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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc
Autoren: Simon R. Green
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einer Weile, »das Herz ist tot. Was machen wir jetzt?«
    »Du meinst als Zugabe?«, fragte Molly. »Hast du noch nicht genug getan?«
    Die Tür hinter uns flog auf und wir wirbelten beide herum, bereit uns zu verteidigen, aber es waren bloß der Waffenschmied und der Geist des alten Jacob. Molly und ich entspannten uns ein bisschen, als sie herüberkamen, um sich zu uns zu gesellen. Das Gesicht des Waffenschmieds war noch immer zur Hälfte unter getrocknetem Blut begraben, aber er machte einen viel sicheren Eindruck auf den Beinen. Jacob hatte seine verdrießliche alte Gespenstergestalt wieder angenommen, mitsamt schreiend bunten Hawaiishorts und einem schmuddeligen alten T-Shirt mit dem Schriftzug Tote essen keine Quiche.
    »Eddie, mein Junge«, begann der Waffenschmied, »geht es dir gut? Wir haben alle möglichen Geräusche von hier drin gehört, aber wir konnten bis eben nicht hereinkommen. Nicht mal Casper der Unfreundliche Geist hier. Und was zum Teufel ist mit dem Herzen passiert?«
    »Schau nach unten«, sagte ich. »Du stehst in dem, was von ihm übrig ist.«
    Er schaute nach unten, zuckte zusammen und schüttelte dann den Kopf. »Das also macht der Eidbrecher! Ich wollte es schon immer wissen.«
    »Hier«, sagte ich und gab ihm den Stock aus Eisenholz zurück. »Je eher das wieder in den Armageddon-Kodex kommt, desto sicherer werden wir alle sein. Molly, gib ihm den Torquesschneider!«
    »Och, schade!«, sagte Molly schmollend. »Ich hatte gehofft, ihn als Souvenir behalten zu können!«
    Der Waffenschmied bedachte sie mit einem seiner finsteren Blicke, und sie übergab die Schere ohne ein weiteres Wort.
    »So«, meinte ich, »das wär's also endgültig. Alles vorbei. Führ mich jemand zu einem bequemen Sessel und drück mir eine schöne Tasse Tee in die Hand! Es waren ein paar geschäftige Tage ... aber wenigstens ist es jetzt zu Ende.«
    »Du machst wohl Witze!«, sagte der Waffenschmied streng. »Nach all dem Schaden, den du hier angerichtet hast, glaubst du, du kannst dich einfach zurücklehnen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen? Du hast an einem Abend mehr dazu beigetragen, die Drood-Familie in die Knie zu zwingen, als sämtliche unsere Feinde in Jahrhunderten! Es liegt jetzt an dir, die Familie zu retten, Eddie. Ich habe dich nicht dazu erzogen, eine Arbeit halb vollendet liegen zu lassen. Du hast die Familie gestürzt; nur du kannst sie wieder auf die Beine bringen!«
    »Zum Teufel damit!«, sagte Molly scharf. »Dafür habe ich gelebt: die arroganten Droods gedemütigt und auf den Knien rutschen zu sehen, wo sie mit uns Übrigen im Dreck leben müssen! Hör nicht auf ihn, Eddie! Du hast den Fuß der Droods vom Nacken aller in der Welt genommen. Wir sind endlich frei!«
    »Frei?«, wiederholte ich widerstrebend. »Nein, Molly. So einfach ist es nicht - und war es auch nie. Trumans Manifestes Schicksal ist immer noch da draußen, hast du das schon vergessen? Befreit vom Einfluss und der Kontrolle der Droods und nach wie vor entschlossen, alles auszulöschen, was ihrer engstirnigen Definition von normal und menschlich nicht genügt. Wer soll sie aufhalten, wenn nicht die Familie? Und dann sind da noch all die anderen dunklen Mächte, die nur die Furcht davor in Schach hält, was die Familie mit ihnen machen würde, wenn sie es je zu weit treiben sollten. Es muss eine andere Macht im Amt sein, um die Mächte der Finsternis daran zu hindern, über die Welt herzufallen. Aber wenn es eine Drood-Familie geben muss, dann wird es eine neue Art von Familie sein.«
    »Das lässt sich schon eher hören!«, ergriff Jacob das Wort. »Wusste immer, dass du für Großes bestimmt bist, Eddie; auch wenn ich mich nicht daran erinnern konnte, warum.«
    Ich betrachtete ihn nachdenklich. »Du hast dich doch vorhin daran erinnert, dass du dich nur hier herumgetrieben hast, um mir dabei zu helfen, das Herz zu zerstören ... Nun - und bitte versteh das nicht falsch, aber - warum bist du noch hier?«
    Er sah mich mit seinem üblichen gerissenen Grinsen an und zuckte unbestimmt die Schultern. Kleine Bläschen blaugrauen Ektoplasmas sprangen von seinen Schultern hoch, bevor sie wieder in ihn sanken. »Schätze, ich hab mich einfach dran gewöhnt, hier rumzuhängen. Und außerdem bin ich echt neugierig zu sehen, was als Nächstes passiert. So viel Spaß hab ich seit dem Großen Geschlechtertausch von 1741 nicht mehr gehabt! Wir haben nie herausgefunden, wer dahintersteckte ...«
    »Ich sehe Alexandra oder Matthew
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