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Verdammnis

Verdammnis

Titel: Verdammnis
Autoren: Stieg Larsson
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Gosseberga und leuchtete den Briefkasten an. »PL192 - K. A. Bodin«. Er bog ein und ging den Weg hinunter.
    Es war schon fast Mitternacht, als er die Lichter von Bodins Hof erblickte. Mikael blieb stehen und horchte, aber er konnte nichts anderes hören als die gewöhnlichen Geräusche des nächtlichen Waldes. Statt den direkten Weg zum Bauernhof einzuschlagen, ging er am Rand der Wiese entlang und näherte sich dem Haus vom Kuhstall her. Dreißig Meter vor dem Haus blieb er auf dem Hof stehen. Jede Faser in seinem Körper war gespannt. Niedermanns Eile auf der Straße legte den Schluss nahe, dass hier etwas passiert sein musste.
    Als Mikael den Hof schon halb überquert hatte, hörte er ein Geräusch. Er fuhr herum und ließ sich mit erhobener Waffe auf ein Knie nieder. Erst nach ein paar Sekunden hatte er ausgemacht, dass das Geräusch von einem der Nebengebäude kam. Es klang, als würde jemand vor sich hin wimmern. Rasch lief er übers Gras und blieb vor dem Holzschuppen stehen. Als er um die Ecke spähte, konnte er sehen, dass in der Hütte Licht brannte.
    Er horchte. Irgendjemand bewegte sich dort drinnen. Mikael hob den Querbalken hoch, drückte die Tür auf und begegnete einem erschrockenen Augenpaar in einem blutigen Gesicht. Dann fiel sein Blick auf die Axt am Boden.
    »Um Gottes willen« , murmelte er.
    Dann entdeckte er die Prothese.
    Zalatschenko .
    Lisbeth Salander war definitiv zu Besuch gewesen.
    Er konnte sich nur schwer vorstellen, was passiert sein konnte. Schnell machte er die Tür wieder zu und schob den Riegel vor.
     
    Zalatschenko lag hilflos im Holzschuppen, und Niedermann saß gefesselt an der Straße nach Sollebrunn. Mikael überquerte mit raschen Schritten den Hof zum Wohngebäude. Möglicherweise hielt sich noch ein unbekannter Dritter hier auf, der ihm gefährlich werden konnte, aber das Haus schien verlassen, fast unbewohnt. Er richtete seine Waffe auf den Boden und öffnete vorsichtig die Haustür. Als er den dunklen Flur betrat, sah er ein schwaches Licht aus der Küche dringen. Nur das Ticken einer Wanduhr war zu hören. In dem Moment, als er die Küchentür betrat, entdeckte er sofort Lisbeth Salander auf der Küchenbank.
    Einen Augenblick lang blieb er wie versteinert stehen und betrachtete den geschundenen Körper. Die Pistole in ihrer Hand hing schlaff herunter. Langsam ging er auf sie zu und kniete sich neben sie. Ihm fiel wieder ein, wie er Dag und Mia gefunden hatte, und eine Sekunde lang dachte er, dass auch sie tot war. Doch dann nahm er die leichte Bewegung ihres Brustkorbs wahr und hörte einen schwachen, rasselnden Atemzug.
    Vorsichtig wollte er ihr die Waffe aus der Hand nehmen. Doch plötzlich umklammerte sie den Kolben, schlug die Augen zu zwei kleinen Schlitzen auf und starrte ihn lange an. Dann hörte er, wie sie ganz leise, sodass er die Worte kaum verstand, zu murmeln begann:
    »Kalle Fucking Blomkvist …«
    Sie schloss die Augen und ließ die Pistole los. Mikael legte die Waffe auf den Boden, zog sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer der Notrufzentrale.

STIEG LARSSON
    Verblendung
    Roman
    An seinem 82. Geburtstag erhält der einflussreiche Industrielle Henrik Vanger per Post anonym ein Geschenk. Das Paket enthält eine gepresste Blüte hinter Glas, genau wie in den 43 Jahren zuvor. Vangers Lieblingsnichte Harriet hatte ihm 1958 zum ersten Mal dieses Geschenk gemacht, doch dann verschwand sie spurlos. Ihr Leichnam wurde nie gefunden.
    In einer letzten Anstrengung beschließt Vanger herauszufinden, was dem geliebten Mädchen tatsächlich zustieß. Er engagiert den Journalisten Mikael Blomkvist, der, getarnt als Biograf, bald auf erste Spuren stößt. Unterstützt wird er von der jungen Ermittlerin Lisbeth Salander, einem virtuosen Computergenie mit messerscharfem Verstand. Je tiefer Blomkvist und Salander in der Vangerschen Familiengeschichte graben, desto grauenvoller sind ihre Enthüllungen.
     
    »Brillante Unterhaltung für anspruchsvolle Krimi-Fans.«
    Münchner Merkur
     
    »Stieg Larsson verquickt raffiniert die Erzählstränge, dass man der Auflösung förmlich entgegenfiebert.«
    TV Spielfilm
     
    »Einer der spannendsten Skandinavien-Krimis, die derzeit auf dem Markt sind.«
    Westfalenpost

Prolog
    Freitag, 1. November
    Es wiederholte sich alljährlich. Der Empfänger der Blume feierte seinen zweiundachtzigsten Geburtstag. Sowie die Blume bei ihm angekommen war, öffnete er das Paket und entfernte das Geschenkpapier. Danach griff er zum
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