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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer
Autoren: Karen Traviss
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nahe steht.« Etwas schien ihre Aufmerksamkeit zu erregen, und sie hielt inne, als würde sie erneut lauschen. Möglicherweise tat das Schiff seine Meinung kund. »Und das wisst Ihr auch. Eure Ungeduld verbrennt Euch.«
    Natürlich tat sie das: Jacen wollte, dass all das ein Ende hatte - das Kämpfen, die Ungewissheit, das Chaos. Der Krieg dort draußen spiegelte den Kampf in ihm selbst wider.
    Lumiya sagte die Wahrheit: bald.
ZUSAMMENKUNFT DER CLANS, MANDALMOTORS— HALLE , KELDABE, HAUPTSTADT VON MANDALORE
    Ungefähr hundert der am härtesten aussehenden Männer und Frauen, die Fett je gesehen hatte, waren in dem schlichten dunkelgrauen Betongebäude versammelt, das der Gemeinschaft von MandalMotors gestiftet worden war.
    Das härteste Gesicht von allen war das seiner Enkeltochter.
    Mirta Gev beobachtete ihn von der Seite der Versammlungshalle aus, mit den Augen ihres Vaters.
    Mit meinen eigenen Augen.
    Fierfek, sie hatte wirklich diese Fett-Augen. Vielleicht sah er etwas, das in Wahrheit gar nicht da war, doch ihr Blick bohrte sich bis in seine Seele. Es war ein Blick, der ihm erklärte: Du hast versagt. Das Murmeln der Stimmen um ihn herum registrierte er nicht, bloß die stummen Vorwürfe, dass seine Tochter Ailyn tot war. dass er nie für sie da gewesen war, bis es zu spät gewesen war, und dass es für ihn vielleicht auch bereits zu spät war, ein würdiger Mandalore zu werden. Sein Vater hatte ihn darauf gedrillt, der Beste zu sein, und selbst, wenn er niemals erwähnt hatte, dass Fett eines Tages der Mandalore sein würde, ging das mit dem Vermächtnis einher. Mit Jasters Vermächtnis.
    Dann beeil dich besser. Ich sterbe. Ich muss mich um einige Angelegenheiten kümmern. Prioritäten: ein Heilmittel, und dann muss ich herausfinden, was meiner Frau, was Sintas Vel widerfahren ist.
    Es war nicht so, dass Mirta es ihm nicht erzählen wollte.
    Sie wusste es nicht. Sie hatte den Feuerherz-Edelstein, den er Sintas als Hochzeitsgeschenk gegeben hatte, doch er war im Laden eines Hehlers aufgetaucht und bloß ein Köder für ihn gewesen. Und er hatte ihn geschluckt.
    Doch da Fett nun einmal Fett war, war es mehr als ein Köder. Es war eine Motivation, es war ein weiteres Beweisstück.
    Es ist nie zu spät, es herauszufinden. Ich dachte, das wäre es. aber das ist es nicht.
    Das Stimmengewirr der Clanführer, der Firmenchefs und einer Auswahl von Söldnerveteranen verstummte nach und nach. Sie musterten ihn argwöhnisch. Nicht alle von ihnen waren menschlich: Ein Togorianer und ein Mandallianer, beide in beeindruckenden Rüstungen, lehnten an der hinteren Wand, die massigen Arme vor der Brust verschränkt. Zu welcher Spezies man gehörte, spielte für Mandalorianer keine große Bolle. Sie definierten sich durch ihre Kultur. Fett fragte sich, zu was ihn das machte.
    »Oya.« Erst wurde es gemurmelt, dann ein paar Mal gerufen. »Oya!« Es war ein Wort, das für Mandalorianer hundert verschiedene Bedeutungen hatte. Dieses Mal bedeutete es: »Lasst uns anfangen, lasst uns anfangen und die Sache durchziehen .« So begannen sie ihre Zusammenkünfte immer, und näher würden die Mandalorianer so etwas wie einem Senat nie kommen. Sie hielten nichts von formeller Genauigkeit.
    Ein Clanführer mit einem kunstvoll rasierten Bart und einer Augenklappe erhob sich, um ohne Umschweife das Wort zu ergreifen. »Also, Mand'alor «, sagte er. »Werden wir nun kämpfen oder nicht?«
    »Gegen wen wollt ihr denn kämpfen?« Fett registrierte, dass sie sich auf Basic herabließen, wenn sie ihn ansprachen, aus Rücksicht auf seine Unkenntnis des Mando'a. »Gegen die Galaktische Allianz? Gegen Corellia? Gegen irgendein Macht-verseuchtes Loch im Rim?«
    »Es gab noch nie einen Krieg, in dem wir nicht gekämpft haben.«
    »Jetzt schon. Dies ist nicht unser Kampf. Mandalore hat seine eigenen Sorgen.«
    »Der Krieg eskaliert. Womöglich werden ihre Sorgen bald auch unsere sein.«
    Fett stand an dem langen, schmalen Fenster, das über die gesamte Länge der Westwand verlief. Es ähnelte mehr einer pfeil-förmigen Schlaufe, als dass es dazu bestimmt war, dem Betrachter einen Ausblick auf die Stadt zu gewähren. Mandalorianer bauten zu Verteidigungszwecken, und öffentliche Gebäude waren dazu gedacht, als Zitadellen zu fungieren, und das sogar noch mehr als früher. Die Yuuzhan Vong hatten für Mandalores verdeckt e Arbeit für die Neue Republik während der Invasion schreckliche Vergeltung geübt, doch das Blutbad hatte die Mandoade bloß mit
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