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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland
Autoren: K. H. Scheer
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er­kannt hat­te. Sie schlepp­ten aus dem Dun­kel des Schleu­sen­rau­mes un­se­re Luft­ver­dich­ter her­bei. So­gar an Man­zos über­großes Spe­zi­al­ge­rät hat­ten sie ge­dacht.
    Ich be­fürch­te­te, man könn­te mir mei­ne Freu­de an­mer­ken. Fast hil­fe­fle­hend sah ich auf den Mu­tan­ten, der aber ru­hig blieb. Das war das ver­ein­bar­te Zei­chen für einen glat­ten Ver­lauf der Af­fä­re.
    Wir schnall­ten die Tor­nis­ter um und schal­te­ten die Ver­dich­ter ein. Die Strom­bän­ke wa­ren voll ge­la­den.
    Ta­ly und Han­ni­bal hat­ten ih­re vor­ge­schrie­be­nen Hand­grif­fe längst aus­ge­führt. Un­se­re knall­gel­ben Kom­bi­na­tio­nen wa­ren bei wei­tem nicht so harm­los wie sie aus­sa­hen!
    Man­zos un­merk­li­che Schal­tung er­folg­te, als ich die Schleu­se be­trat. Ich glaub­te das Pfei­fen des au­to­ma­ti­schen Peil­sen­ders zu hö­ren. Na­tür­lich war das rei­ne Ein­bil­dung. Die Sup-Ul­tra-Wel­len-Ge­rä­te der GWA ver­ur­sach­ten kei­ne Ge­räusche. Nach un­se­rem fun­dier­ten Wis­sen war es der ve­nu­si­schen Tech­nik auch nicht mög­lich, die­se über­ge­ord­ne­ten Fre­quen­zen zu emp­fan­gen. Ei­ne Ab­hör­ge­fahr war na­he­zu aus­ge­schlos­sen. Ein ge­rin­ger Un­si­cher­heits­fak­tor be­stand na­tür­lich. Aber oh­ne Ri­si­ken war noch kein GWA-Un­ter­neh­men ab­ge­lau­fen. Man­zos te­le­pa­thi­sche Ga­ben konn­ten nicht ein­ge­setzt wer­den. Die Zell­ver­for­mer wa­ren selbst na­tür­li­che Te­le­pa­then. Des­halb hat­ten wir auf me­cha­ni­sche Nach­rich­ten­mit­tel zu­rück­grei­fen müs­sen.
    Im her­me­tisch ab­ge­schlos­se­nen Mar­s­kreu­zer hat­ten jetzt schon die Spe­zial­emp­fän­ger an­ge­spro­chen. Ke­no­ne­we und Tronss­kij wa­ren be­reits da­mit be­schäf­tigt, die Drei­punkt­pei­lung zu kon­trol­lie­ren. Un­se­re voll­au­to­ma­ti­schen Peil­zei­chen-Emp­fän­ger wa­ren längst im ro­ten Sand des Mars in­stal­liert wor­den.
    Zur wei­te­ren ge­nau­en Fest­stel­lung un­se­res Weges hat­ten wir aber noch ein zwei­tes, ga­ran­tiert un­fehl­ba­res Mit­tel ge­fun­den. Un­se­re In­fra­rot-Spä­tor­ter konn­ten noch Wär­me­ab­drücke er­mit­teln, die bis zu fünf Stun­den vor der Auf­nah­me von den Hän­den oder Fü­ßen ei­nes Men­schen er­zeugt wor­den wa­ren. Die Wär­me­ab­druck-Fo­to­gra­fie war ei­ne ur­al­te Er­fin­dung, die wir bis zur Vollen­dung wei­ter­ent­wi­ckelt hat­ten.
    Al­le Bo­den­stel­len, die wir mit un­se­ren Fü­ßen be­rühr­ten, wur­den mit ei­ner leuch­ten­den In­fra­rot-Druck­spur ver­se­hen. Die ul­tra­hoch­fre­quen­te La­ser-Ver­stär­kung der Spu­ren er­laub­te die kla­re Or­tung von Ab­drücken, die sich durch Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen von nur ein Mil­li­ons­tel Grad vom um­lie­gen­den Ge­stein un­ter­schie­den.
    Wir wa­ren in der Tat her­vor­ra­gend aus­ge­rüs­tet! Ta­ly kämpf­te um ih­re Be­herr­schung, als sich die äu­ße­re Schleu­se öff­ne­te. Die bei­den im Gang pos­tier­ten Sol­da­ten leb­ten nicht mehr. Sie la­gen reg­los am Bo­den, die Atem­mas­ken noch im­mer auf den Ge­sich­tern.
    Der Ein­satz hat­te ers­te Op­fer ge­for­dert.
    Die drei Män­ner in Need­les Be­glei­tung wa­ren zwar geis­tig ab­ge­schal­tet, aber es han­del­te sich um hoch­qua­li­fi­zier­te Spe­zia­lis­ten. Sie husch­ten aus­ein­an­der, kon­trol­lier­ten die nächs­ten Quer­ver­bin­dun­gen und ga­ben erst dann den Weg frei.
    »Rasch, die Wach­ab­lö­sung kommt bald«, klang es dumpf un­ter Need­les Atem­mas­ke her­vor. »Hier ent­lang.«
    So ver­lie­ßen wir un­ver­hofft un­ser zur Qual ge­wor­de­nes Quar­tier. Die lan­gen Gän­ge der Fes­tung wa­ren mir be­kannt. Es ver­wun­der­te mich auch nicht, daß der Weg so­fort nach un­ten führ­te; im­mer tiefer in die Ein­ge­wei­de des von zahl­lo­sen Kern­ex­plo­sio­nen ein­ge­eb­ne­ten Pla­ne­ten.
    Hin­ter der nächs­ten Haupt­schleu­se lag ei­ner der großen Gra­vi­ta­ti­ons­auf­zü­ge. Das wa­ren me­cha­ni­sche Ein­hei­ten, die wir nicht be­herr­schen konn­ten, weil es uns in ers­ter Li­nie an der er­for­der­li­chen Ener­gie fehl­te. Für uns wa­ren die
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