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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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austrocknen lassen. Das ist mit ein Grund, warum ich mich entschieden habe, hinunterzugehen. Drei Monde ohne meine Frau ist zu lang.«
    »Weißt du, je länger ich darüber nachdenke, um so weniger überzeugt bin ich von der Ausrede mit dem Fleisch.«
    »Warum?«
    »Wir sollten ihm erzählen, wir seien gekommen, weil wir mit ihm über eine neue Strategie beraten wollen, wie wir diese Frau schlagen können. Was bedeutet überhaupt der Name Tangara?«
    »Das ist so ein roter, gelber und schwarzer Vögel, der oben in den Baumwipfeln lebt.« Der mit Steinen wirft dachte nach und grinste.
    »Ja, das gefällt mir. Eine Kriegsstrategie. Schwerer Biber gefällt das bestimmt auch. Wenn wir seinem fetten Ego schmeicheln, das in seinem aufgedunsenen Körper wohnt, singt er bestimmt eigens für uns und segnet uns, damit wir diese Frau umbringen. Und danach brechen die Anit'ah auseinander wie Schilfhalme im Spätherbst.«
    »Wenn das so ist, sollten wir besser aufhören, hier wie die Raben auf einer Stange zu sitzen und machen, daß wir herunterkommen.«
    »Hast du deine Meinung geändert?«
    »Nein, nur eine bessere Geschichte für Schwerer Biber gefunden. Nach all den Jahren, die ich ihn kenne, unterschätze ich ihn nicht. Ich erinnere mich noch gut, was er mit Salbeiwurzel und den anderen gemacht hat. Mit einem solchen Mann will ich mich nicht anlegen.«
    »Ich glaube, das ist der richtige Weg.«
    Feuertänzer blickte den steilen Pfad hinunter. »Ich weiß nicht.
    Was ist, wenn er nicht weitergeht? Dann müssen wir das ganze Stück wieder heraufklettern.«
    Zwei Rauchwolken blies die Backen auf und schnaubte. »Ich weiß es nicht mehr. Es ist lange, lange her. Damals war ich noch jung.«
    »Was macht dein Knie?«
    Zwei Rauchwolken lächelte. »Ich glaube nicht, daß es sich jemals so gut gefühlt hat seit der Zeit, bevor der Büffel darauf herumgetrampelt ist.«
    Feuertänzer rieb sich den Nacken. »Du warst bewußtlos, und ich dachte… nun ja, ich dachte, ich sei verloren. Ich habe kein Vertrauen zu mir.«
    »Dann hab Vertrauen zu einem alten Berdachen. Wir nehmen diesen Weg.«
    »Und wenn es der falsche ist?«
    Zwei Rauchwolken blickte um die nächste Ecke und sah, daß der kurvenreiche Weg zwischen dem fast undurchdringlichen Dickicht der Bäume verschwand. Auf beiden Seiten fielen die Bergwände in steilen Klippen jäh ab. Dort konnten sie unmöglich hinabsteigen. Vor ihnen erstreckte sich die von der brennenden Sonne versengte Ebene.
    »Der andere Weg scheint mir nicht besser zu sein. Und wenn wir den Hauptweg nehmen, wirst du wahrscheinlich auf der Spitze eines Kriegsspeeres träumen.«
    Gedankenverloren kaute Feuertänzer auf der Unterlippe.
    »Fühlst du denn nicht, welcher Weg der richtige ist? Kannst du nicht irgend etwas träumen?« Kaum waren Zwei Rauchwolken diese Worte entschlüpft, wünschte er bereits, sie wären ihm nicht herausgerutscht.
    In Feuertänzers Gesicht zuckte es. »Ich - ich weiß nicht. Ich bin so durcheinander.« Er schüttelte den Kopf. »Alles, was ich fühle, ist die Macht. Und sie spricht nicht mit ihr, nur… nur im Traum.«
    Zwei Rauchwolken wischte sich den Schweiß vom Gesicht. »Wir nehmen diesen Weg. Da sind weniger Felsen.« Er zeigte hinüber zum Wald.
    »Sieh mal. Tangara setzt ihren Plan in die Tat um.« Feuertänzer deutete hinauf zu den Gipfeln.
    Zum Schutz vor der blendenden Sonne beschattete Zwei Rauchwolken mit den Händen die Augen.
    Gelbbraune Rauchschwaden stiegen in der Ferne empor. »Sehen wir zu, daß wir aus den Bergen herauskommen.
    So trocken wie es ist, brennt hier alles bald lichterloh.«
    »Hoffentlich nicht so wie in meinem Traum, nein, darum bete ich. Nicht so.« Feuertänzer schluckte ängstlich. Schließlich nickte er. »Gut, abwärts ist abwärts.«
    Zwei Rauchwolken wollte gerade über die Felskante klettern, zögerte aber, plötzlich unsicher geworden. Die Macht würde ihn nicht vor einem gebrochenen Bein schützen. Und wenn er nicht da war, wer würde das Wolfsbündel halten, während Feuertänzer träumte und mit dem Feuer tanzte?…
    Falls sie überhaupt lange genug am Leben blieben.
    »He!« Der Ruf kam von oben.
    Zwei Rauchwolken drehte sich um und entdeckte Tangara. Leichtfüßig die Findlinge umgehend, sprang sie winkend den Abhang herunter.
    Müde humpelte Zwei Rauchwolken wieder auf den kleinen Felsvorsprung zurück.
    Schweratmend gelangte Tangara unten am Hang an. Ihr Haar war zerzaust, ihre Beine zitterten, und sie schnappte nach

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