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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova!
Autoren: Anne Oliver
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gehen, um es dem Feuer zu überlassen.“
    Danes Haus? Was meinte er damit? „Aber im Moment brennt es doch nicht, oder?“ Sie hielt den Hörer in einer Hand, klickte das Internet an und schaute nach, ob sie irgendwelche Meldungen fand.
    „Nein. Aber ich war gerade draußen, und ich will verdammt sein, wenn ich keinen Qualm gerochen habe. Wenn in dieser Situation ein Feuer ausbricht, sind wir sofort erledigt.“
    Mariel biss sich auf die Unterlippe, sie war hin und her gerissen. Daniel war über siebzig und allein, noch dazu mitten in einer Gefahrenzone an einem Tag mit starker Buschbrandgefahr. Außerdem klang er atemlos. Sie konnte ihn nicht dort lassen. Konnte es einfach nicht.
    „Hören Sie mir zu, Daniel. Ich werde jetzt hochkommen und Sie abholen.“
    „Nein, Mädchen, ich gehe hier nicht weg.“
    „Okay“, versetzte sie, wobei sie darauf achtete, sanft und beruhigend zu sprechen. „Ich komme, und dann reden wir, wenn ich da bin.“
    Schweigen, dann ein Seufzer, der wie Erleichterung klang. „Du bist eine gute Frau, Mariel. Ich setze Wasser auf.“
    Mariel legte den Hörer auf. Großartig. Eine Fahrt in die Hügel, um diesen Höllentag mit einem alten Mann zu verbringen, der genauso stur war wie sein Sohn.
    Und dieser alte Mann ist der Großvater deines Babys.
    Wenn dieser Grund nicht ausreichte, dann wusste sie es auch nicht.
    Ehe sie losfuhr, versuchte sie, Dane zu erreichen, um ihm zu sagen, was sie vorhatte, doch im Büro meldete sich immer noch niemand, und sein Handy war ausgeschaltet. Also gut, dann würde sie ihn anrufen, wenn sie bei seinem Vater war.
    Fünfzehn Minuten später machte sie sich auf den Weg.
    Mit einem heftigen Fluch stieg Dane auf die Bremse. Zwei ältere Damen trippelten um seine Motorhaube herum und starrten ihn böse an, während sie die Straße vor seinem Büro überquerten. „Tut mir leid, Ladys.“ Er lächelte entschuldigend. Zumindest glaubte er, dass seine Lippen sich bewegten. Sie fühlten sich ein wenig taub an. Die alten Damen funkelten ihn immer noch an.
    „Wenn ihr in den vergangenen Tagen so wenig Schlaf bekommen hättet wie ich, dann würdet ihr auch vor euch hinträumen“, murmelte er.
    Er wartete geduldig, während die beiden sich Zeit ließen, dann fuhr er auf seinen persönlichen Parkplatz, schaltete den Motor ab und ließ den Kopf nach hinten fallen. Sein Frühstückstermin um halb acht mit einem neuen Kunden war früher zu Ende gegangen als erwartet, was ihm die Zeit gab, kurz im Büro vorbeizuschauen, ehe er zu seinem nächsten Meeting fuhr.
    Nicht weit weg von der Autobahn, dachte er. Sein Gewissen meldete sich. Unangenehme Sache, dieses Gewissen. Also gut, er würde danach zu seinem Vater fahren, nur um nachzusehen, ob an diesem furchtbaren Tag alles bei ihm in Ordnung war. Es würde bestimmt nicht lange dauern.
    Justins Wagen war nirgendwo zu sehen. Ihre gemeinsame Assistentin hatte immer noch Urlaub, insofern waren die Jalousien herabgelassen, um die Hitze abzuhalten. Als er eintrat, waren die Räume tatsächlich relativ kühl. Er sank auf den bequemen Ledersessel hinter seinem Schreibtisch, hörte den Anrufbeantworter und seine Mailbox ab. Er erwiderte drei Anrufe und hinterließ bei der vierten Person eine Nachricht.
    Nachdem das erledigt war, legte er die Füße auf den Tisch und schloss die Augen. Aber die Erleichterung, nach der er sich sehnte, war ihm nicht vergönnt. Mariel. Er hätte sich Zeit für sie nehmen müssen, doch er wusste einfach nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Schmerz erfasste ihn und schnürte ihm die Kehle zu. Verdammt, er hatte sie in dem Moment im Stich gelassen, als sie ihn am dringendsten brauchte.
    „Himmel, siehst du beschissen aus.“
    Als er die vertraute Stimme hörte, riss er die Augen auf. Justin, der ein blütenweißes Hemd und eine Bundfaltenhose trug, blickte ihn vom Türrahmen aus stirnrunzelnd an. Dane schloss wieder die Augen. „Lass mich in Ruhe, Jus.“
    „Kann ich nicht. Du bist mein Geschäftspartner und mein Freund.“
    Er hörte die Missbilligung quer durch den Raum. Als Justin sich nicht von der Stelle rührte, öffnete Dane erneut die Augen. „Was?“
    „Erzähl mir nicht, dass du dich in diesem vergammelten T-Shirt mit einem neuen Kunden getroffen hast.“
    „Okay, ich erzähle es dir nicht.“
    „Und was soll dieser Drei-Tage-Bart? Und dein Haar – wäre es nicht mal an der Zeit, zum Friseur zu gehen? Ein bisschen professioneller …“
    „Wenn ich jemanden brauche, der an
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