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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen
Autoren: Susan Wright
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herzustellen und die
    atmosphärische Isolation der von Isoprenalin verseuchten Bereiche anzuordnen. Die Subprozessoren akzeptierten den medizinischen Befehl und aktivierten alle Filtersysteme zur Reinigung der Luft.
    Der Arzt öffnete die Medo-Datenbank, führte eine Analyse des Toxins in Kes’ Blutkreislauf durch und gab die Herstellung eines Gegenmittels in Auftrag. Kurze Zeit später kehrte er zu der jungen Frau zurück, sah ihre geröteten Wangen, maß einen immer noch zu hohen Puls und…
    Von einem Augenblick zum anderen fand die bewußte
    Wahrnehmung des Holo-Arztes ein Ende.
    Kapitel 2
    Das Heulen der Alarmsirenen brachte Janeway in die Realität zurück, zeigte ihr einen Weg, der aus dem Durcheinander von wirren Bildern in die Wirklichkeit führte.
    Irgendwann hob sie die Lider und fragte sich, ob sie noch immer träumte. Abgesehen vom roten Pulsieren glühten nur wenige Lichter – den Bordsystemen schien allein die Notenergie zur Verfügung zu stehen. Janeway versuchte, sich zu bewegen, spürte dabei, wie die eine Wange über rauhen Teppichboden strich.
    Ganz deutlich fühlte sie, daß mit ihrem Schiff etwas nicht in Ordnung war. Eine subtile Vibration fehlte, ein beruhigendes, unterschwelliges Summen, das man sonst immer hören konnte.
    Jähe Panik erfaßte die Kommandantin. »Brücke, hier spricht der Captain.« Es fiel ihr sehr schwer, die einzelnen Worte zu formulieren. Ihre Silben schienen zu zerfasern, so wie auch Janeways Gedanken.
    »Die Tutopaner«, ächzte sie, stand mühsam auf und wankte zum Fenster. Halbdunkel herrschte im Hangar, denn auch dort brannten nur wenige Lampen.
    Janeway hielt vergeblich nach der Kapon-Jacht Ausschau. Leer erstreckte sich der große Raum vor ihr.
    »Tuvok…« An Furcht grenzende Besorgnis keimte in ihr
    empor. Der Vulkanier und seine Begleiter befanden sich nicht mehr im Shuttlehangar – waren sie vielleicht von den Tutopanern entführt worden?
    Janeway lief los, brachte irgendwie die Treppe hinter sich. Im Korridor fand sie die Sicherheitsgruppe und ging neben dem Vulkanier in die Hocke.
    »Captain…« Tuvoks Stimme klang verblüffend deutlich für jemanden, der auf dem Rücken lag, blinzelte und versuchte, ganz ins Hier und Heute zurückzufinden. »Jemand hat Alarmstufe Rot veranlaßt.«
    »Aus gutem Grund.« Janeway half ihm dabei, sich aufzusetzen.
    »Das optische Datennetz funktioniert ebensowenig wie unsere Kommunikatoren. Ich weiß nicht, wie lange wir bewußtlos gewesen sind, woraus folgt: Die Lebenserhaltungssysteme könnten in zwei Sekunden ausfallen – oder auch erst in einer Stunde.«
    Tuvok erhob sich steifbeinig, musterte die stöhnenden Wächter und sah dann zum leeren Hangar. »Meine Sicherheitsmaßnahmen haben nichts genützt.«
    »Darauf deutet alles hin.« Janeway verzog das Gesicht. Dieser Punkt mußte bis später warten. Zuerst galt es, einen Eindruck vom aktuellen Status des Schiffes zu gewinnen.
    »Sie beide gehen zur Krankenstation«, wies sie zwei Wächter an. »Die anderen sichern die Brücke. Tuvok, Sie kommen mit mir.« Sie hielt Fähnrich Navarro am Arm fest, als er an ihr vorbeigehen wollte. Er wirkte nicht so benommen wie seine Kollegen. »Melden Sie sich so schnell wie möglich bei mir. Sie finden mich im Computerraum.«
    Der Fähnrich trachtete danach, Haltung anzunehmen. »Aye-aye, Ma’am.«
    Janeway erhob keine Einwände – sie fand Navarros Diensteifer viel zu ermutigend.
    »Glauben Sie an eine Fehlfunktion des Computers?« fragte Tuvok.
    »Wir können keinen Kom-Kontakt zur Brücke herstellen, und das bedeutet: Ein gewöhnliches Systemversagen reicht als Erklärung nicht aus. Wir müssen den Kern des Hauptcomputers untersuchen, um herauszufinden, was geschehen ist.«
    Die charakteristischen knisternden Geräusche eines Kraftfelds flüsterten durch den Korridor. Tuvok hob den Tricorder, um eine Sondierung vorzunehmen.
    Sie brachten die letzte Ecke hinter sich, und Janeway blieb abrupt stehen. Die Tür des Computerraums war rechts und links um jeweils zwei Meter verbreitert worden – die aus dem Stahl geschnittenen Segmente lehnten neben dem Zugang an der Wand.
    Tuvok scannte die rasiermesserscharfen Schnittkanten, richtete den Erfassungsbereich des Tricorders dann in den Raum. An der Rückwand schimmerte eine blaue energetische Barriere.
    »Sie brauchen es mir nicht extra zu sagen«, sagte Janeway langsam. Wie in Trance trat sie einen weiteren Schritt vor. »Er ist weg. Die Tutopaner haben den
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