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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne
Autoren: John Sandford
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mit einer gelben Regenjacke bekleidet aus dem Loch, wischte am Rasen den Schlamm von seinen Schuhsohlen, klopfte die Hände ab und trat zu Virgil. »Wahnsinn. Die Frau sitzt hinten, der Mann liegt quer über den Vordersitzen. Für mich sieht’s so aus, als hätte er ihnen in den Kopf geschossen. Die Schädel sind noch da, mit dem Gesicht nach oben, und grinsen einen an …« Er bekam eine Gänsehaut. »Heute Nacht werde ich wohl nicht besonders gut schlafen.«
    »Wie konnte das passieren?«, fragte Sanders. »Warum hat niemand was gemerkt?«
    »Viele Leute wussten Bescheid. Sogar schon bevor es geschehen ist. Sie wussten, dass Hector und Maria durchbrennen wollten«, sagte Virgil. »Und dann waren sie plötzlich verschwunden … angeblich nach Arizona. Slibe hat das nicht verheimlicht. Wahrscheinlich hat er selber Gerüchte in Umlauf gebracht. Zum Beispiel über den Brief von Maria.«
    »Ihre Familie … ihre Eltern?«
    »Keine Ahnung. Ich frage Wendy, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt.«
     
    Der Sheriff, der die Ausgrabung beobachtet hatte, fragte Virgil mit leiser Stimme: »Wie zum Teufel sind Sie draufgekommen?«
    »Die Leute haben mir von Hector Avila und Maria erzählt, und ich hab nie auf den Hector-Teil geachtet. Bei der Durchsuchung des Lofts vom Deuce sind dann Fotos von Slibe und Maria in jungen Jahren aufgetaucht. Sie waren beide blond. Wendy ist ebenfalls blond, sogar weizenblond. Als ich den Deuce zwischen den weißen Kissen und Laken gesehen habe, ist mir aufgegangen, wie dunkel er wirkt … Da ist der Groschen gefallen. Hector Avila, ein Latino-Name. Eine Affäre, ein dunkles Kind, ein Vater, der bereit ist, seinem eigenen Sohn etwas anzuhängen. Ich habe begriffen, dass der Deuce nicht von Slibe ist … Außerdem hat mich beschäftigt, dass wir Windrows Wagen nicht finden können, obwohl er mit Peilsender ausgestattet ist. Vielleicht hat jemand den Sender entdeckt und entfernt, aber es könnte auch eine andere Erklärung geben. Sie haben ja selbst gesagt, dass der Wagen wahrscheinlich irgendwo in einem See liegt oder vergraben ist.«
    »Und dann sind Ihnen diese verdammten Bobcats eingefallen …«
    Virgil nickte. »Und dass Slibe an dem Tag, an dem seine Frau auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist, angefangen hat, den Garten anzulegen.«
     
    Wenig später tauchte Slibes Truck auf.
    »Scheiße, da kommt Slibe«, rief Virgil.
    Sofort liefen zwei Polizisten zu ihren Autos. Slibes Truck wurde langsamer und blieb stehen. Virgil erkannte eine Gestalt auf dem Fahrersitz, die den Blick auf das Loch im Garten richtete, mit dem Truck zurückstieß und wendete.
    »Er flüchtet«, rief einer der Polizisten.
    Doch dann wandte der Truck sich wieder in ihre Richtung, beschleunigte, rammte den Briefkasten und fuhr geradeaus weiter, direkt auf die Deputies, Virgil, Sanders und Phillips zu.
    Virgil brüllte: »Weg hier!«
    Phillips rannte auf das Loch im Garten zu, Virgil und Sanders liefen zu den Betonstufen. Sie sahen Slibes Gesicht durchs Seitenfenster, dann war er an ihnen vorbei, passierte das Haus, den Van des Spurensicherungsteams und den Zwinger. Schließlich durchbrach der Truck einen Bretterzaun und brauste weiter auf eine Weide hinter dem Gebäude.
    Wendy, die den Lärm gehört hatte, kam an die Tür und sah den Truck gerade noch verschwinden. Die Polizisten holten kugelsichere Westen aus ihren Wagen, und Sanders wies die Deputies an, dem Truck zu folgen. Virgil fragte Wendy: »Was ist da drüben?«
    »Nichts. Aus der Weide kommt er nicht raus … Es gibt eine Abkürzung runter zum Hourglass Lake, einen Trail …«
    »Liegt da ein Boot?«
    »Nein, ein Angelplatz, aber der gehört nicht zu unserem Grund. Zu beiden Seiten ist Sumpf, und es führt ein Bach hinein. Schwimmen kann er nicht so gut, also … Links am See ist eine Hütte.« Sie deutete. »Wenn er die Straße erreicht, kommt er raus. Allerdings wäre das ein ziemlich langer Fußmarsch.«
    Phillips, der den letzten Teil gehört hatte, sagte: »Da drüben ist Feuchtgebiet. Ich verstehe nicht, was er dort will. Es gibt kaum einen Weg hinaus.«
    Streifenwagen folgten Slibe, und Sanders verkündete: »Ich habe den Hubschrauber der State Patrol angefordert. Es wird eine Weile dauern, bis er da ist. Ein paar Leute von mir fahren rüber zum Hourglass Lake, die Anlegestelle und die Straßen abriegeln.«
    »Warum hat er nicht kehrtgemacht?«, fragte Virgil. »Er schien zu wissen, was er tut.«
    Berni, die hinter Wendy getreten war, sagte: »Wir waren
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