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Verfault 2 xinxii

Verfault 2 xinxii

Titel: Verfault 2 xinxii
Autoren: Sean Beckz
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Le­se­ein­heit des Auf­zu­ges und die Türen öff­ne­ten sich. So­bald er den Auf­zug be­tre­ten hat­te und sich die Türen ge­schlos­sen hat­ten, war der ge­sam­te Ein­druck des Schä­bi­gen, das im Raum zu­vor ge­herrscht hat­te, mit ei­nem Male ver­flo­gen. Der Auf­zug hat­te einen fei­nen Mar­mor­bo­den und in den frisch po­lier­ten Edel­stahl­ver­klei­dun­gen an den Wän­den konn­te man sein Spie­gel­bild er­ken­nen. Es roch nach an­ge­nehm fri­scher Luft, aus der eine gute Nase eine Spur von al­ko­ho­li­schem Des­in­fek­ti­ons­mit­tel her­aus­fil­tern konn­te. Der Auf­zug war ei­ni­ge Se­kun­den in Be­we­gung, bis das Ziel er­reicht war und sich die Tür wie­der öff­ne­te. Buch­ha­gen trat aus dem Auf­zug und stand so­fort in ei­ner Schleu­se, die ei­ner Um­klei­de­ka­bi­ne glich. Hier muss­te er sich Über­schu­he an­zie­hen, be­vor er end­lich den Markt be­tre­ten durf­te. Die un­ter­ir­di­sche Markt­hal­le war so groß wie ein hal­b­es Fuß­ball­feld und kom­plett mit wei­ßen Flie­sen ver­se­hen. Bo­den, Wän­de und Decken glänzten da­her auf be­ein­drucken­de Art und Wei­se und wo­hin man auch schau­te, nir­gend­wo war die kleins­te Ver­un­rei­ni­gung zu er­ken­nen. Die Ver­kaufs­stän­de wa­ren glei­cher­maßen sau­ber und ihre po­lier­ten Edel­stahl­aus­la­gen strahl­ten mit dem Raum um die Wet­te. Links und rechts am Ran­de der un­ter­ir­di­schen Hal­le stan­den ins­ge­samt 10 Stän­de, die Spe­zia­li­täten aus ver­schie­de­nen Be­rei­chen der Erde an­bo­ten. Kon­trol­leu­re des Ge­sund­heits­am­tes hät­ten hier ihre wah­re Freu­de ge­habt, denn Hy­gie­ne be­saß -ne­ben der Ge­heim­hal­tung- auf dem Frank­fur­ter Fleisch­markt obers­te Prio­ri­tät. Trotz­dem wür­den Mit­ar­bei­ter des Ge­sund­heits­am­tes nie­mals Zu­gang zu die­sem Be­reich er­hal­ten, denn die an­ge­bo­te­nen Wa­ren ent­spra­chen nicht gänz­lich den ge­setz­li­chen Vor­ga­ben. Auf dem Frank­fur­ter Fleisch­markt wur­de nur eine Sor­te Fleisch an­ge­bo­ten: Men­schen­fleisch!
    Men­schen­fleisch. Die ein­zi­ge Spe­zia­li­tät, die ver­wöhn­te Gau­men und Men­schen, mit au­ßer­ge­wöhn­li­chen Vor­lie­ben noch rei­zen kann. Hier gab es die­se Köst­lich­keit in al­len For­men und Far­ben. In den Aus­la­gen der Markt­stän­de fand man fri­sche In­ne­rei­en, zar­te Steaks ver­schie­de­ne Wurst­spe­zia­li­täten und al­les, was das Ge­nie­ßer­herz be­gehr­te. Der ers­te Stand auf der lin­ken Sei­te bot zahl­rei­che Spe­zia­li­täten aus Os­t­eu­ro­pa an: Pa­pri­ka­sa­la­mi aus Un­garn, Gu­lasch aus Us­be­ki­stan, nahr­haf­te Sup­pen mit In­ne­rei­en und ab­ge­han­ge­nen Schin­ken vom jun­gen Mann. Es roch ver­lockend nach schar­fen Ma­ri­na­den und pfif­fi­gen Ge­wür­zen, so­dass Buch­ha­gen kurz an die­sem Stand ver­weil­te. Der Ver­käu­fer sprach ihn mit Na­men an und frag­te nach sei­nen Wün­schen, aber Buch­ha­gen lehn­te dan­kend ab. An die­sem Tage war er auf der Su­che nach ei­nem ed­len Stück zum Räu­chern und er hoff­te, es am asia­ti­schen Stand fin­den. Au­ßer ihm wa­ren noch un­ge­fähr 15 wei­te­re Per­so­nen an­we­send, die sich mehr oder we­ni­ger ziel­si­cher auf dem Markt be­weg­ten. Man­che hiel­ten schon vol­le Tüten in ih­ren Hän­den und wa­ren of­fen­bar da­bei, ih­ren Ein­kauf zu be­en­den. An­de­re schie­nen erst kurz hier zu sein, denn sie hiel­ten sich, wie Buch­ha­gen selbst, noch an den ers­ten Stän­den auf und wa­ren eben­falls ohne Beu­te. Der dicke Ge­mü­se­händ­ler wur­de im­mer ner­vö­ser, je näher er dem Markt­stand aus Asi­en kam. Ob er dort fün­dig wer­den wür­de?
    Der Ver­käu­fer hin­ter dem Tre­sen war ein mit­tel­großer, stäm­mi­ger Thai­län­der, der auf den Na­men Kan­ta­wong hör­te. Buch­ha­gen kann­te ihn schon, denn bei ihm hat­te er schon ver­schie­dens­te De­li­ka­tes­sen ein­kau­fen dür­fen. In der Aus­la­ge lag an die­sem Tag al­ler­dings nichts, was nach ir­gend­ei­ner Be­son­der­heit aus­sah. Buch­ha­gen, der von Kan­ta­wong über­schwäng­lich freund­lich be­grüßt wur­de, sah zahl­rei­che ma­ri­nier­te
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