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Verdammt wo ist der Braeutigam

Verdammt wo ist der Braeutigam

Titel: Verdammt wo ist der Braeutigam
Autoren: Nicola Holzapfel
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sich ganz offenbar leisten können, aus reiner Romantik oder Mitmenschlichkeit zu heiraten. Sie nehmen dabei sogar folgende Risiken und Nebenwirkungen in Kauf:
    Es ist nämlich so, dass eine Hochzeit dick macht. In den ersten beiden Ehejahren steigt das Risiko, ein paar Pfunde zuzulegen, und das ganz besonders für Frauen: Die Chance, dass sie mehr auf die Waage bringen, liegt bei 48 Prozent, bei ihren Ehemännern nur bei 22 Prozent.
    Ganz falsch wäre es nun, diese dick machende Sache zu beenden und sich wieder zu trennen. Auch nach der Scheidung ist die Wahrscheinlichkeit, dicker zu werden, höher. Scheidungen machen außerdem krank. Chronische Krankheiten wie Krebs oder Diabetes sind bei Geschiedenen zwanzigmal stärker verbreitet. Da hilft es nicht einmal, wieder zu heiraten. Die Statistik zeigt klar: Die Gesundheit bleibt dauerhaft angeschlagen.
    So wundert es auch nicht, dass eine Scheidung die Lebenserwartung verringert, und zwar um ganze zehn Jahre wie die Demografinnen Anne Kruse, Elena Muth und Gabriele Doblhammer herausgefunden haben.
    Menschen, die heiraten möchten, sollte man also unbedingt auf folgende Punkte der Ehe-Packungsbeilage hinweisen:
    Nehmen Sie die Ehe bitte immer genau nach Anweisung ein. Fragen Sie einen nahestehenden Freund oder Verwandten, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
    Falls nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für Erwachsene: eine Ehe pro Leben.

Die größten Peinlichkeiten
VON MISSGLÜCKTEN TISCHREDEN UND ENTBLÖSSTEN BRÄUTEN
    »Hochzeiten sind für nichts anderes gemacht als für peinliche Momente«, meint der Schauspieler Christian Ulmen. Irgendwie scheint der Anspruch, dem feierlichen und schönen Anlass gerecht zu werden, bei manchen Gästen wunderliche Gegenreaktionen auszulösen.
    Wer sich auf einer Hochzeit zum Deppen macht, steigt schnell in den Olymp der Unvergesslichen auf. Mein Kollege Rainer erzählte von einer Hochzeit, bei der alle gespannt auf die Rede des Bruders der Braut warteten, des heimlichen Stars der Feier. Schnell hatte sich herumgesprochen, dass er unglaublich erfolgreich war. Erst 30 Jahre alt, hatte er es schon zum Millionär geschafft – über das Wie kursierten die unterschiedlichsten Gerüchte, denen zufolge er unter anderem mit Goldminenaktien gehandelt hatte, deutsche Sportsocken in China verkaufte und ein Freund des italienischen Politikers Berlusconi war. Dazu sah er auch noch umwerfend gut aus. Nach dem Hauptgang stand er auf und stellte sich in die Mitte des Raumes. Irgendetwas war mit seinem Gang nicht in Ordnung. Hatte nicht jemand erzählt, dass er sich eine Nervenentzündung bei seinem letzten Aufenthalt in China geholt hatte? Der Arme. »Liebe Schwester«, sagte er und betonte dabei das »w« so stark, dass es klang wie »Liebe Schwwwwwestr«. Die Braut saß starr mit großen Augen auf ihrem Stuhl. Erfreut schien sie nicht. Da machte ihr Bruder einen Schritt zurück, zwei – und stolperte rückwärts ins Buffet. Von wegen Nervenentzündung, der erfolgreiche Bruder hatte schlicht zu tief ins Glas geschaut.
    »Das war ein Spaß«, lachte Rainer, als er die Geschichte erzählte, über das Schicksal der armen Braut nachzudenken, hatte er bei so viel guter Unterhaltung ganz vergessen.
    Auch nicht schlecht war die Leistung meiner Freundin Valerie. Sie verwechselte beim Sektempfang die Schwiegermutter der Braut mit dem Schwiegervater des Bräutigams. Zu ihrer Entschuldigung muss man dazusagen, dass die Schwiegermutter einen dunklen Hosenanzug trug. Der Trauzeuge, der dabeistand, wollte die Situation retten und stellte Valerie noch einmal die Schwiegermutter mit Namen vor.
    »Das ist aber jetzt nicht lustig«, wehrte Valerie lachend ab. »Ich höre doch, dass er ein Mann ist«, und ließ die beiden kopfschüttelnd stehen, um noch ein Glas Sekt zu ergattern.
    Mir selbst ist einmal das Missgeschick passiert, dass ich auf dem Weg zu einer Trauung einen Verkehrsunfall verursachte. Das brachte meinen Zeitplan etwas durcheinander, sodass ich zu spät eintraf – und das leider genau zum schlechtesten Zeitpunkt. In dem Moment, als die Braut »Ja, ich will« hauchte, öffnete ich die Tür – sodass sich alle nach mir umdrehten, statt auf die Braut zu sehen. Sie hat mir das nie verziehen, und ich nehme an, es ist der Grund, warum wir uns seit zehn Jahren nicht mehr gesehen haben.
    Leider gibt es auch peinliche Momente, die die Brautleute selbst verursachen. Noch peinlicher wird es, wenn sie sich dabei filmen lassen und der Kameramann das
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