Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wage den Schritt ins Glueck

Wage den Schritt ins Glueck

Titel: Wage den Schritt ins Glueck
Autoren: Chantelle Shaw
Vom Netzwerk:
geben.

9. KAPITEL
    Im August war es heiß und staubig in Indianapolis. Der Wagen brachte nicht die gewünschte Leistung, Rafe schaffte die Poleposition nicht. Um trotzdem zu gewinnen, fuhr er wie der Teufel, was den Motor überstrapazierte. Minutenlang zitterte Eden um Rafe, während aus dem Heck des Wagens Flammen schlugen. Endlich kam er zum Stehen. Erleichterung durchflutete sie, als sie Rafe herausklettern und die Piste verlassen sah.
    „Du kannst von Glück sagen, dass du nicht verbrannt bist“, hielt Eden ihm später im Hotel vor. Nach der Anspannung und der drückenden Hitze war sie gereizt. Rafes sorglose Art trug nicht gerade dazu bei, ihre Stimmung zu heben.
    „Bei der Formel 1 verbrennt niemand. Dafür sorgen strengste Sicherheitsvorkehrungen“, erwiderte er gelassen und ging ins Bad, um zu duschen. „Da laufe ich eher Gefahr, zu Tode genörgelt zu werden.“
    „Das ist unfair!“ Eden folgte ihm, um ihn ins Gebet zu nehmen. „Du hast ja keine Ahnung, was ich durchmache, wenn ich mit ansehen muss, wie dein Wagen brennt und du noch drin bist. Jetzt frage ich mich jedoch, warum ich mich deinetwegen überhaupt verrückt mache.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. Jegliche Verärgerung verflog jedoch, als Eden ihm beim Duschen zusah. Er besaß einen göttlichen Körper! Fasziniert beobachtete sie, wie der Seifenschaum über seine kraftvollen Bauchmuskeln und Schenkelfloss. Eine vertraute Hitze durchströmte sie, sie blickte ihm ins Gesicht, und das Funkeln seiner Augen zeigte, dass Rafe genau wusste, was sie dachte.
    „Du sorgst dich um mich, cara mia? Das wusste ich nicht.“ Wie so oft in letzter Zeit sprach er mit ihr auf spöttische, fast abschätzige Weise, was Eden hasste.
    Dennoch beherrschte sie sich. „Ich weiß, dass du schlecht gelaunt bist, weil du das Rennen verloren hast. Allerdings bist du es eigentlich ständig, seit wir Italien verlassen haben.“ Sie verstand nicht, warum er sich ihr gegenüber auf einmal seltsam distanziert verhielt. In Venedig waren sie so glücklich gewesen, doch damit schien es jetzt vorbei zu sein. Wiederholt hatte sie Rafe darauf angesprochen. Er zuckte jedes Mal nur die Schultern und bestritt, dass sich zwischen ihnen etwas geändert hätte.
    Immer wieder quälten Eden dieselben Fragen: Was hatte sie getan, das ihn so verstimmt hatte? Ihr fiel höchstens die Dinnerparty in der Villa ein, bei der Eden als Gastgeberin aufgetreten war. Seine Gäste bestanden aus hochkarätigen Geschäftsleuten: Bankiers, Anwälte, Vertreter des italienischen Hochadels. Hatte sie Rafe ungewollt in Verlegenheit gebracht? Anfangs war sie etwas unsicher gewesen. Immerhin hatte sie aber nicht gegen die Etikette verstoßen und bestimmt weder die falsche Gabel benutzt noch aus der Fingerschale getrunken.
    Vielleicht hatte sie ihm mit dem einfachen Abendkleid und dem Modeschmuck bewusst gemacht, dass sie nicht in seine Kreise passte. Eden erinnerte sich daran, wie er sie zu überreden versuchte, die teuren, mit Diamanten und Perlen besetzten Ohrhänger zu tragen, die er ihr gekauft hatte.
    „Ich hätte Angst, sie zu verlieren.“ Sie weigerte sich, sie anzuprobieren. „Wenn du mich bei deiner Gesellschaft haben willst, um deinen Reichtum zur Schau zu stellen, ist unsere Beziehung beendet.“
    Ihre Selbstachtung hatte es an dem Tag nicht zugelassen,dass andere Vermutungen darüber anstellten, wie sie zu so teuren Geschenken gekommen war. Heute genauso wenig. „Schämst du dich meiner?“, forderte sie Rafe jetzt heraus.
    Stirnrunzelnd griff er nach einem Handtuch. „Natürlich nicht. Das ist doch lächerlich! Wie kommst du darauf?“
    „Ich trage nun mal keine Haute Couture oder kostbaren Schmuck wie die Frauen der Firmenchefs auf deiner Party.“
    „Du hättest es tun können, aber du wolltest die Ohrhänger ja nicht tragen, die ich dir geschenkt habe. Im Übrigen besitzt du Kreditkarten, mit denen du alles kaufen kannst, was du dir wünschst.“
    „Sicher. Aber ich möchte meine Sachen nun mal selbst bezahlen. Außerdem habe ich dir bereits gesagt, dass dein Geld mich nicht interessiert.“
    „Ja, das hast du.“ Rafe schien davon keineswegs begeistert zu sein. „Deine Sparsamkeit ist bewundernswert, cara mia. Manchmal frage ich mich, was du von unserer Beziehung erwartest – außer Sex, meine ich.“
    „Wie kannst du so etwas sagen!“ Eden war ihm während des Gesprächs ins Schlafzimmer gefolgt und blieb nun stehen. Die Bemerkung war grausam! Wollte er einen Streit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher