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Vom Nehmen Und Genommenwerden

Titel: Vom Nehmen Und Genommenwerden
Autoren: Peter A. Schroeter , Doris Christinger
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Wünschen ist nicht Wollen. Wenn wir etwas wollen, dann befinden wir uns auf der Ebene des Ego. Wünschen ist die Kraft des Herzens. Es kann durchaus ein Herzenswunsch sein, wenn wir uns zum Beispiel eine erfüllte Sexualität wünschen, in der wir immer höhere Formen von Ekstase erleben. Es ist jedoch weise, zuerst zu überprüfen, woher unsere Wünsche kommen. Sind es Herzenswünsche oder werden sie uns durch das Ego eingeflüstert? Das ist sicher mit ein Grund, weshalb in der tantrischen Tradition auf dem höchsten Punkt der Energieaufladung, auf der Höhe des Orgasmus, jeder Wunsch »zum Wohle aller Wesen« ins Universum entlassen wird. Aber es sind eben keine persönlichen Wünsche, sondern es sind Wünsche zum Wohle aller Menschen. Zum Beispiel nach mehr Frieden oder Gerechtigkeit in der Welt.
    Die Energie der Yab-Yum-Position
    Lieben in der klassischen Meditations- und Liebesstellung, dem Yab-Yum (tibetisch für Vater/Mutter), ist für uns der Kern des spirituellen Liebens. Es ist eine eigenständige Praxisform, die eine Fülle an Energie entstehen lässt. Lieben in der Yab-Yum-Position vereinigt alle Schlüssel und Übungen dieses Buches, bei denen es um Energieaufladung und -lenkung, einen gemeinsamen Rhythmus, den Atem des Lebens, Präsenz und Achtsamkeit, das Zulassen von wahrer Intimität und Stille geht. In der Yab-Yum-Praxis wechseln erotische, spielerische Elemente mit Entspannung ab, beides fördert die Erfahrung der spirituellen Ekstase. Wie sieht nun diese Liebesposition aus?
    Wenn beide Partner hocherregt sind, setzt sich der Mann in den Lotus- oder Schneidersitz und lädt seine Partnerin in seinen Schoß ein (Yab-Yum). Beide sitzen möglichst aufrecht, sie sind sexuell vereint in höchster Wonne, die Herzen sind voller Freude, und ihr Geist ist leer. Nun beginnt ein sanftes Weben zwischen Verschmelzen und Vereinigen, ein Spiel zwischen den maskulinen und femininen Energien. Wir haben ein Bewusstsein von unserer phallischen und vulvischen Kraft, wir wissen, wer wir als Mann, als Frau sind. Es ist nicht nur meditativ, sondern auch sehr körperlich und sexuell. Der Mann durchdringt die Frau mit seiner Präsenz und einem entspannten Bewusstsein, welches sich langsam ausdehnt und immer mehr umfasst: über den Atem seinen Körper, dann ihren Körper bis hinein in den Kokon um beide herum und schließlich das ganze Universum. Die Frau entspannt ihren Körper und ihr ganzes Wesen so vollständig wie möglich. Sie gibt sich hin: sich selbst, ihrem Geliebten, dem unendlichen Energiefluss, dem Leben, der Liebe, dem Universum. Letztendlich lassen beide ihren Körper völlig los und sind nur mehr Energie, Liebe und Bewusstsein. Damit wir an diesen Punkt gelangen, ist immer wieder eine sanfte Achtsamkeit nötig, um die Energie zu zügeln. Denn ohne räumliches Bewusstsein führt der Orgasmus zu einem Zusammenbruch der Energie und der Bewusstheit. Das magische Lieben ist immer auch eine Gratwanderung zwischen Zurückhaltung und Hingabe, dem gleichzeitigen Zulassen von Fülle und Leere, damit im nächsten Moment beide wieder von derselben Energie durchflutet werden.
    Mit der Zeit können wir Energie und Bewusstsein für Momente vom physischen Körper trennen und den Gegenpol in uns wahrnehmen: Als Mann sind wir auch urweiblich, und als Frau sind wir auch urmännlich. Wir SIND Energie, wir SIND Liebe, wir SIND Bewusstsein. Wie wäre es also, auf dem höchsten Punkt der Energieaufladung unseren Orgasmus der Welt zu schenken? Eine Welle voll Lebendigkeit, Mitgefühl und Licht zum Wohle aller Wesen, zur Verfügung gestellt von zwei Menschen, die Liebe in ihrer schönsten Form praktizieren und dabei eine überfließende Fülle an Energie produzieren.

Die Schlüssel zum spirituellen Lieben
    Höchste sexuelle Wonne – Der Königsweg zur Ekstase
    Bei den Qualitäten des spirituellen Liebens geht es um die Verbindung des femininen und des maskulinen Pols mit dem Ziel, sich immer tiefer der eigenen Ekstase hinzugeben und eine überfließende Fülle an Energie zu produzieren.
    Die beiden Hauptschlüssel, die dafür genutzt werden, sind die ekstatische Reaktion und die Welle der Glückseligkeit. Beide öffnen den Raum von Ekstase und Leere. Die ekstatische Reaktion kann jederzeit als eigenständiges Element praktiziert werden. Sie kann aber auch als Vorbereitung
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