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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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hat.«
    »Ich bestreite nicht, dass das die Wahrheit ist«, entgegnete Tristan ruhig. »Du weißt, dass ich ihn geliebt habe.« Sein Blick flatterte für einen Moment zu seinem Vater, dann wieder fort. »Aber Isobel hat auch viel verloren. Sie und ihre Brüder …«
    »Ich möchte das nicht hören!«, unterbrach seine Mutter ihn. »Dein Onkel war ein guter Mann, ein gerechter Mann. Er …«
    »Du weißt, was er war, doch du willst nicht, dass ich es auch bin.«
    »Nicht, wenn es um die Fergussons geht!«
    »Das ist sehr schade«, entgegnete Tristan und betonte jedes Wort. »Denn ich liebe Isobel und werde sie zur Frau nehmen.«
    Isobel holte hörbar Luft und schloss die Augen; sie wollte den Schmerz, den die beiden einander verursachten, nicht sehen und nicht fühlen. Tristan und sie waren Narren gewesen zu glauben, die Vergangenheit könnte sich so leicht vergessen lassen. Der Hass würde nie enden, und Tristan würde ihretwegen seine Familie verlieren.
    »Du hast uns verraten, Tristan«, hörte sie seine Mutter sagen.
    »Dann ist es so.« Er nahm Isobel an der Hand und führte sie zur Tür. »Ich werde mein Herz nicht länger betrügen.«
    Cameron sah, wie Isobel und Tristan das Zimmer des Burgherrn verließen und den Flur hinuntergingen. Er trat aus dem Schatten und schaute auf die schwere Tür, die ihn davon trennte, sich von zehn Jahren der Schuld und der Feigheit zu befreien. Dank Tristan weigerte er sich, noch länger dieser Mann zu sein. Cam nahm all seinen Mut zusammen und hob die Hand, um an die Tür zu klopfen, als diese geöffnet wurde.
    »Ich habe alles mitangehört«, gestand er dem großen Burgherrn, der vor ihm stand. »In einem Punkt irrt Eure Frau sich. Es war kein Wahnsinniger, der ihren Bruder getötet hat. Ich war es.«

Kapitel 38
    T ristans Zimmer war nicht das, was Isobel erwartet hatte. Zunächst einmal hatte sie sich ein größeres Bett vorgestellt, eines, das mit Pelzen und Seide bedeckt war, um den Ladys, die ihn in der Vergangenheit besucht hatten, ein gewisses Maß an Annehmlichkeit zu bieten. Sie stellte überrascht fest, dass sein Bett nur wenig größer als das von Alex war. Die beiden tief eingelassenen Fenster in der Westwand wurden nicht von Vorhängen verdeckt, um Wärme zu bieten oder Ruhe vor den schaumbedeckten Wellen, die rauschend in die Bucht von Camas Fhionnairigh drängten. Ein abgegriffenes Schachbrett lag auf einem Tisch in der Ecke, viele der dazugehörenden Figuren fehlten.
    Auf den ersten Blick konnte man meinen, der Mann, der hier schlief, wäre gleichgültig und nachlässig. Doch auf ihrem Weg zum kalten, rußbefleckten Kamin bemerkte Isobel die alten Schwerter, die sorgsam darüber aufgehängt worden waren, das polierte Bücherregal zu ihrer Rechten, das aus Walnussholz gearbeitet war und auf dessen Borden ordentlich aufgestellte Reihen von Büchern zu sehen waren. Sie lächelte. Tristan kümmerte sich sehr um die Dinge, die ihm wichtig waren.
    »Es sind die Schwerter meines Onkels«, sagte er und kam zu ihr.
    »Das dachte ich mir.« Isobel ging zum Fenster. Sie konnte ihm jetzt nicht nahe sein. Seine Wärme, seine Berührung, sein Geruch – all das arbeitete eifrig gegen ihre Vernunft. »Tristan, ich … ich kann nicht zulassen, dass du meinetwegen deine Familie verlierst.«
    Er machte keine Anstalten, zu ihr zu gehen, sondern blieb in der Mitte des Zimmers stehen, allein, wie er es für die meiste Zeit seines Lebens gewesen war. » Du bist meine Familie, Isobel. Du und deine Brüder. Ihr seid alles, was ich will.«
    »Aber wir sind nicht alles, was du brauchst. Um meiner Familie zu helfen, hast du so viel riskiert. Doch ich fürchte, dein Vorhaben, unsere Familien zu versöhnen, wird scheitern. Am Ende wirst du nur uns haben …«
    »Dann wird mir das genügen.«
    »Nein.« Sie sah ihn an und ließ ihren Tränen freien Lauf. »Deine Ehre ist es, die dich ausmacht, Tristan. Wie soll das genug sein, wenn du deine Familie verraten musst? Du hast gehört, was deine Mutter gesagt hat …«
    »Es wird genügen, weil es ihre Wahl war. Nicht meine.« Er überwand die Distanz zwischen ihnen mit zwei langen Schritten. »Isobel, du bist es, die mich zu dem macht, was ich sein möchte. Du bist es, was ich brauche.«
    »Da ist noch etwas«, weinte sie und wandte sich von seinem brennenden Blick ab. »Etwas, das ich dir nicht gesagt habe, das aber alles ändern wird.«
    »Ich weiß bereits, dass Cameron es war, der meinen Onkel getötet hat, Isobel.« Er nahm sie in die Arme,
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