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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt
Autoren: K.H. Scheer
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Panik.
    „Unmöglich, da wir nicht wissen, wann die bewußte Stunde beginnt und wann sie endet. Wir können Glück haben, sicherlich aber mehr Pech. Wir müßten mit dem Eingriff sofort nach der erfolgten Kontaktabgabe anfangen, damit wir wenigstens eine Stunde Zeit haben. Finde das einmal heraus! Bei unserem chronischen Unglück können wir gewiß sein, daß wir den falschen Zeitpunkt erwischen. Sobald ein Einschnitt in der Gegend des Herzens erfolgt, gibt das eingesetzte Gerät ein Zeichen an den Sender, und das Ding ist informiert. Dann unterbleibt eben die Kontaktgabe.“
    „Vielleicht paßt es nicht so genau auf. Vielleicht ist es gerade nicht da, wenn der Sender zu klingeln oder meinetwegen zu summen beginnt“, schluchzte er unterdrückt.
    „Das paßt auf! Es wird das Sendegerät immer in der Tasche haben. Es gibt keine andere Möglichkeit. Jedenfalls läuft in 22 Stunden der Großangriff. Komm nun.“
     
    *               *
    *
     
    Die Zentrale war unverändert. Ich rief sofort TS-19 an, der 30 Minuten später zusammen mit Dr. Presbed erschien. Als sie eintraten, sah ich schon in die Mündungen von zwei Taruff-Pistolen.
    Ich lächelte sie an.
    „Hatte ich erwartet, meine Herren. Wir sind aber die echten Leute. Ein Vorschlag, TS-19, wir gehen sofort in den Robotdetektor, und Sie passen auf. Nebenbei, die Deneber konnten unsere Gehirne nicht anzapfen. Haben Sie meine Funknachrichten erhalten?“
    „Erst der Beweis, Sir!“ sagte er eisig.
    Nach 15 Minuten hatte er ihn, und da bestätigte er meine Funkmeldungen. Die Deneb-Station war haargenau angepeilt worden. Sie lag an der westlichen Flanke des höchsten Berges in den Bighorn-Mountains. Es war der 4013 Meter hohe Cloud-Peak.
    Meine ausführliche Information ging nach Washington. Die bereitstehenden Einsatztruppen der GWA machten sich startklar. Ich gab noch einige Spezialanweisungen, die vom Alten ohne Zögern bestätigt wurden. Das war alles.
    Anschließend befahl ich TS-19, mit einem ganz bestimmten Gegenstand zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort zu warten und etwas Bestimmtes zu tun.
    Er ging, ohne zu fragen, nur Hannibal flüsterte bebend:
    „Was soll der Unsinn? Rede doch schon!“
    „Der Unsinn kann unsere Rettung sein. Abwarten.“
    „Wieso?“ In seinen Augen glomm eine unsinnige Hoffnung.
    „Du kannst es nicht wissen, aber wenn du es wüßtest, hättest du garantiert eine wahrscheinlich entscheidende Tatsache übersehen. Ich habe es auch erst im letzten Augenblick bemerkt. Frage jetzt nicht, ich bin nicht sicher.“
    Eine Stunde später sprach ich über Bildsprech zwei Einladungen aus. Gundry Ponjares sagte sofort zu. Die Ärztin Dr. Myrl Swizer zögerte erst, aber dann kam sie wohl zu der Ansicht, daß sie eine Einladung des allmächtigen Sicherheitschefs schlecht abschlagen könnte.
    Wir trafen uns um 22 Uhr in der gemütlichen Venus-Bar. Beide Damen waren recht nett, und es kam eine glänzende Unterhaltung in Gang. Wir tanzten die halbe Nacht hindurch, und dabei arbeitete mein Gehirn auf Hochtouren. Hannibal wurde immer unruhiger. Die bewußten 22 Stunden waren um 15.18 Uhr des bereits angebrochenen Tages um. Wir hatten nicht mehr viel Zeit bis zur Zündung der zurückgelassenen Bomben und dem Erscheinen unserer Atombomber. Von den Soldaten des Sicherheitsdienstes hatte kein Mensch einen Ton erfahren. Die Sache hatte das Spezialkommando der militärischen GWA zu erledigen. Die Männer waren alle mit Schutzanzügen gegen das „Rote Leuchten“ und mit Energiestrahlern ausgerüstet.
    TS-19 war in seiner Eigenschaft als harmloser Personalchef ebenfalls in dem Lokal. Er arbeitete prompt und sicher. Als wir die Damen nach Hause brachten, wußte ich genug. Mein Bericht ging sofort an den Chef, der mir viel Glück wünschte und heimlich schon um seine Agenten trauerte. Für alle Falle standen zwei hervorragende Chirurgen mit den modernsten Hilfsmitteln zu einem Blitz-Eingriff bereit. Für alle Fälle!
    Hannibal stand Höllenqualen aus, da ich ihn nicht aufklärte. So wurde es 13 Uhr. Zwei Stunden und einige Minuten vor der sorgfältig errechneten Zündungszeit unserer vier Mikrobomben.
    Als ich zu ihr ins Zimmer trat, waren es noch 32 Minuten bis zum Angriff. Ihre große Handtasche stand auf dem Tisch. Ich sagte freundlich lachend „Hallo, schon wieder munter“ und drückte dabei auf den Schnellstarter.
    Das winzige Ultraschallgerät in meiner Hand begann zu heulen, der Ton wurde schriller, und schon war er über
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