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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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neben uns und war in der gleichen Klasse.
    Ehrlich gesagt, sah sie so aus, als gäbe sie eine viel bessere beste Freundin ab als Mary Kay, jedenfalls auf den ersten Blick. Sie beherrschte einwandfrei Handstandüberschlag und hatte eine Schwester auf der weiterführenden Schule, die einen Stab hochwerfen und fangen konnte. Außerdem hatte sie während unseres zweiminütigen Gesprächs nicht geheult. Das war Weltrekord, wenn man es mit Mary Kay verglich!

    Andererseits wollte ich meine Hoffnungen nicht zu hoch schrauben. Der Tag war ja für mich ansonsten ziemlich enttäuschend verlaufen. Ich meine das Haus, mein Zimmer und alles. Wahrscheinlich hatte Erica ohnehin schon eine beste Freundin. Ich durfte mich in diese Idee nicht hineinsteigern.
    »Ich gehe noch auf die Walnusswald-Schule«, antwortete ich.
    Obwohl ich mich zur Ruhe zwang, stolperte ich schon über diese Worte, so schnell wollte ich sie herausbringen.
    »Nach dem Umzug nächsten Monat wechsle ich auf die Pinienpark-Schule.«
    Erica ließ einen kurzen spitzen Schrei los, um höflich zu zeigen, dass sie das auch spannend fand.
    »Vielleicht kommst du ja in meine Klasse!«, kreischte sie. »Weißt du schon, wie deine Lehrerin heißt? An unserer Schule gibt es nämlich zwei vierte Klassen. Die eine hat Mrs Danielson, die ist nett. Ich bin bei der anderen, Mrs Hunter, die ist richtig nett. Hoffentlich kommst du in meine Klasse!«
    »Das hoffe ich auch!«, schrie ich zurück. Ich schrie, weil Erica schrie.
    Wenn jemand vor Aufregung schreit, muss man aus Höflichkeit zurückschreien. Das ist eine Regel. Jedenfalls wenn ich sie gleich zu Hause aufschreibe.
    »Hört mit dem Geschrei auf«, sagte Melissa. »Davon kriege ich Kopfschmerzen.«

    »Oh, Entschuldigung«, sagte ich und gab mir Mühe, leiser zu sein. Zu Erica sagte ich: »Magst du kleine Katzen? Ich bekomme bald eine.«
    »Ich liebe Kätzchen!«, schrie Erica. »Was für eine bekommst du denn?«
    »Also …«, begann ich, denn ich hatte mir bereits viele Gedanken gemacht, seit meine Eltern gesagt hatten, ich könnte ein Kätzchen bekommen. »Die Rasse ist eigentlich egal. Das heißt, ich mag Perserkatzen, weil sie so flauschig sind und ich flauschige Katzen ganz toll finde. Am wichtigsten ist aber, dass es eine arme gerettete Katze ist. Es gibt so viele arme Tiere, die ein Zuhause brauchen. Wahrscheinlich bekomme ich eine aus dem Tierheim.«
    »Unsere Katze Polly ist auch aus dem Tierheim«, schrie Erica. »Wenn du mitkommst, zeige ich sie dir. Willst du mein Puppenhaus sehen?«
    »Ich würde sehr gerne deine Katze kennenlernen und dein Puppenhaus anschauen«, schrie ich zurück.
    »Hört jetzt endlich auf, zu schreien«, sagte Melissa. »Musst du deinen Eltern nicht Bescheid sagen, wenn du irgendwohin gehst?«
    »Ach, nein«, antwortete ich. »Das ist denen egal. Entschuldige, dass ich so geschrien habe.«
    So kam es, dass ich mich mit Erica von nebenan anfreundete. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass wir schon beste
Freundinnen waren. Keineswegs! Ein Mädchen wie Erica hat bestimmt haufenweise Freundinnen … möglicherweise drei oder vier beste Freundinnen. Wer weiß? Es machte einfach Spaß, mit ihr zusammen zu sein.
    Ihr Haus war fast genauso geschnitten wie unseres, aber statt düster und unheimlich zu sein, war ihres außerordentlich einladend und gemütlich. Das lag daran, dass Ericas Eltern die Renovierung schon prima hinbekommen hatten. Die Wände waren nicht grau gestrichen, sondern tapeziert - winzige Rosenknospen auf cremefarbenem Grund. Die Böden waren nicht dunkelbraun, sondern glänzten hellbraun. Und sie knarrten nicht - jedenfalls nicht schlimm. Die Kronleuchter funkelten und gingen an, wenn man auf den Schalter drückte, im Gegensatz zu den Kronleuchtern in unserem Haus. Da passierte gar nichts, wenn man sie anknipste.
    Erica stellte mir ihre Katze Polly vor, eine schöne dreifarbige Glückskatze, die mich nur einmal anfauchte. Dann zeigte Erica mir einen witzigen Knopf unter dem Teppich im Esszimmer. Wenn man draufdrückt, klingelt es in einem der Geheimgänge in der Nähe der Küche. Früher konnte man auf diese Weise dem Koch Bescheid sagen, dass die Familie gerne das nächste Gericht serviert haben wollte - Salat oder so.
    Erica und ich klingelten fröhlich vor uns hin, bis ihre Mutter hereinkam. Sie versprach uns, warmen Kakao zu bringen, falls wir mit dem Puppenhaus spielen wollten. Wir gingen in Ericas
Zimmer, das genauso aussah wie mein Zimmer im neuen Haus, nur viel
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