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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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was soll das? Läßt du dich etwa von einem toten Indianer durcheinanderbringen? Warst nicht du der Bursche, der die Rothäute aus der Bar unten in der Stadt rausgeschmissen hat?«
    Ja, aber…«
    »Dann mach, daß du auf deinen Caterpillar kommst, Red. Je länger dieses Ding offen daliegt, um so nervöser werde ich.«
    Herausfordernd hob Swenson den Kopf. »Weißt du, ich habe von einem Kerl oben in Gillette gehört.
    Der Bursche hat einen Mammutstoßzahn gefunden und mit nach Hause genommen. Er hat seinen Weg gemacht. Er brachte es in dem Bergwerk, in dem er arbeitete, immerhin bis zum Vorarbeiter.«
    Skip warf ihm einen abschätzenden Blick zu. »Yeah, gut, Red. Bring das in Ordnung. Könnte sein, du hast am Monatsende tausend Dollar mehr auf deinem Scheck. Halt den Mund, und du wirst immer einen Job auf einer meiner Baustellen kriegen.«
    Verlegen zuckte Swenson die Achseln. »Wenn du meinst.«
    Einen Tausender in Swensons Tasche zu stecken war allemal ein besseres Geschäft, als fünfzig Riesen zu verlieren und monatelang zu warten, während die Archäologen auf dem Gelände herumwühlten.
    Red würde in ein, zwei Monaten alles vertrunken haben, dann mußte er wieder Überstunden machen, damit er die Raten für sein Auto bezahlen konnte.
    Gillespie ging hinüber zum Ford und warf die Schaufel auf die Ladefläche. Sorgfältig säuberte er seine Sandverschmutzten teuren Straußenlederstiefel und glitt auf den Fahrersitz.
    Swenson startete den starken Diesel des Caterpillars und begann, begleitet von lauten, warnenden Hupsignalen, ratternd rückwärts zu fahren. Skip sah zu, wie Red den Planierschild senkte und die Baumaschine vorwärts bewegte, die nun den letzten Hinweis auf die Fundstätte zerstörte. Skip erhaschte einen flüchtigen Blick auf die Knochen, als der schwere Schild die aufgewühlte Erde vor sich herschob. Red setzte zurück, um die nächste Ladung Erde aufzunehmen, und beförderte den Rest des Skeletts auf den Aushub.
    Skip ließ den Lastwagen an und fuhr zum Baubüro zurück. Noch fünf Minuten bis zur Besprechung mit den Ingenieuren.
    Noch immer hielt er den versteinerten Haifischzahn in der Hand. Das Fossil fühlte sich kalt und schwer an. Wie viele Jahrhunderte mochte es wohl neben dem Skelett gelegen haben? Wie hatten es diese beschränkten Indianer nur fertig gebracht, ein solch ebenmäßiges Loch in einen Haifischzahn zu bohren? Welchem verfluchten Indianer war dieses Kunststück gelungen? Wen, zum Teufel, kümmerte das? Skip mußte ein Bauvorhaben zügig ausführen.

PROLOG
    Das Dreigabelungenlager, Wind Basin, Fünftausend Jahre früher
    Sandstein von der Farbe getrockneten Blutes türmte sich zu einem steilen, aus dem üppigen Gras des Schwemmlandes herausragenden Grat. Salbeigeist hielt sich im Gras verborgen. Die Form des Grats beflügelte seine Phantasie. Der Fels sah aus, als habe sich der gewaltige Rücken eines Bisons aus der Erde herausgedrängt, um das Lager des Erdvolkes vor den häufigen Winden zu schützen. Wieder blickte er zum Lager hinüber. Er mußte es sorgfältig auskundschaften, ihm durfte nichts entgehen.
    Salbeigeist war Angehöriger des Weißlehm-Volkes, eines Stammes des Sonnenvolkes. Hier, in diesem Land im Süden, befand er sich auf einer ganz besonderen Jagd. Er mußte seine Geschicklichkeit und Klugheit an einem ihm unbekannten Volk messen. Ein Fehler, und ein rascher Tod wäre ihm gewiß.
    Ein Sonnenstrahl durchdrang die Wolken und ließ die Felsen hochrot aufleuchten, das Gestein schien zu brennen. Die Formen der erodierten Hänge wirkten auf Salbeigeist wie aus dem an einen Büffelrücken erinnernden Grat hervorstehende riesige Knochen. Spielte ihm seine Phantasie einen Streich, oder strahlte der Berg tatsächlich eine Macht aus, die ihm unbegreiflich war?
    Zeigt sich so die Macht des Erdvolkes? Können sie Ungeheuer aus Erde und Fels hervorzaubern?
    Geschichten, die ihm die Händler erzählt hatten, gingen ihm durch den Kopf Geschichten von Geistern, die das Erdvolk an die Felsen und Bäume gebunden hatte. Und wenn ich dem Erdvolk in die Hände falle, werden sie mich dann töten? Meine Seele unter dem Boden einsperren, um sie für immer in der Dunkelheit wehklagen zu lassen? Großer Donnervogel, hilf mir! Er holte tief Luft, verdrängte die Angst und wandte seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit erneut dem Lager zu.
    Der Platz für das Lager war gut gewählt. Die Südlage gewährleistete auch im Winter Sonne. Am Fuß des Bergkamms erhoben sich fünf Erdhügel
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