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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)
Autoren: Leif Lasse Andersson
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Brötchentüte und deiner Zahnbürste gekommen, vor 14 Stunden hast Du mich geküsst, vor 13 Stunden hatten wir den ersten Sex, und der war zärtlich und verdammt noch mal nicht schlecht, dann sind wir in die Altstadt gegangen, am Rheinufer hast Du die Schuhe ausgezogen und bist ins Wasser gewatet und hast wütend in die Ferne gestarrt. Es hat mich verwirrt, denn ich habe Deinen rasenden Zorn gespürt, und ich konnte ihn nicht erklären. Dann haben wir uns betrunken, und dann hast du mich noch mal gefickt. Beim zweiten Mal warst Du kalt, mechanisch und ohne Gefühl, und 18 Minuten später hast du mich verlassen.
    Du bist wie ein Tornado durch mein Leben gefegt, und jetzt, wo Du weg bist, hast Du eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Aber ich sage Dir was: Ich bin eine Trümmerfrau. Ich stehe wieder auf, und ich werde alles wieder aufbauen, so wie immer. Ich werde weitermachen. Ich werde mich hinter meinen Tresen stellen und der Welt mein Lächeln ins Gesicht schleudern. Und wenn noch einmal einer kommt, der Augen hat wie Jack Nicholson und der meine Seele fickt mit nichts als leeren Worten, dann werde ich davonrennen.
    Ich habe jetzt aufgehört zu heulen. Ich habe Deine Blumen und Deine Brötchen in den Müll geschmissen. Ich habe das Bett neu bezogen. Jetzt werde ich dieses hier in meinen Blog posten, und wie bei jedem Eintrag werde ich zum Schluss eine Frage an meine Mädels stellen, die lieber über heitere Themen diskutieren, als darüber nachzudenken, warum auch sie vielleicht für immer einsam bleiben.
    Mädels, was denkt Ihr? Warum bringen Männer ihre Zahnbürste mit, wenn sie doch lange vorher wissen, dass sie nicht zum Frühstück bleiben?

Brückenpfeiler
    Ja, Jungs, da sind wir wieder. Am Anfang und am Ende der Geschichte, in der Leif Lasse Andersson im Kampf gegen die Midlifecrisis erst den Glauben an die Liebe und dann an sich selbst verlor.
    Nehmt sie euch zur Warnung, wenn ihr beim Rasenmähen vor der Doppelhaushälfte keinen Bock mehr habt, nicht auf euer Leben zwischen Büro, Kinderturnen und Grillwürstchen-anbrennen-Lassen und nicht auf die Frau, die euch nur noch alle vier Wochen ranlässt. Lest meine Worte und glaubt sie einfach, selbst dann, wenn es euch schwerfällt: Ich bin ihn gegangen, den staubigen Weg durch die Wüste, bis zum Ende, und dort hat mich nichts anderes erwartet als ein verdammter Haufen Dreck und Traurigkeit.
    Aber die Lösung liegt ja auf der Hand, auch wenn der Cowboy sie nicht zu mögen scheint.
    Ich drücke das Gaspedal bis aufs Bodenblech und male mir den Aufprall aus. Die sich nähernde Baustelle sollte einen schönen Schuss auf einen Brückenpfeiler freigeben oder vielleicht auf eine geparkte Baumaschine. In mir wallt Friede auf, zum ersten Mal seit Monaten, aber auch ein bisschen Wehmut, und ich denke an Holger, der vor 33 Jahren in seinem Käfer starb, und ich überlege, ob ich ihn wiedersehen werde. Falls ja, dann werde ich ihm sagen, dass das mit dem Cowboy eine Scheißidee war. Danach spielen wir ein schönes Eins-gegen-Eins unterm Basketballkorb und inzwischen sollte das eine interessante Sache werden.
    Und dann werde ich auf Laura warten.
    Die Tachonadel zeigt 240, ich bin bereit, ich spüre, dass mich eine große Klarheit erfasst. Ich erinnere mich, einen Roman über Samurai gelesen zu haben und dass diese, wenn sie sich das Schwert vor dem rituellen Seppuku auf den Bauch setzen, die Gegenwart einer großen, erhabenen Ewigkeit erahnen, aber es fällt mir schwer, mich auf erhabene Gefühle zu prüfen, denn mein Auto nervt wegen des gelösten Sicherheitsgurtes mit immer schneller werdenden Warntönen und plötzlich fiept auch noch mein Handy und bringt mich endgültig aus dem Konzept.
    Noch 800 Meter bis zur Baustelle.
    Ich fische das Handy vom Beifahrersitz und alle Wut ist plötzlich weg.
    Die SMS ist von Laura.
    Vor Schreck rutscht mir das Teil aus der Hand und in den Fußraum, wo ich nicht drankomme.
    Als ich wieder hochblicke, ist ein Vollidiot von Lkw-Fahrer ausgeschert, direkt in der Einfahrt zur Baustelle will dieses Arschloch noch schnell ein Wohnmobil überholen!
    Eigentlich egal, ob Brücke oder Lkw, aber nach 25 Jahren Autofahren ist es ein Reflex: Mein Fuß latscht voll auf die Bremse. Während ich Mühe habe, nicht aufs Lenkrad zu fliegen, spüre ich das Bremspedal aufgeregt ruckeln, die Zeit verlangsamt sich auf Super-Slomo, ich komme von 240, der Lkw fährt 100, ich sehe, dass ich es nicht mehr schaffen werde, und plötzlich spüre ich nur
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