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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt
Autoren: K.H. Scheer
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gewesen.
    Niemand achtete auf uns, und so verschwand meine Rechte in der Hosentasche.
    Ich ließ sie auch drin, als es in den beiden Kampfmaschinen zu summen begann. Die Hypnostrahler liefen an. Die Dinger wollten nochmals einen Versuch machen.
    Ich fühlte nur den Druckschmerz. Sie starrten uns an wie Wundertiere, da wir in keiner Weise reagierten.
    Meine Nachahmung fluchte in farbigen Ausdrücken. Sie waren genau meinem militärisch kräftigen Sprachschatz entnommen.
    Die unschuldigen Roboter wurden angebrüllt, und da hatte ich durch die Tasche hindurch die Taste gefunden.
    Das Zeichen „TTT“ ging in rascher Folge hinaus. Es genügte unbedingt, um TS-19 über unsere Gefangennahme zu informieren. Ich wiederholte zur Sicherheit und gab dann über SUW im Klartext die ungefähre Position der Höhle durch. Eine Bestätigung konnte ich nicht erhalten, aber der Empfang mußte so gut wie sicher sein. Abschließend gab ich durch:
    „Fliegende Relaisstationen starten lassen. Möglich, daß wir aus dem näheren Sendebereich verschleppt werden. Ende, HC-9.“
    Ich steckte nun auch die andere Hand in die Tasche. Es sah so aus, als wollte ich das Zittern der Finger verbergen.
    Die drei verkappten Deneber sprachen erregt. Anschließend wurde ich gefragt:
    „Sie beabsichtigen, die neue Raketenstation nordwestlich des Flusses zu inspizieren? Reden Sie, oder Sie werden fürchterliche Qualen erleiden.“
    „Wo … woher wissen Sie das?“ gab ich indirekt die Auskunft. „Wollen Sie mir endlich sagen, was das zu bedeuten hat? Ich …“
    Sie ließen uns wieder stehen. Dicht neben uns ragten die Metallmassen der Roboter gegen die niedere Felsecke. Es war ein großer Raum, jedoch völlig kahl und in keiner Weise eingerichtet. Das war niemals die Zentrale der Fremden.
    Hannibal stieß einen Zischlaut der Überraschung aus, als unsere Kopien in den Hubschrauber kletterten. Sie riskierten es also, ohne unser individuelles Wissen als Admiral Faetcher und Captain Rinkle aufzutreten!
    Das war allerhand, damit hatte ich nicht gerechnet. Erst Augenblicke später, als die Maschine von dem einen Roboter durch den Felsspalt geschoben wurde, kapierte ich.
    Sie hatten in klarer Logik erfaßt, daß sie unter allen Umständen gehen mußten! Es blieb ihnen keine andere Wahl mehr, wenn das ganze Unternehmen nicht ins Wasser fallen sollte. Der Sicherheitschef durfte einfach nicht verschwinden. Er war der wichtigste Mann in ihrem gewagten Spiel.
    Uns konnten sie jetzt nicht mehr laufen lassen. Für andere Planungen blieb demnach keine Zeit mehr, und so mußten sie das Risiko eingehen, wenigstens für 24 Stunden unsere Rollen zu spielen. Das konnte nicht besonders schwer sein, da sie sich in irgendeiner Form zurückziehen konnten. Es lag schließlich am Chef des Sicherheitsdienstes, welche Befehle er gab.
    Viel länger als 24 Stunden konnten sie dieses Spiel aber nicht durchhalten. Dann mußte wenigstens meine Kopie mit Leuten zusammenkommen, die sie ohne mein Wissen nicht kennen konnten.
    Ich nahm also als begründet an, daß sie in der Hoffnung schwebten, die denebischen Wissenschaftler in der uns unbekannten Zentrale könnten innerhalb dieser 24 Stunden dafür sorgen, daß uns sämtliche im Gehirn gespeicherten Daten zu ihrem eigenen Nutzen entnommen werden könnten.
    Das war unsere Chance, gleichzeitig aber auch die große Gefahr.
    Ich begann wieder zu morsen. Die Nachricht über den Abflug der Nachahmungen spritzte aus meiner Beinantenne. Hannibal begann sachte zu grinsen. Es verlor sich, als der Deneber im Körper des Majors Rufarts zurückkehrte. Mit ihm erschien der zweite Roboter.
    Rufarts sagte übergangslos:
    „Sie wundern sich etwas, wie? Nun, Sie werden alles erfahren. Sie sollten mir sofort sagen, warum Sie nicht reagieren.“
    „Ich verstehe nicht, was Sie meinen!“ entgegnete ich steif. Da fiel Hannibal ein:
    „Rufarts, eine Spionageaffäre hatte ich Ihnen zugetraut, aber daß Sie mit den Leuten so eng verschwägert sind, hätte ich doch nicht gedacht. Wie haben Sie es fertiggebracht, mich und Admiral Faetcher so sauber nachzubilden? Wer hat die Maske gemacht? Asien, was? Sie brauchen mir gar nichts zu erzählen. Wenn wir Ihre Bande erwischen, gibt es Zunder. Das wäre alles, was ich zu sagen hätte.“
    „Sie halten mich für einen asiatischen Agenten?“ fragte er belustigt.
    „Was denn sonst!“ erklärte ich bissig. „Das dachte ich mir gleich, als Sie so plötzlich verschwanden. Weshalb eigentlich?“
    Das war natürlich
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