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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland
Autoren: K. H. Scheer
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voll­au­to­ma­ti­schen Hen­der­ly auf je­den Uni­for­mier­ten. Ich ha­be be­reits drei Schwer­ver­wun­de­te, Sir. Ge­ben Sie den Feu­er­be­fehl?«
    »Ich las­se Sie vor ein Ge­richt stel­len, wenn Sie sich nicht be­herr­schen kön­nen«, kam die schar­fe Ent­geg­nung des Al­ten, der in ei­nem dicht hin­ter mir auf­ge­fah­re­nen Ra­ke­ten­pan­zer saß. Der an­de­re Spre­cher war Ma­jor Wul­fer, Chef des Ein­satz­trupps.
    »Ach­tung! An al­le. Es ist Ih­nen strengs­tens ver­bo­ten, auf den Kran­ken zu schie­ßen. Schüch­tern Sie ihn le­dig­lich mit un­ge­fähr­li­chen Warn­schüs­sen ein, da­mit er sei­ne De­ckung nicht noch ein­mal ver­las­sen kann. Ma­chen Sie aber kei­nes­falls von der Waf­fe Ge­brauch, wenn Sie nicht ab­so­lut si­cher sind, daß Ih­re Ge­schos­se we­nigs­tens drei Me­ter das Ziel ver­feh­len. Ach­tung, Ma­jor Wul­fer! Wie weit sind Sie jetzt von dem Kran­ken ent­fernt?«
    Die Ge­sich­ter der um­ste­hen­den Män­ner dreh­ten sich in mei­ne Rich­tung. Es han­del­te sich um die Mit­glie­der un­se­res wis­sen­schaft­li­chen Ein­satz­teams. Un­ter den durch­sich­ti­gen Ku­gel­hel­men wa­ren die wach­sa­men Au­gen und zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Lip­pen deut­lich zu er­ken­nen.
    Es gab prak­tisch nur ei­ne Mög­lich­keit, den Kran­ken le­bend in un­se­re Ge­walt zu be­kom­men. Er muß­te so blitz­ar­tig be­täubt wer­den, daß er kei­ne Zeit mehr hat­te, sei­ne Waf­fe ge­gen sich selbst zu rich­ten. Mit Ga­sen konn­te das nicht er­reicht wer­den, das hat­ten wir er­fah­ren.
    An­de­rer­seits wuß­ten wir aus den wis­sen­schaft­li­chen Be­fun­den, daß die Kran­ken bei der Aus­übung des Selbst­mor­des höchst­wahr­schein­lich ge­gen ih­ren be­wuß­ten Wil­len han­del­ten. Un­se­re Spe­zia­lis­ten hat­ten von ei­nem tief­grei­fen­den Hyp­no­se­block ge­spro­chen, der dann wirk­sam wur­de, wenn das wa­che Un­ter­be­wußt­sein der Ver­folg­ten die Ge­fahr er­kann­te. Es muß­te al­so sehr schnell und wir­kungs­voll vor­ge­gan­gen wer­den.
    Da ich der Mann sein soll­te, der Hen­drik Kos­ter­na zu über­wäl­ti­gen hat­te, war es nicht ver­wun­der­lich, daß sich die Bli­cke auf mich kon­zen­trier­ten.
    Ich fühl­te mei­ne Ner­vo­si­tät. Die schwe­re, mons­trös wir­ken­de Waf­fe in mei­ner Arm­beu­ge war mir frem­der als ein Was­ser­be­woh­ner auf dem Grund un­se­rer Ozea­ne. Das Ge­rät stamm­te nicht von un­se­rem Pla­ne­ten! Wir hat­ten es als wis­sen­schaft­li­che Aus­beu­te vom Mond zur Er­de ge­bracht. Es han­del­te sich um einen je­ner elek­tri­schen Schock­strah­ler, die bei der Ver­nich­tung der lu­na­ren De­ne­ber-Zen­tra­le zum Ein­satz ge­kom­men wa­ren.
    Von der Wir­kung des Ge­rä­tes war ich über­zeugt. Je­des Le­be­we­sen mit Ner­ven­sys­tem muß­te un­ter den Aus­wir­kun­gen der gleich­ge­rich­te­ten Ent­la­dung im Bruch­teil ei­ner Se­kun­de ge­lähmt wer­den. Das hat­te ich so­gar bei Mu­tan­ten er­lebt, de­ren Or­ga­nis­mus sich doch er­heb­lich von dem ei­nes Nor­mal­men­schen un­ter­schied.
    Die elek­tri­schen Schock­strah­ler hat­ten nur den Nach­teil, rei­ne Nah­kampf­waf­fen zu sein. Für einen Schock­schuß über zwan­zig Me­ter hin­weg konn­te ich noch ga­ran­tie­ren. Was aber deut­lich dar­über hin­aus­ging, war schon mehr als il­lu­so­risch. Des­halb moch­te der Al­te auch an­ge­fragt ha­ben, wie weit Wul­fer von dem ge­stell­ten Ba­zil­len­trä­ger ent­fernt wä­re.
    Das Ant­wort des Ma­jors un­ter­brach mei­ne Über­le­gun­gen.
    »Ich ga­ran­tie­re für nichts, Sir. Wir ha­ben Kos­ter­na zwar um­stellt, aber nä­her als bis auf fünf­und­zwan­zig Me­ter sind wir nicht her­an­ge­kom­men. Ich lie­ge hin­ter ei­nem Be­ton­pfei­ler. Kos­ter­na schießt bei je­der Be­we­gung. Er scheint aus­rei­chend Mu­ni­ti­on zu ha­ben. Ich ha­be den Ein­druck, als hät­te er sich auf einen sol­chen Fall vor­be­rei­tet. Ge­ben Sie mir Er­laub­nis zu ei­nem ernst­haf­ten An­griff. Ich ha­be hier einen her­vor­ra­gen­den Scharf­schüt­zen. Er könn­te den Kran­ken ak­ti­ons­un­fä­hig schie­ßen. Ich ga­ran­tie­re für die Treff­si­cher­heit mei­nes
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