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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong
Autoren: S.N. Lewitt
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Paris«, entgegnete Janeway. »Na schön.
    Reduzieren Sie die Geschwindigkeit, aber sorgen Sie dafür, daß
    wir in Sichtkontakt bleiben.«
    Das andere Shuttle neigte sich abrupt nach Steuerbord.
    »Nicht so hastig«, flüsterte Paris. »Immer mit der Ruhe.
    Lassen Sie sich Zeit.«
    Janeway versuchte erneut, einen Kom-Kanal zu öffnen. Sie
    ging alle Frequenzen durch, in der Hoffnung, daß Mandel sie
    hörte. In dem Fall konnte ihr Paris Fluganweisungen
    übermitteln, die sie offenbar dringend benötigte.
    Daphne Mandel hatte den ersten Anflug abgebrochen, doch
    jetzt beschleunigte sie wieder. Das Shuttle schlingerte und
    wandte sich nach backbord – aber zu weit. Wenn Mandel kein
    Bremsmanöver einleitete, stand ihr eine Kollision mit dem
    Rumpf des fremden Schiffes bevor.
    Tom Paris klopfte auf seinen Insignienkommunikator.
    »Umkehrschub, Daphne – jetzt!« rief er.
    Janeway blickte durchs Fenster und beobachtete, wie das
    Shuttle langsamer wurde und verharrte.
    »Hören Sie mir gut zu«, fuhr Paris fort. »Zuerst müssen Sie
    Ihrerseits den Kom-Kanal öffnen. Die entsprechenden
    Kontrollen befinden sich links von der Station des Copiloten.
    Haben Sie die Schaltflächen gefunden? Gut. Berühren Sie die
    zweite von oben.«
    Das Rauschen der Statik verschwand, als die Kom-Verbindung
    hergestellt wurde.
    »Ausgezeichnet«, lobte Paris.
    »Ich kehre nicht zurück«, sagte Mandel. Sie klang fest
    entschlossen.
    »So wie Sie fliegen, können Sie kaum hoffen, irgendeinen Ort
    zu erreichen«, erwiderte Paris.
    Janeway warf einen Blick auf die Transporteranzeigen. »Die
    Interferenzen sind noch zu groß«, stellte sie fest. »Ohne eine
    bessere Zielerfassung läßt sich kein Transfer durchführen.«
    »Er beschützt mich«, sagte Fähnrich Mandel so, als sei diese
    Behauptung völlig rational. »Er geleitet mich nach Hause.«
    Sie meinte ganz offensichtlich die künstliche Intelligenz.
    Janeway fragte sich, warum Mandel in diesem Zusammenhang
    von ›er‹ sprach.
    »Wenn er nicht die komplette Kontrolle über Ihre
    Navigationssysteme übernehmen kann, ist es viel zu gefährlich
    für Sie, den Flug fortzusetzen«, sagte Paris. »Sie wissen nicht, worauf es ankommt. Nun gut, da wir schon einmal hier sind und
    Sie unbedingt in das Wrack wollen… Ich teile Ihnen mit, welche
    Kontrollen Sie zu welcher Zeit wie bedienen müssen,
    einverstanden? Oder wollen Sie das Shuttle lieber von der KI
    fliegen lassen? Selbst wenn sie dazu in der Lage wäre: Mit
    Landungen im Innern alter Raumschiffe dürfte sie kaum
    Erfahrung haben.«
    Einige Sekunden lang herrschte Stille. »Er meint, unter
    anderen Umständen sei er durchaus dazu imstande«, sagte
    Mandel dann. »Allerdings sind die Instrumente dieser
    Raumfähre nicht geeignet, seine Signale zu empfangen. Ich
    weiß nicht genau, wie ich das verstehen soll.«
    »Es bedeutet, daß Sie das Shuttle selbst landen müssen«, ließ
    sich Janeway vernehmen. »Mr. Paris geht alles mit Ihnen durch.
    Halten Sie sich genau an seine Anweisungen.«
    »Wie kann ich sicher sein, daß es keine Falle ist?« fragte
    Mandel.
    »Das können Sie nicht«, antwortete Janeway. »Aber wollen
    Sie den Rest Ihres Lebens in dem Shuttle verbringen? Früher
    oder später müssen Sie irgendwo landen.«
    »Ja, das stimmt«, räumte Daphne ein, und zum erstenmal
    erklang so etwas wie Ungewißheit in ihrer Stimme. »Nun gut,
    ich bin bereit.«
    »Justieren Sie das energetische Niveau auf die erste blaue
    Markierung«, sagte Paris. »Programmieren Sie den
    Kurscomputer dann auf sieben drei eins Komma zwei, Vektor
    fünf neun eins. Haben Sie verstanden?«
    »Ja«, erwiderte Mandel. Sie schien nun wieder
    zuversichtlicher zu sein.
    »Ich bin direkt hinter Ihnen«, fuhr Paris fort. »Wenn wir in
    dem Wrack sind, brauchen Sie nicht selbst zu landen. Dort gibt
    es keine Tachyonenemissionen. Ich kann mich also zu Ihnen
    beamen und das Shuttle für Sie landen.«
    »Was ist mit Ihrer Raumfähre?« erkundigte sich Daphne
    Mandel.
    »Captain Janeway ist ein kompetenter Pilot«, betonte Tom
    Paris. »Es wäre auch möglich, daß Sie sich zu uns
    transferieren.«
    »Damit Sie mich zur Voyager zurückbringen können, wo ich dann die nächsten siebzig Jahre in der Arrestzelle verbringen
    darf? Herzlichen Dank. Lieber sterbe ich.«
    »Ich möchte nur mit Ihnen reden, Fähnrich Mandel«, sagte
    Janeway. »Mir liegt nichts daran, jemanden für den Rest unserer
    langen Reise in die Arrestzelle zu stecken, und offen gestanden: Das
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