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Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition)

Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition)

Titel: Warum Mathematik glücklich macht: 151 verblüffende Geschichten (German Edition)
Autoren: Christian Hesse
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einer anderen, sich schneller bewegenden Schlange flink an einem vorbei. Das erzeugt Frustration. Dieses Phänomen tritt nicht selten auf und gab sogar Anlass zu einer Variante von Murphys Gesetz: Die andere Schlange ist immer schneller.
    Es handelt sich aber nur um eine Erscheinung selektiver Wahrnehmung: Wir registrieren bevorzugt jene Situationen, in denen die eigene Schlange sich wieder einmal sehr langsam bewegt hat, und übersehen bzw. vergessen die anderen, günstigeren Abläufe.
    Ein paar Tipps für den Alltag sollen diesen Abschnitt beschließen. Die meisten Kunden handeln angesichts von Warteschlangen strategisch. Sie wollen so schnell wie möglich die Engstelle der Kasse passieren. Deshalb stellen sie sich nicht nach dem Zufallsprinzip an einer Kasse an, sondern an der Kasse mit der kürzesten Warteschlange. Das bedeutet aber noch nicht, dass sie auch früher bedient werden. Denn Warteschlangen haben ein Bewegungsprofil, das, wie oben erwähnt, stark von Unregelmäßigkeiten geprägt wird. Das typische Verhalten der Kunden führt dazu, dass es keine völlig gravierenden Unterschiede in der Länge der Schlangen gibt. Bevor man sich anstellt, sollte man deshalb die Arbeitsweise der Kassiererin in Augenschein nehmen. Ist sie eifrig oder eher schläfrig? Ihre Bedienrate beeinflusst ganz entscheidend die Geschwindigkeit einer Schlange. Außerdem empfiehlt es sich, noch einen kurzen Blick auf die Einkaufswagen der Wartenden zu werfen. Sind in einer Schlange sehr viele hoch beladene Einkaufswagen unterwegs, ist das ein Ausschlusskriterium. Stellen Sie sich dann lieber woanders an. Auch schadet es nicht, aufmerksam die nicht besetzten Kassen zu verfolgen. Wird eine davon plötzlich besetzt oder hören Sie die Durchsage: «Frau Maier bitte an Kasse 7», begeben Sie sich zügig dorthin. Das ist nicht ganz die feine englische Art, aber es ist erlaubt. Dann können Sie als Letzter einer Schlange plötzlich der Erste einer anderen Schlange sein. Kolonnenspringen ist dagegen, ganz so wie beim Fahren im Stau, in der Regel keine aussichtsreiche Strategie. Die kurzzeitig kürzere Schlange kann sich langfristig sehr langsam fortbewegen; dann war der Wechsel kontraproduktiv.
    In Supermärkten trifft man übrigens deshalb so oft auf lange Schlangen, weil die Wartezeit der Kunden den Betreiber nicht wirklich etwas kostet. Im Gegenteil, er kann sie sogar für seine eigenen Zwecke nutzen, etwa durch strategisch platzierte Werbung für zum Beispiel internetfähige Handys unter dem Stichwort Effiziente Wartezeitnutzung, oder durch die Auslage von speziellen Produkten, die man beim Warten schnell noch in den Wagen werfen kann, aber eigentlich weder kaufen wollte noch braucht. Generell ist es für den Betreiber nicht ungünstig, wenn seine Kunden länger im Markt verbleiben.
    Es gibt aber auch Szenarien, in denen ausgedehnte Verweilzeiten für den Betreiber nachteilig sind, beispielsweise bei Montageprozessen in der Industrie, wenn in Zwischenstadien der Fertigung unfertige Werkstücke lange auf Maschinen warten müssen, die sie weiterbearbeiten. Wenn es günstig ist, dass die Produkte zügig auf den Markt gelangen, etwa weil ihre Preise ständig sinken, wie bekanntermaßen bei Computern, dann verschaffen kürzere Wartezeiten einen Vorteil gegenüber den anderen Marktakteuren.
6. Computernachlese
In Frankfurt wurde 1980 in kurzem Abstand
dreimal dieselbe Wohnstraße aufgerissen
und wieder zugeschüttet. Ein Zuständiger
des städtischen Planungsamtes antwortete
auf Anfrage: «Das Programmieren des
Computers zur Koordinierung der einzelnen
Bauvorhaben (Wasser, Gas, Telefon) ist so
kompliziert und teuer, dass es einfacher und
preiswerter ist, eine Straβe mehrmals aufzureiβen.»
Alexander Tropf: Niederlagen, die das Leben selber schrieb
Seinszustände, ehedem bis momentan
Es gibt überhaupt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer bei sich zu Hause haben will.
Ken Olson, Gründer und Präsident von Digital Equipment, 1977
Wenn das Automobil denselben Entwicklungszyklus wie der Computer hätte, würde ein Rolls-Royce heute 100 Dollar kosten, eine Gallone Benzin auf eine Million Meilen verbrauchen, einmal pro Jahr explodieren und dabei alle Insassen atomisieren.
Robert X. Cringley, Info World
Ich denke, wir sollten Computerviren zu den Lebewesen zählen. Vielleicht ist es bezeichnend für die menschliche Natur, dass die einzige Lebensform, die wir bisher erschaffen haben, rein destruktiv ist. Denken Sie an die
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