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Was diese Frau so alles kann

Was diese Frau so alles kann

Titel: Was diese Frau so alles kann
Autoren: Carly Phillips
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“Auf der Flugschule lernte ich Bill kennen. Wir freundeten uns sofort an. Wir kamen beide aus kleinen Verhältnissen und haben in unserem Leben nie etwas geschenkt bekommen.” Er zuckte zusammen, als ihm sein Ausrutscher aufging. “Das klang jetzt vielleicht ein bisschen missverständlich.”
    Offensichtlich nahm sie ihm das nicht übel, denn sie lachte. “Mach dir keine Gedanken, Baby. Ich weiß, wer ich bin und was ich bin.” Und sie war von ihm fasziniert.
    Er lächelte schief. “Tja, also, mein Vater war Trucker. Er liebte es, unterwegs zu sein. Meine Mutter hasste es jedoch, ihn nicht zu Gesicht zu bekommen, und so gab er seine Freiheit auf und nahm in derselben Firma, die ihn als Fahrer beschäftigt hatte, einen Bürojob an.” Sam setzte sich auf die Bettkante, als er mit seiner Geschichte fortfuhr. “Es hat meinen Vater fast umgebracht, nicht mehr unterwegs zu sein. Und auch wenn er seine Familie geliebt hat, so nahm er es uns doch übel, dass wir ihn ‘angekettet’ hatten.”
    “Das muss hart für dich gewesen sein.”
    Er legte den Kopf schräg. “Das war es. Wahrscheinlich habe ich deshalb schon so früh entschieden, mich nicht auch in Fesseln legen zu lassen.” Er hielt inne und blickte sie an. Zwischen ihnen knisterte es spürbar. “Außer von einer wunderschönen Frau, die mit diesen Fesseln nur sinnliche Spielchen vorhat”, sagte er, und seine Stimme klang heiser.
    Sie lachte leise. Doch seine Worte berührten sie. Nachdenklich sah sie aus dem Fenster und fragte sich, was Sam sehen mochte, wenn er flog. Der Reiz dieser Freiheit musste überwältigend sein. Nach Jahren, in denen sie sich von anderen eingeengt gefühlt hatte, verstand sie seine Bedürfnisse. Sie wusste, was ihn antrieb. “Also hast du die Fliegerei mit der Freiheit gleichgestellt.”
    Er nickte. “Ich dachte, Bill würde genauso empfinden. Augenscheinlich habe ich mich geirrt, denn er hat seinen Job als Pilot aufgegeben und sich mit seiner zukünftigen Ehefrau in Chicago niedergelassen.”
    “Jedem das Seine.” Sie warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass sie ihn aufhielt, obwohl er sich eigentlich fertig machen und gehen musste. “Du solltest dich anziehen.”
    “Das mache ich, aber zuerst möchte ich mit dir über etwas reden. Dieses Dinner heute Abend ist locker und zwanglos.” Er deutete auf die Kakihose und das burgunderrote Polohemd, die er in der Hand hielt.
    Sie sank in die Kissen zurück. “Klingt nett”, murmelte sie begriffsstutzig und wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.
    “Das sollte es sein, aber ich kenne nicht viele Leute dort und …” Er verstummte. “Begleite mich”, stieß er unvermittelt hervor.
    Überrascht fuhr sie sich mit der Hand durch ihr zerzaustes Haar. “Ich … bin nicht eingeladen”, brachte sie als Entschuldigung hervor und fiel wieder in ihre alte Südstaatenerziehung zurück.
    “
Ich
lade dich ein. Bill hat mir angeboten, jemanden mitzubringen, aber damals habe ich mich mit niemandem getroffen. Das hat sich jetzt geändert.” Er hob seine Schultern, als wäre die Sache zwischen ihnen ganz leicht. In seinen Augen standen die Freude über all die Möglichkeiten, die sie miteinander hatten, und … Hoffnung.
    Sie wollte seine Hoffnungen nicht zerschlagen, aber es war zu viel, ging ihr zu schnell. Die Gefühle, die sie für diesen Mann in so kurzer Zeit entwickelt hatte, machten ihr Angst. Ihre Familie wusste noch nicht einmal, dass ihr Verlobter sie verlassen hatte – und sie verliebte sich gerade in einen unglaublich gut aussehenden Fremden, den sie ausgerechnet in einer Hochzeitsagentur kennengelernt hatte.
    Wenn das nicht ungewöhnlich, ja fast schon peinlich war! Doch sie schämte sich nicht für Sam. Sie hatte einfach nur Angst vor ihren eigenen Gefühlen. Sie blickte ihn an. “Ich wünschte, ich könnte, aber …”
    Er beugte sich vor und legte seine Hand auf ihr Bein. Hitze schoss durch ihren Körper, ihre Brustspitzen richteten sich auf, und sie spürte, wie ihre Lust entfacht wurde. So leicht weckte er ihre Begierde. So schnell hatte er ihr Herz berührt.
    “Komm schon, Regan. Es ist doch so: Wir haben an diesem Wochenende nicht viel Zeit füreinander. Also warum machen wir nicht das Beste aus dem, was wir haben?”, versuchte er es ein letztes Mal.
    “Ich wünschte, ich könnte es.” Sie zog die Beine an und schlang die Arme um ihre Knie. So entzog sie sich seiner Berührung und schloss ihn aus – auch wenn es ihr wehtat. “Aber … ich kann
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