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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du
Autoren: Peggy Moreland
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konzentrieren. Hast du neue Bücher zum Lesen?”
    „Nein.” Ihre Mutter putzte sich leise die Nase. „Ich hatte in letzter Zeit nicht den Mut, aus dem Haus zu gehen.”
    „Wie wär’s mit einem dieser schwierigen Puzzles, die du so gern machst? Die neuen, die ich dir gekauft habe, liegen alle noch verpackt auf dem Schrank im Flur, nicht wahr?”
    Es folgte eine kleine Pause, und Suzy wusste genau, dass ihre Mutter jetzt blicklos in den Flur starrte.
    „Du hast mir Puzzles gekauft?” Es klang, als ob ihre Mutter völlig vergessen hatte, dass sie sie besucht hatte.
    „Soll ich dich besuchen kommen?” fragte Suzy und war inzwischen ernsthaft besorgt. „Ich muss noch die Desserts machen für eine Party heute Abend, aber wenn ich die ausgeliefert habe, dann könnte ich vorbeikommen.”
    „Nein, Liebes. Ist schon gut. Ich nehme mir eines der Puzzles, die du gebracht hast. Damit komme ich schon über den Tag.”
    „Gute Idee, Mom. Und geh auch mal für eine Weile nach draußen”, sagte Suzy bittend. „Die frische Luft und die Sonne werden dir bestimmt gut tun.”
    „Himmel, Suzy, sieh nur! Rosen! Dutzende von Rosen!”
    Suzy nahm das Telefon vom Ohr, und ihre Augen weiteten sich, als Renee mit einer riesigen Vase voll gelber Rosen in die Küche zurückkehrte. Wie betäubt nahm sie das Telefon in die Hand. „Mom, ich muss gehen. Ich rufe dich später noch mal an, in Ordnung?”
    „Ja, Liebes. Das wäre schön.”
    Es klickte in der Leitung, und Suzy legte auf.
    „Sind die nicht toll?” rief Renee und lachte begeistert. „Und sieh nur! Da steckt eine Sonnenblume in der Mitte.” Rasch löste sie den kleinen Umschlag von dem Band, das den Strauß zusammenhielt, und warf ihn Suzy zu. „Mach schon auf, und schau nach, von wem sie sind.”
    Suzy befürchtete, nur allzu genau zu wissen, wer die Rosen geschickt hatte. Sie nahm eine weitere Erdbeere und gab sich uninteressiert. „Wahrscheinlich von einer dankbaren Kundin, für die ich eine Party ausgestattet habe.”
    „Dann hast du wohl nichts dagegen, wenn ich nachschaue.”
    Ohne auf Suzys Erlaub nis zu warten, riss Renee den Umschlag auf und zog die Karte heraus. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und legte eine Hand auf ihr Herz. „Wahnsinn, Suzy! Sie sind vom Gouverneur!” Renee blickte auf und starrte Suzy mit großen Augen an, dann blickte sie wieder auf die Karte und las vor: „Mit Rosen versucht man, Frauen zu beeindrucken. Aber die Sonnenblume, die hat mich einfach nur an Ihr sonniges Lächeln erinnert. Ich hoffe, wir sehen uns heute Abend.”
    Ihre Wangen glühten, als Suzy Renee die Karte aus der Hand riss und sie in ihre Schürzentasche schob.
    Renees Augen wurden noch größer. „Der Gouverneur hat dir die Einladung zu dem Empfang geschickt?”
    „Na und wenn schon? Ich gehe nicht hin.”
    „Aber du musst!” Renee setzte sich Suzy gegenüber. „Das ist die Gelegenheit deines Lebens! Eine Verabredung mit dem Gouverneur, verdammt noch mal! Der Mann ist der attraktivste und begehrteste Junggeselle in ganz Texas! Du wärst eine komplette Idiotin, wenn du nicht hingehen würdest!”
    Suzy stand auf und wischte die Abfälle von der Arbeitsplatte in ihre offene Hand. „Dann bin ich eben eine Idiotin.” Sie ging zur Spüle und säuberte ihre Hände. „Jedenfalls wird eher die Hölle zufrieren, als dass ich irgendwohin gehe, nur weil der Gouverneur mich dort zu sehen hofft.”
    Nein, sie war nicht hergekommen, weil der Gouverneur sie hier zu sehen hoffte. Suzy blieb im Foyer des Krankenhauses stehen, um den heruntergerutschten Fersenriemen ihrer hochhackigen Sandalette wieder an seinen Platz zu schieben. Sie war hier, um etwas klarzustellen - sowohl für sich selbst als auch für Gil Riley. Und zwar, dass sie überhaupt nicht zueinander passten.
    Schon als sie sein Konterfei zum ersten Mal auf einem Plakat gesehen hatte, hatte sie gewusst, dass dieser Mann für ihr Gefühlsleben gefährlich werden könnte und dass sie ihm deshalb niemals persönlich begegnen sollte. In dieser Erkenntnis hatte sie sich bestätigt gefühlt, als er auf der Party bei ihr in der Küche aufgetaucht war und sie einen ersten Vorgeschmack von seinem unglaublichen Charme bekommen hatte. Endgültig klar geworden war es ihr, als er sie in ihrem Wohnzimmer dermaßen geküsst hatte, dass ihr Verstand ausgesetzt hatte.
    Doch obwohl es so offensichtlich war, dass sie nicht zusammenpassten, schien er das absolut nicht zu begreifen und ließ einfach nicht locker. Aber sie war
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