen: Nicht jede Erinnerung verblasst. Manche erröten.
    Was tat ich?
    Nach einer kurzen Denkpause nahm ich meine Unterlagen, ging von dannen und überließ den «Zuhörer» seinen Träumen. Gut? Doch!
    Als er und ich uns am nächsten Tag wiedersahen, war mir zwar nicht klar, ob ich seinem erwarteten rhetorischen Druck würde standhalten können. Doch er schmunzelte nur, und so tat ich es auch. Er sagte: «Wie war denn Ihr Vortrag?» Eine Frage, die ich als cool empfand. Mit meiner Antwort bin ich weniger zufrieden, doch fiel mir seinerzeit nichts Besseres ein und ich erwiderte: «God only knows.» Mehr war spontan nicht drin.
    Hier ist eine kleine Auswahl weiterer Sprüche und Verhaltensweisen von Dozenten.
    Eine Formulierungsperle.
Als die Glocke zum Ende der Stunde klingelte und die Studenten bereits ihre Unterlagen einpackten, sagte der Dozent: «Einen Moment bitte, ich muss noch ein paar Perlen werfen.»
    Vorlesung
Höhere Mathematik
, LMU München
    Lustig ist das zwar, aber möglicherweise doch ein bisschen zu hochnäsig. In der folgenden, ebenfalls wahren Geschichte wird nicht nur nicht mit Perlen geworfen, sondern gleich mit Kugeln geschossen.
    Der Mathematiker Robert Lee Moore (1882–1974) war ein gebürtiger Texaner. Was Waffen betrifft, so haben die Texaner eine auch heute noch und damals erst recht, sagen wir einmal, äußerst liberale Einstellung. Viele Texaner besitzen Waffen. Und auch R. L. Moore besaß eine Waffe.
    Mit den Jahren wurde aus Moore ein bekannter Mathematiker und als solcher blieb er nicht immer in Texas. Er hielt Vorlesungen an vielen anderen Universitäten. Bei einer dieser Gelegenheiten passierte Folgendes. Dem Dekan der Mathematischen Fakultät an Moores Gastuniversität war von verschiedener Seite zugetragen worden, dass Moore auf dem Campus mit einer Pistole herumlaufe.
    Als er Moore vorsichtig dazu befragte und dabei nicht vergaß zu erwähnen, dass dies an seiner Universität nicht üblich und noch weniger erwünscht sei, erzählte ihm Moore, er habe den Verdacht, dass während seiner Vorlesungen zwei Studenten sich ständig über ihn lustig machten, aber immer nur dann, wenn er, an die Tafel schreibend, ihnen den Rücken zukehre. Er habe die beiden noch nicht identifiziert, aber wenn er wieder den Verdacht habe, wolle er sich blitzschnell herumdrehen, seine Waffe ziehen und in deren Richtung schießen. «Aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen», versicherte Moore dem Dekan, «ich bin ein guter Schütze. Ich werde nicht viel danebenschießen, aber seien Sie unbesorgt, ich werde danebenschießen.»
    Die Reaktion des Dekans ist nicht in die Annalen der Geschichte des Lehrens eingegangen.
    Aus einer anderen Art von Arena
    Einige von unseren Spielern haben es nicht verdient zu leben.
    Jesus Gil y Gil, der Präsident von Atletico Madrid, nach der 0:1-Niederlage seiner Mannschaft gegen das Team von Osasuna
    Logik im Endstadium.
Ein
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