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Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Titel: Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
Autoren: Eric Kotani
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»Kapazität
    hundert Prozent.«
    »Keine Schäden, Captain«, fügte Kim hinzu.
    »Erwidern Sie das Feuer«, sagte Janeway. »Zielerfassung auf
    die Waffen richten. Ich möchte das Schiff nicht vernichten und
    riskieren, dadurch einen Krieg vom Zaun zu brechen.«
    In drei Sekunden entluden sich die Phaserkanonen der
    Voyager fünfmal – mehr war nicht nötig, um das offensive Potential der Qavok-Fregatte lahm zu legen.
    »Feuer einstellen«, befahl Janeway. »Verbinden Sie mich mit
    Captain Qavim.«
    »Kom-Kanal wird geöffnet«, bestätigte Kim.
    Einige Sekunden verstrichen. »Keine Antwort, Captain.«
    Janeway lehnte sich zurück und trank den kalten, aber
    trotzdem wundervoll schmeckenden Kaffee. »Geben wir ihm ein
    oder zwei Minuten Zeit«, sagte sie. »Soll er Gelegenheit haben,
    eine Tasse Kaffee zu trinken und über seine Situation
    nachzudenken.«
    Im Kontrollraum der Qavok-Fregatte trafen Schadensberichte
    ein. Rauchschwaden hatten sich gebildet und die an den drei
    Stationen stehenden Brückenoffiziere wirkten viel zu aufgeregt.
    Qavim beschloss, sie später zu ersetzen. Aufregung konnte zu
    Leichtsinn und damit zu Fehlern führen.
    »Gefechtsturm Eins ist völlig zerstört!«, verkündete der Erste
    Offizier Qubo. »Keine Überlebenden.«
    »Fahren Sie fort«, sagte Qavim.
    »Gefechtsturm Zwei ist ebenfalls zerstört, und niemand meldet
    sich. Vermutlich hat auch dort niemand überlebt.«
    Qavim nickte und nahm die übrigen Berichte entgegen. Die
    selbst unter normalen Verhältnissen freudlose Atmosphäre im
    Kontrollraum verfinsterte sich weiter. Nur die Stimme des
    Ersten Offiziers drang durch den Rauch, der nach verbrannten
    Kabeln stank.
    Qavim hörte nur mit halbem Ohr zu, während er über die
    Ereignisse der letzten Minuten nachdachte. Er hatte den Feind
    unterschätzt. Ein solcher Fehler würde ihm beim nächsten Mal
    nicht unterlaufen – vorausgesetzt, es gab ein nächstes Mal. Seine Priorität bestand jetzt im Überleben, um eine zweite Chance zu
    bekommen, den Sieg zu erringen.
    »Die Fremden versuchen, eine Kom-Verbindung mit uns
    herzustellen, Captain.«
    »Antworten Sie nicht«, erwiderte Qavim, sah auf den
    Bildschirm und beobachtete das Schiff zwischen seiner Fregatte
    und der Yacht. »Bringen Sie uns aus der Kampfzone.«
    »Ja, Captain!« Der Erste Offizier führte den Befehl sofort aus.
    Als die Fregatte abdrehte und durchs All glitt, nahm Qavim
    wieder in seinem Sessel Platz. Sein Fehler hätte den Tod für sie
    alle bedeuten können – wenn die Kommandantin der Voyager so blutdürstig gewesen wäre wie viele Offiziere in der Qavok-Raumflotte. Aber sie mochte durchaus bereit sein, die Fregatte
    zu vernichten, wenn er sie zu sehr provozierte. Unter den
    gegebenen Umständen hielt es Qavim für besser, kein Risiko
    einzugehen. Er wusste, dass der Rückzug in gewissen
    Situationen als eine kluge Maßnahme galt. In einer solchen
    Situation glaubte er sich jetzt.
    Er würde sich zurückziehen, die Waffen reparieren und die
    Voyager aus sicherer Entfernung beobachten. Der Feind hatte sich darauf beschränkt, das offensive Potential der Fregatte zu
    neutralisieren, ohne das Schiff zu zerstören. Qavim fragte sich,
    was der Grund dafür sein mochte. Wollte sich die
    Kommandantin der Voyager nicht in einen Kampf verwickeln lassen? Ein solches Vorgehen deutete auf Klugheit hin.
    Qavim spürte so etwas wie Respekt, ließ sich dadurch aber
    nicht von seinem Wunsch ablenken, sich an der Voyager zu rächen. Doch zuerst galt es, ein anderes Problem zu lösen: Er
    musste verhindern, dass man ihm die Schuld am Entkommen
    der Yacht gab. Von der Kommandantin der Voyager ging keine unmittelbare Gefahr aus. Ein Kopf würde rollen und Qavim
    wollte dafür sorgen, dass der rollende Kopf jemand anders
    gehörte.
    »Befehle?«, fragte Qubo.
    »Beginnen Sie mit der Reparatur der Waffen. Und halten Sie
    die gegenwärtige Position.«
    Qavim beobachtete, wie sich seine Männer an die Arbeit
    machten, wandte sich dann wieder der Frage des eigenen
    Überlebens zu. Würde ihm der Admiral glauben, wenn er
    behauptete, sein Schiff sei in einen Hinterhalt geraten? Nein,
    wahrscheinlich nicht. Abtrünnige Lekk, die eine Falle
    vorbereiteten, bevor sie flohen, noch dazu im interstellaren All?
    Nein, so etwas klang sehr unglaubwürdig. Qavim brauchte eine
    Geschichte, die von seiner Crew bestätigt werden konnte und
    nicht im Widerspruch mit den aufgezeichneten Daten stand.
    Qubo wartete zweifellos nur darauf, den
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