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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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mit einer Maschinenpistole.
    Er führte sie zum Ende des schmalen Gangs. Seine Hand auf ihrem Arm war ein stummes Signal dafür, dass die Kontrolle über ihr Zusammensein auf ihn übergegangen war.
    O Gott... was hatte sie hier bloß verloren?
    »Bei gutem, bei wunderbarem Sex muss es nicht nur um unseren Körper gehen, sondern auch um unseren Geist.«
    Dr. Isabel hatte Recht. Aber hier ging es nicht um wunderbaren Sex. Hier ging es um geiles, verbotenes, gefährliches Treiben in einer fremden Stadt mit einem Mann, den sie nie wieder sehen würde. Darum, den Kopf frei zu bekommen und ihre Ängste zu verjagen. Darum, sich zu vergewissern, dass sie noch eine Frau war. Darum, endlich zu gesunden, um ein neues Leben anfangen zu können.
    Er öffnete die Tür und machte Licht. Seine Frauen schienen ihn sehr gut zu bezahlen. Dies war kein schlichter Raum, sondern eine elegante, wenn auch etwas unaufgeräumte Suite, in der seine Kleidung aus einem offenen Koffer quoll und ein Paar teurer Schuhe achtlos inmitten des Zimmers lag.
    »Voi un po‘ di vino?«
    Sie erkannte das Wort »vino« und wollte gerade annehmen, dann jedoch schüttelte sie so vehement den Kopf, dass sie beinahe das Gleichgewicht verlor.
    »Va bene.« Mit einem kurzen, höflichen Nicken ging er an ihr vorbei ins Schlafzimmer hinüber. Er bewegte sich wie ein dunkles, geschmeidiges Wesen der Verdammnis. Oder vielleicht war sie selbst verdammt, weil sie nicht wieder ging, sondern ihm zur Tür des Zimmers folgte und beobachtete, wie er vor die Fenster trat.
    Er beugte sich hinaus, um die Klappläden zu schließen, und die warme Brise zerzauste sein langes, seidig weiches, in silbriges Mondlicht getauchtes Haar. Ehe er die Läden schloss, winkte er sie einladend neben sich. »Vieni a vedere. Ii giardino e bellissimo di notte.«
    Ihre Füße fühlten sich an wie alkoholgetränkte Lumpen, als sie ihre Tasche auf ein kleines Tischchen legte, neben ihn trat und hinunterblickte auf ein halbes Dutzend Tische unter für die Nacht zusammengeklappten Schirmen in einem mit Blumen übersäten Hof. Hinter der Mauer hörte sie den Lärm der Straße, und sie meinte, dass ihr der Geruch des Arno in die Nase stieg.
    Seine Hand glitt sanft in ihren Nacken. Er hatte den ersten Schritt getan.
    Immer noch könnte sie gehen. Sie könnte ihm deutlich machen, dass alles ein großer, ein riesengroßer, ein monumentaler Fehler gewesen war. Wie viel Geld gab man einem Gigolo, der seine Arbeit nur angefangen hatte? Und, gab man auch ein Trinkgeld? Wenn sie ginge -
    Doch er hielt sie einfach nur fest. Das war gar nicht so übel. Es war sehr lange her, dass sie von einem Menschen auf diese Art festgehalten worden war. Und er fühlte sich anders an als Michael. Das lag natürlich zum einen an seiner unangenehmen Größe, zum anderen jedoch an seiner durchaus angenehmen muskulösen Gestalt.
    Er neigte seinen Kopf, und sie machte, weil sie zum Küssen noch nicht bereit war, hastig einen kleinen Schritt zurück. Dann jedoch sagte sie sich, dass dieses Zusammensein für sie eine Art reinigendes Fegefeuer war, und blieb reglos stehen.
    Seine Lippen trafen ihren Mund in genau dem richtigen Winkel. Das sanfte Gleiten seiner Zunge war weder schüchtern noch erstickend, sondern schlicht perfekt. Es war ein wunderbarer Kuss, elegant und ohne jedes schlürfende oder schmatzende Geräusch. Makellos. Allzu makellos. Trotz ihrer Betäubtheit wusste sie, dass nichts von ihm selbst in diesem Kuss lag, dass er lediglich eine mühelose Probe seiner professionellen Erfahrenheit zum Besten gab. Das war natürlich in Ordnung. Genau das, was sie erwartet hätte, wenn Zeit genug gewesen wäre, um etwas zu erwarten.
    Was machte sie bloß hier?
    Halt die Klappe, und lass den Mann seine Arbeit tun. Denk an ihn als Sexspielzeug. Angesehene Therapeuten wendeten sogar Sexspielzeuge an - oder etwa nicht?
    Auf jeden Fall ließ er sich Zeit, und das Blut in ihren Adern begann zu rauschen. Es war echt anerkennenswert, wie sanft und zärtlich er sich gab.
    Seine Hand glitt unter ihren Pullover, ehe sie dazu bereit war, doch sie versuchte nicht, ihn daran zu hindern. Michael hatte Unrecht. Sie musste nicht immer alles kontrollieren. Außerdem fühlte sich Dantes Berührung gut an, also schien sie doch zu funktionieren, oder etwa nicht? Er griff nach den Häkchen ihres Büstenhalters, und sie erstarrte. Entspann dich, und lass den Mann seine Arbeit tun. Das Ganze ist völlig normal, auch wenn er ein Fremder für dich ist.
    Er
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