Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrt von einem Vampir - Band 1

Verfuehrt von einem Vampir - Band 1

Titel: Verfuehrt von einem Vampir - Band 1
Autoren: Sienna Lloyd
Vom Netzwerk:
Zimmer ist unglaublich schön. Es ist so hell, alle anderen Räume sind düster. Das macht dieses spezielle opake Glas. Das Licht kommt durch, es ist jedoch so schwach, dass es uns nicht schaden kann. Und dann diese Bücher, es ist eine wahre Schatzkiste.“
    „Ich glaube, ich werde meine letzten zwei Wochen hier verbringen.“
    „Das dürfen Sie nicht. Das ist mein Zimmer.“
    „Teilen Sie es mit mir.“
    „Führen Sie mich nicht in Versuchung.“
    Er zwinkert mir zu. Ich weiß nicht, ob es Gabriels Abwesenheit ist, die mich in die Arme eines anderen treibt, oder ob es einfach so ist, weil Charles mir gut gefällt. Ich fühle mich wohl mit ihm, vor allem kann ich ich selbst sein.
    „Sie sind anders.“
    Charles schlägt die Augen nieder. Er sieht sich um, öffnet den obersten Hemdknopf und zeigt mir zwei kleine runde Narben.
    „Ich bin ein
Gebissener
.“
    „Oh, das tut mir leid.“
    „Das muss es nicht, ich konnte wählen. Es geschah vor 46 Jahren, ich war ein ambitionierter Journalist, der sich der Erforschung der düsteren Legenden verschrieben hatte – Werwölfe, Hexen, … Vampire. Ich habe Gabriels Identität entdeckt. Er hätte mich töten können, doch er ist ein guter Mann, also hat er mir die Möglichkeit angeboten, mich ihm anzuschließen und an seiner Seite Großes zu vollbringen. Ich war einverstanden.“
    Oh, Gabriel … Ich höre nur Gutes über ihn. Er fehlt mir so sehr, warum nur ist er nicht mehr hier, ich sehne mich so sehr nach seinen Armen.
    „Fehlt er Ihnen?“
    „Ich fühle mich ein bisschen vernachlässigt, das stimmt … Egal! Was ist dieses
Große
“, das Sie für Gabriel machen?“
    Charles zeigt um sich.
    „Ich betreue die Bücher, das literarische Erbe des Hauses. Ich lese alles, was veröffentlicht wird, erstelle Zusammenfassungen, sortiere, reise und erstehe neue Werke. Ich sammle … wir sind ja schließlich einige Zeit hier.“
    „Sind Sie glücklich?“
    „Ist das ein Verhör?“
    „Vielleicht. Sie müssen mich verstehen, ich wache hier auf, weit weg von meinem gewohnten Umfeld, treffe auf Vampire, freunde mich mit Magda, Gabriel und schließlich auch Ihnen an und habe trotzdem das Gefühl, nur häppchenweise an Informationen zu gelangen.“
    „Das liegt daran, dass Zeit für uns keine Bedeutung hat. Wir gehen langsam an die Dinge heran. Ich verbringe dieses Leben damit, die Spuren der Vergangenheit zu verfolgen, ich habe Freude daran und ich weiß noch nicht einmal alles über meine neue Identität, doch das ist meine Aufgabe.“
    „Also kein Privatleben?“
    „Also einige Abenteuer!“
    Diese Antwort lässt mich erröten. Er ist selbstsicher und humorvoll, doch diese sexuelle Anspielung lässt mich schon wieder an Gabriel denken.
    „Darf ich Ihnen eine letzte Frage stellen?“
    Charles sieht mich an und lächelt.
    „Er kommt heute Abend zurück. Er musste weg, aber Sie werden ihn heute wiedersehen.“
    Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, um meinen Informanten zu umarmen – ganz impulsiv, vor lauter Freude, ohne darüber nachzudenken. Ich werde Gabriel wiedersehen. Endlich.
    * * *
    Obwohl die schweren Vorhänge geschlossen sind, habe ich das Gefühl, als würde in meinem Zimmer die Sonne scheinen. Ich drehe das kleine Radio, ein Relikt aus meiner Studentenbude, auf und beginne zu tanzen, als Donna Summers „Last Dance“ erklingt. Vergessen ist das Warten, der eiskalte Moment des Abschieds, die Einsamkeit, die Wut, die Angst, die Vernachlässigung … Bald wird er hier sein, ich möchte ihn überraschen.
    Ich sehe mich im Zimmer um und beschließe, die Möbel umzustellen. Dann drehe ich alle Bilder um und lege den Teppich unter den Ankleidespiegel, der zuvor noch im Badezimmer stand. Umgeben von meinem persönlichen Zeugs, mit dem Foto meiner Eltern und meinen Habseligkeiten, fühle ich mich wohl. Ich trage meine Glücksjeans, in denen ich mich schlanker fühle, und ein großes weißes Top, das leicht transparent ist. Ich weiß, dass Gabriel transparente Kleidung mag, und ich bringe meine Brüste, die stolz genug sind, um auch ohne BH unter dem Shirt zu stehen, gerne zur Geltung.
    Jemand klopft an die Tür. Gabriel klopft niemals an, ich kann also ruhig bleiben, stelle mir vor, dass meine liebe Magda mir wohl das Abendessen bringt, und öffne. Das Tablett ist in Höhe meiner Nase und ich hebe den Kopf – er ist es. Seine Augen sind noch viel schöner, er ist größer, majestätischer und ich erschaudere.
    Mir entfährt ein
„Oh“
, und zum ersten Mal,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher