Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
Senat auch immer so leichtes Spiel hat«, sagte sie.
    »Man kann Mandalorianer nicht regieren. Man kann bloß vernünftige Vorschläge machen, in der Hoffnung, dass sie ihnen folgen.« Fett ging hinaus, und sie folgte ihm. Er schwang sein Bein über den Sitz des Speeders, den Beviin ihm geliehen hatte, und zuckte hinter seinem Visier zusammen. Mittlerweile war er kurz davor, jeden Tag Schmerzmittel zu nehmen. »Und seit wann muss man Mandalorianern sagen, was sinnvoll ist?«
    »Seit sie sich ba'slan shev'la angewöhnt haben, wenn es so aussieht, als wäre eine Situation nicht zu gewinnen.«
    Fett erinnerte sich an die Redewendung. Während des Yuuzhan-Vong-Kriegs hatte Beviin sie häufig gebraucht. Sie bedeutete so viel wie »strategisches Verschwinden« - man verteilte sich und ging für unbestimmte Zeit in den Untergrund. Es war schwer, ein Volk auszulöschen, das zerstreut war wie Quecksilbertröpfchen und auf den richtigen Zeitpunkt wartete, sich wieder zusammenzufügen. Das war kein Rückzug - man lag auf der Lauer.
    »Komm«, sagte er. »Ich habe einige Spuren des Klons, denen wir nachgehen sollten.«
    Mirta kletterte auf den Soziussitz. Ihre Rüstung schepperte gegen seine. Sie hatte nun die vollständige Garnitur und dank Beviin sogar einen Raketenrucksack. »Hast du je so lange gebraucht, um jemanden aufzuspüren? Es hat Monate gedauert.«
    Treib's nicht zu weit. »Ich hab es in knapp 65 Tagen geschafft.«
    »Dann glaubst du, dass er existiert.«
    »Du wurdest mich nicht noch einmal anlügen, und du würdest dir den Namen Skirata nicht einfach ausdenken.«
    »Nein. Willst du. dass ich dich begleite?«
    »Glaubst du, ich brauche eine Krankenschwester?«
    »Wie du schon sagtest: Ich würde dich nicht noch mal anlügen.«
    Fett wünschte beinahe, er hätte es ihr nicht erzählt. Er hätte wirklich zuerst mit Beviin darüber sprechen sollen. Das war ein Mann, dem er vertrauen konnte.
    Als der Speeder über Keldabe und in die ländliche Gegend dahinter schoss, wurde das Ausmaß der Vergeltung, die die Yuuzhan Vong geübt hatten, erneut nur allzu deutlich. Der Großteil des Waldlands, durch das sich der Kelita-Fluss schlängelte, war dem Erdboden gleichgemacht, und man konnte dem Verlauf des Gewässers mit dem Blick kilometerweit folgen.
    Keldabe stand an einer Biegung des Flusses, ein trotziger, abgeflachter Hügel aus Beton. Der hundert Meter hohe Turm von MandalMotors hatte den Krieg trotz der Schäden, die er eingesteckt hatte, irgendwie überstanden. Die zertrümmerten Steine und die Brandmale waren immer noch da, als Mahnung daran, dass man Mandalore angreifen, übel schleifen und zeitweise unterwerfen, aber nie zur Gänze erobern konnte.
    Die kleinen Siedlungen von Baumhäusern in den Ästen des langsam wachsenden, uralten Veshok-Waldes waren vom Angesicht des Planeten getilgt. Unter dem Speeder gab es nicht länger Lichtungen mit einem Flickwerk voller Feldfrüchte. Da waren verbrannte Erde und verkohlte Baumstümpfe, und noch immer wuchs dort nichts, nicht einmal die Setzlinge, die normalerweise nach Feuern aus dem Boden hervorbrachen.
    »Abschaum«, fluchte Fett. Er zog den Speeder scharf zur Seite und hörte, wie Mirta den Atem anhielt. »Sie haben nicht einmal versucht, hier ihr Vong-Unkraut anzupflanzen. Sie haben den Boden einfach nur vergiftet.«
    Sie hatten einen hohen Preis dafür gezahlt, ihr doppeltes Spiel mit den Invasoren zu treiben. Allerdings wäre die Alternative noch viel, viel schlimmer gewesen.
    »Keine Hilfe von der Neuen Republik oder der GA?«, sagte Mirta. »Keine Finanzmittel für den Wiederaufbau wie alle anderen?«
    »Wir haben nichts erwartet. Und wir haben nichts bekommen.«
    Fett drehte die Triebwerke des Speeders auf und jagte über das Gelände hinweg, während er daran dachte, dass sie den Yuuzhan Vong die Stirn geboten hatten, selbst wenn sie das nicht zu den besten Freunden der Neuen Republik gemacht hatte. Beinahe wie aufs Stichwort tauchte die Beviin-Vasur-Farm in der Ferne auf, wie eine Art Beleg dafür, dass die Verheerungen nicht global waren.
    Und da war die Slave I die auf einer provisorischen Landeplattform thronte. Das war sein Zuhause. Sein Schiff, das Schiff seines Vaters, das Cockpit, in dem er buchstäblich Jahre seines Lebens verbracht hatte.
    »Also, begleite ich dich nun oder nicht?«
    Mirta bereitete einem mehr Schwierigkeiten, wenn man sie ihren eigenen Angelegenheiten überließ. Abgesehen davon wollte er diese Feuerherz-Halskette nicht zu weit weg
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher